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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
NABU attackiert Kreuzfahrtbranche
Zwischenüberschrift:
Umweltschützer fordern Katalysatoren und Filter gegen giftige Abgase
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Giftschleuder, oder nicht? Seit rund zwei Jahren streiten sich die Kreuzfahrtbranche und der Naturschutzbund NABU über den Schadstoffausstoß von Kreuzfahrtschiffen. Am Dienstag ging der Schlagabtausch in eine neue Runde. Mittendrin auch Schiffe der Papenburger Meyer Werft.
Die Umweltschutzorganisation präsentierte in Hamburg ein sogenanntes Kreuzfahrt-Ranking: 20 Schiffe, die zwischen 2013 und 2016 in See stechen sollen. 17 haben vom NABU eine schlechte Bewertung erhalten, weil sie keinerlei Filter oder Katalysatoren an Bord haben etwa die " Norwegian Breakaway", die erst kürzlich in Papenburger fertiggestellt worden war.
Obwohl die Technik verfügbar sei, hieß es aus Hamburg, werde sie nicht eingebaut oder nachgerüstet. Und so würden weiter Stickoxide und Rußpartikel in die Luft geblasen. Der NABU fordert Katalysatoren und Filter für die Schiffe. 500 000 bis eine Million Euro würde das bei Neubauten kosten, zwei bis drei Millionen die Nachrüstung, schätzt der Sprecher der Umweltschutzorganisation. " Das sollte die Gesundheit der Passagiere und der Menschen in den Häfen wert sein", so NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.
Die Vorwürfe sind nicht neu. Vor zwei Jahren haben die Umweltschützer ihre Kampagne " Mir stinkt′s" ins Leben gerufen. Das Ziel: Kreuzfahrtschiffe sollen sauberer werden. Seitdem kommt es regelmäßig zur Konfrontation mit der Kreuzfahrtbranche.
" Richtlinien übererfüllt"
Die verteidigte sich über ihren Dachverband " Cruise Lines International Association" (Clia): " Viele Reedereien gehen mit ihren Umweltschutzmaßnahmen bereits über die gesetzlichen Regulierungen hinaus", hieß es in einer Mitteilung.
Der NABU erklärte, der Schadstoffausstoß der 20 aufgelisteten Schiffe entspreche dem von 120 Millionen modernen Pkw. Unsinn, sagt der Verband und wirft den Umweltschützern eine " emotionalisierende Kampagne" mit " unzutreffenden Vergleichen" vor. Kreuzfahrtschiffe würden zu den effizientesten Verkehrsträgern gehören, teilte der Verband mit. Schließlich seien die Luxusliner nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern zugleich schwimmende Hotels. Das müsse berücksichtigt werden.
Immerhin erkennt der NABU schon erste Erfolge seiner Kampagne. In der Liste der schwarzen Schafe befänden sich drei graue, hieß es in Hamburg. Während in einer Auflistung aus dem Jahr 2012 noch alle Schiffe durchfielen, finden sich nun immerhin drei, die Katalysatoren an Bord haben oder haben werden. Zwei fahren für TUI, eins für Hapag Lloyd. " Es bewegt sich also minimal etwas", schlussfolgert ein NABU-Sprecher.
Bei der Papenburger Meyer Werft warnt man davor, die Reedereien und damit auch die Schiffbauer vorzuverurteilen. Passende Rußpartikelfilter oder Katalysatoren " gibt es nicht im Baumarkt um die Ecke", sagt Werftsprecher Peter Hackmann. Er findet, die Branche habe sich nichts vorzuwerfen. Seit Jahren werde eine Menge gemacht, um Emissionen zu reduzieren. Auch der Verband Deutscher Reeder betonte: " Es gibt keine Rußfilter für Kreuzfahrtschiffe." Es müssten Prototypen eingebaut werden, die dementsprechend teuer seien.
(Mit dpa und epd)

Bildtext:
Es qualmt: Laut Umweltschutzorganisation NABU sind Kreuzfahrtschiffe eine Gefahr für die Gesundheit von Passagieren und Hafenanwohnern.

Foto:
Imago
Autor:
Dirk Fisser


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