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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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"Inklusion ist historischer Einschnitt"
Zwischenüberschrift:
Kultusministerin Heiligenstadt begrüßt neue Unterrichtsform – Viele Lehrer aus anderen Bundesländern
Artikel:
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Originaltext:
Hannover. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) hat den offiziellen Start der inklusiven Schule in Niedersachsen als " historischen Einschnitt" gewürdigt.

Den Auftakt der gemeinsamen Unterrichtung bildet im neuen Schuljahr die Aufnahme aller Erstklässler mit sonderpädagogischem Förderungsbedarf im Schwerpunkt Lernen in die reguläre Grundschule. Dabei dürfte es sich um insgesamt rund 350 Kinder handeln. Hinzu kommen an den weiterführenden Schulen zunächst im fünften Jahrgang alle Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, deren Eltern diese gemeinsame Unterrichtung wünschen.

In allen Schulformen solle dann Schritt für Schritt die Inklusion weiter eingeführt werden, sagte Heiligenstadt. Die Ministerin betonte, dass es sich bei diesem Projekt um eine Chance, aber auch um eine " Herausforderung" für Schulen und Lehrkräfte handele. Deswegen wolle das Land hier umfangreiche Hilfe gewähren und bis Ende 2017 in diesem Bereich 550 Millionen Euro investieren.

Diese Unterstützung reicht laut Heiligenstadt von diversen Maßnahmen der sonderpädagogischen Förderung (Kostenaufwand 336 Millionen Euro bis 2017) über 1640 zusätzliche Vollzeitlehrerstellen und pädagogische Mitarbeiter (Aufwand 200 Millionen Euro) bis zur Fort- und Weiterbildung von Lehrern. " Ich bin zuversichtlich, dass das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Förderbedarf gelingen wird", zeigte sich die SPD-Politikerin optimistisch.

Unterstützung erhielt Heiligenstadt in dieser Einschätzung von der Grünen-Schulexpertin Ina Korter. Die deutliche Aufstockung der Mittel für Inklusion sei ein " positives Signal für die beteiligten Schulen", betonte sie.

Dagegen warf der FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling der rot-grünen Koalition Ideologie im Umgang mit der Inklusion vor. Statt einen sanften Übergang zu praktizieren, wollten SPD und Grüne jetzt schon die ersten Förderschulen schließen. Dies sei " Aktionismus, der am Ende sogar das Ziel der Inklusion gefährdet", monierte Försterling.

Der FDP-Politiker appellierte an die Regierung, den Elternwillen zu respektieren und nicht von oben her vorzugeben, welche Schule für ihr Kind die beste sei. Förderschulen müssten beibehalten werden, forderte der Oppositionsvertreter.

Die Linken erklärten, die angekündigte Inklusion an den Schulen sei völlig unzureichend. Mit zwei zusätzlichen Förderstunden pro Woche an den Grundschulen könne diese große Aufgabe nicht bewältigt werden.

Heiligenstadt sagte, dass die Zahl der Lehrkräfte mit insgesamt 86 000 konstant bleibe. Neu besetzt würden insbesondere als Ersatz für Pensionierungen 1569 Stellen. In 1510 Fällen habe auch bereits eine Einstellung stattgefunden.

Als bemerkenswert stufte es die Kultusministerin ein, dass 30 Prozent der Stellen durch Bewerber aus anderen Bundesländern besetzt worden seien. Dies belege die " Attraktivität Niedersachsens auf dem Arbeitsmarkt für junge Lehrkräfte".

Mit Blick auf die Entwicklung der einzelnen Schulformen ist nach Angaben von Heiligenstadt ein kräftiger Aderlass bei Hauptschulen und Realschulen zu erkennen, während Oberschulen und Integrierte Gesamtschulen (IGS) ein kräftiges Plus verzeichnen.

D ie Zahl der IGS-Schüler nahm demnach von 2012 auf 2013 um 11, 1 Prozent auf 55 400 zu. Dagegen verzeichneten Hauptschulen einen Rückgang um 13, 7 Prozent auf 57 400 Besucher; bei Realschulen gab es ein Minus von 11, 3 Prozent auf 142 000 Schüler. Oberschulen legten um 62, 1 Prozent auf 37 700 Jungen und Mädchen zu. Die Gymnasien registrierten einen leichten Verlust von 1, 5 Prozent, liegen aber mit 246 600 Schülern weiter vorn.

Bildtext:
Gemeinsamer Unterricht: Im neuen Schuljahr fällt der offizielle Startschuss für inklusiven Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern in Niedersachsen.

Foto:
dpa
Autor:
Hans Brinkmann


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