User Online: 3 |
Timeout: 18:26Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
12.08.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
ehemalige
Stadtbaurat
Wolfgang
Griesert
bewirbt
sich
als
OB-
Kandidat
Überschrift:
OB-Kandidaten im Porträt (1)
Zwischenüberschrift:
Klar, dass er gewinnen will
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Am
31.
Mai
ist
der
frühere
Stadtbaurat
Wolfgang
Griesert
aus
dem
Amt
geschieden.
Was
ist
er
jetzt:
Pensionär?
Privatier?
"
Arbeitssuchend"
,
sagt
der
Kandidat
der
CDU
mit
einem
Augenzwinkern.
Die
Arbeit,
die
er
sucht,
ist
die
des
Oberbürgermeisters.
Vor
sechs
Jahren
versuchte
es
der
55-
Jährige
schon
einmal.
Grieserts
Kandidatur
war
damals
eine
ziemliche
Überraschung,
denn
erst
ein
Jahr
zuvor
war
er
als
Stadtbaurat
nach
Osnabrück
gekommen.
War
es
die
Not
der
Stadt-
CDU,
keinen
Kandidaten
mit
Wurzeln
in
Partei
und
Stadt
aufbieten
zu
können?
Oder
hatte
Griesert
durch
gute
Arbeit
so
schnell
überzeugt?
Tatsache
ist,
dass
der
gebürtige
Krefelder
damals
zugleich
mit
der
Bekanntgabe
seiner
Kandidatur
in
die
CDU
eintrat
und
in
der
Stichwahl
mit
44,
4
Prozent
gegen
Boris
Pistorius
(SPD)
unterlag,
der
55,
6
Prozent
bekam.
Alle
Fraktionen
des
Stadtrates
stimmten
2005
für
ihn
als
Stadtbaurat.
Als
es
im
vergangenen
Jahr
um
die
Verlängerung
seines
achtjährigen
Arbeitsvertrages
ging,
setzte
sich
sein
früherer
Chef
und
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
vehement
für
ihn
ein.
Aber
SPD
und
Grüne
versagten
die
Gefolgschaft.
Die
Zählgemeinschaft
erzwang
eine
Ausschreibung
der
Stelle
–
was
sich
Griesert
nicht
gefallen
ließ.
Eine
bessere
Bewerbung
als
diese
acht
Jahre
Arbeit
könne
es
doch
nicht
geben,
ließ
er
wissen.
Und
schied
aus.
Der
Ex-
Stadtbaurat
und
erste
Stellvertreter
des
Oberbürgermeisters
erhält
seither
60
Prozent
seiner
früheren
Bezüge.
Klar,
auf
Dauer
soll
das
nicht
so
bleiben.
Klar,
er
will
im
Herbst
Oberbürgermeister
werden–
aber
wenn
das
nicht
klappt?
"
Damit
beschäftige
ich
mich
gar
nicht"
,
sagt
er
und
stellt
klar:
Mit
55
Jahren
wolle
er
nicht
zum
Privatier
werden,
seinen
Tagesablauf
nicht
nach
den
Wünschen
von
"
Thea"
,
dem
13
Jahre
alten
Dackel-
Yorkshire-
Mischling,
ausrichten.
Und
vor
allen
Dingen
nicht
das
Rosenschneiden
("
Eine
Schere
habe
ich
schon
bekommen"
)
zum
Lebensinhalt
machen.
Klar.
Das
ist
das
Passwort
seines
Wahlkampfes.
Die
Karten,
die
er
bei
seinen
Hausbesuchen
verteilt,
tragen
diesen
Titel,
auch
seine
Homepage
(www.wolfgang-
griesert.de)
ist
damit
aufgemacht.
Und
der
Erdgas-
Kleinwagen,
den
er
eigens
für
den
Wahlkampf
geleast
hat,
rollt
mit
"
Klar"
auf
der
Haube
durch
die
Stadt.
Dem
"
Klar"
folgen
in
einer
unvollendeten
Alliteration
seine
politischen
Schwerpunkte:
Kinder,
Klima,
Stadtkultur.
Das
überrascht,
denn
es
sind
nicht
unbedingt
die
Haus-
Themen
des
Architekten
und
früheren
Kreisbaurates
von
Diethmarschen,
des
ehemaligen
Leitenden
Baudirektors
von
Kiel,
Minden
und
Krefeld.
In
Architektur
und
Stadtplanung
kennt
er
sich
aus,
und
selbst
jene,
die
politisch
auf
der
anderen
Seite
stehen,
gestehen
Greisert
auf
diesen
Gebieten
höchste
Kompetenz
zu.
Doch
daraus
machen
die
Gegner
auch
gleich
einen
Vorwurf:
Der
Ex-
Stadtbaurat
habe
sich
zu
sehr
in
Details
eingemischt,
seinen
Leuten
nicht
genug
Gestaltungsraum
gelassen
und
dann,
wenn
eine
Sache
reif
zur
Entscheidung
gewesen
sei,
zu
oft
gezögert.
Griesert
weist
das
weit
von
sich.
Wahlkampfgetöse
sei
das
oder
eine
späte
Rechtfertigung
von
Rot-
Grün
für
seine
Nicht-
Wiederwahl.
Vor
einer
Entscheidung
wäge
er
die
Sachlage
gründlich
ab,
prüfe
die
Tragweite
sehr
genau.
"
Aber
jeder
vernünftige
Zweifel
hat
auch
ein
Ende."
"
Kinder
sind
unser
Glück"
,
betitelt
Griesert
das
Kapitel
"
Kind"
in
seinem
persönlichen
Wahlprogramm
im
Internet.
Er
werde
sich
"
als
Familienvater
und
Oberbürgermeister"
dafür
einsetzen,
"
dass
dauerhaft
kein
Kind
zurückbleiben
muss"
.
An
dieser
Stelle
könnte
Wolfgang
Griesert
einflechten,
dass
er
durchaus
einschätzen
kann,
was
es
bedeutet,
wenn
ein
Kind
"
zurückbleibt"
:
Seine
Frau
Maria-
Elisabeth
und
er
nehmen
als
Pflegeeltern
Kinder
aus
dem
Landkreis
in
Notsituationen
auf.
Vor
zwei
Jahren
haben
sie
sich
darum
beworben
–
beim
Landkreis,
damit
es
keine
Kollisionen
mit
seinen
dienstlichen
Verpflichtungen
bei
der
Stadt
geben
kann.
Griesert
erzählt
davon,
wenn
er
gefragt
wird,
er
hausiert
damit
nicht
im
Wahlkampf,
wohl
auch,
weil
seine
Frau
die
treibende
Kraft
ist.
Sie
ist
Erzieherin
und
Sportlehrerin.
Die
Kinder,
die
das
Paar
in
der
Bereitschaftspflege
aufnimmt,
kommen
meist
aus
zerrütteten
Familien
und
sind
nicht
selten
traumatisiert.
"
Manche
Kinder
müssen
erst
lernen,
dass
andere
Menschen
auch
gut
sein
können"
,
sagt
der
dreifache
Familienvater,
dessen
Kinder
längst
erwachsen
und
zum
Studium
in
die
Welt
gezogen
sind.
Dass
er
das
Klima
zum
zweiten
Glied
seiner
Themenkette
macht,
ist
nicht
überraschend
angesichts
der
Tatsache,
dass
er
als
Stadtbaurat
auch
für
den
Fachbereich
Umwelt
und
Klimaschutz
zuständig
war.
Dafür
packt
er
unter
dem
Punkt
"
Stadtkultur"
vieles
zusammen,
was
nicht
unbedingt
zusammengehört:
Freizeit,
Arbeitsplätze,
Hochschulen,
Wirtschaftsförderung,
Seniorenpolitik,
Bildung.
Ach
ja,
und
die
Kultur.
2006
erzielte
Griesert
im
ersten
Wahlkampf
mit
38,
6
Prozent
das
beste
Ergebnis
aller
sechs
Kandidaten.
Er
weiß,
dass
er
gute
Chancen
hat,
in
die
Stichwahl
zu
kommen.
Er
weiß
auch,
dass
es
in
Osnabrück
eine
linke
Mehrheit
links
der
CDU
gibt,
die
bei
einem
zweiten
Wahlgang
am
6.
Oktober
den
Ausschlag
geben
könnte.
Doch
das,
so
sagt
er,
ist
längst
nicht
"
klar"
.
Bildtexte:
Ex-
Stadtbaurat
Wolfgang
Griesert
(CDU)
tritt
zum
zweiten
Mal
an
Handschriftlicher
Steckbrief:
Für
die
NOZ
füllte
Wolfgang
Griesert
einen
Fragebogen
aus,
wie
man
ihn
aus
Schüleralben
kennt.
Fotos:
Stefan
Langer
Autor:
Wilfried Hinrichs