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1.
Erscheinungsdatum:
03.08.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Thomas
Polewsky,
Mitglied
der
Stadtbahn-
Initiative,
erklärt
die
Notwendigkeit
der
Stadtbahn.
Einzelheiten
zum
Öffentlichen
Personennahverkehr.
Überschrift:
Stadtbahn-Initiative: Die Schiene wird gebraucht
Zwischenüberschrift:
Thomas Polewsky fordert Nahverkehr mit Straßenbahn und Obus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadtbahn-
Initiative
befürchtet,
dass
die
Stadt
Osnabrück
zu
früh
und
ohne
Kenntnis
alle
Fakten
die
Weichen
für
den
Oberleitungsbus
als
künftiges
Zugpferd
des
Nahverkehrssystems
stellt.
Die
Stadtbahn
sei
die
bessere
Alternative,
sagt
Thomas
Polewsky,
Mitglied
der
Stadtbahn-
Initiative.
Herr
Polewsky,
wie
bewegen
Sie
sich
fort?
Ich
habe
seit
1991
kein
eigenes
Auto
mehr.
Ich
fahre
die
meisten
Wege
in
der
Stadt
mit
dem
Rad
oder
mit
dem
Bus,
Taxen
gibt
es
ja
auch.
Und
mit
der
Bahn
kann
ich
auch
mein
Fahrrad
mitnehmen.
Das
klappt
gut?
Ja,
das
klappt
gut.
In
der
Stadt
ist
es
etwas
schwieriger,
weil
ich
mein
Rad
nicht
im
Bus
mitnehmen
kann.
Sie
kämpfen
für
die
Schiene.
Sagen
Sie
in
einem
Satz:
Warum
braucht
Osnabrück
eine
Stadtbahn?
Um
die
Verkehrsentwicklungsziele
und
die
Klimaziele
zu
erreichen.
Um
attraktiven
Nahverkehr
zu
haben,
damit
die
Leute
einen
Anreiz
haben,
vom
Auto
umzusteigen.
Und
weil
die
Stadt
mit
der
Stadtbahn
ein
hervorragendes
Stadtentwicklungsmittel
hätte,
denn
die
Bahn
ist
sowohl
ein
harter
als
auch
ein
weicher
Standortfaktor.
Das
war
mehr
als
ein
Satz.
Erklären
Sie,
warum
die
Bahn
ein
weicher
Standortfaktor
ist.
Ganz
viele
Menschen
entscheiden
bei
der
Wohnortwahl
auch
danach,
welche
Mobilitätsangebote
es
dort
gibt.
Wir
haben
eine
Entwicklung
weg
vom
Besitz
eines
Fahrzeugs
hin
zum
Nutzen.
Man
will
intelligent
von
A
nach
B
kommen,
und
dazu
braucht
man
ein
multimodales
Verkehrskonzept.
Mal
wird
von
Stadtbahn
gesprochen,
mal
von
Straßenbahn.
Wo
liegt
der
Unterschied?
Einfach
gesagt:
Die
Straßenbahn
fährt
auf
der
Straße,
die
Stadtbahn
hat
einen
eigenen
Gleiskörper,
auf
dem
sie
zum
Beispiel
auch
das
Umland
bedient.
Für
Osnabrück
käme
eher
eine
Stadtbahn
infrage,
um
die
Pendler
aus
dem
Umland
zu
erreichen.
Bleiben
wir
einen
Moment
im
Umland.
Sie
werfen
der
Planos
und
dem
Gutachter
vor,
dass
sie
die
Osnabrücker
Nachbargemeinden
nicht
in
die
Untersuchung
einbezogen
haben.
Das
ist
ein
ganz
entscheidender
Mangel,
denn
Osnabrück
und
das
Umland
bilden
einen
gemeinsamen
Verkehrsraum.
Wir
haben
in
den
unmittelbaren
Kragengemeinden
etwa
110
000
Einwohner,
das
sind
zwei
Drittel
der
Stadtbevölkerung.
Wir
haben
50
000
Einpendler
und
20
000
Auspendler
jeden
Tag.
Die
muss
man
in
die
Rechnung
aufnehmen,
wenn
man
belastbare
Aussagen
zum
Nahverkehrskonzept
treffen
will.
Außerdem
war
es
ein
Ratsauftrag,
das
Umland
einzubeziehen.
Sie
wünschen
sich
eine
Stadtbahnstrecke
von
Belm
durch
den
Schinkel
zum
Hauptbahnhof,
von
dort
über
den
Neumarkt,
über
Natruper
Straße
nach
Eversburg
mit
Anschluss
an
die
Tecklenburger
Nordbahn.
Warum?
Das
ist
nur
eine
Idee
für
den
Einstieg,
die
andere
ist
eine
Bahn
von
Belm
nach
Hellern.
Genau
das
ist
die
Frage,
die
die
Stadtbahn-
Initiative
an
die
Gutachter
gestellt
hatte:
Prüft
diese
Varianten
doch
mal.
Das
ist
nicht
geschehen,
und
deshalb
kann
man
über
die
Effekte
nur
spekulieren.
Ich
glaube,
es
würde
etwas
bringen,
weil
man
auf
einer
Strecke
Hauptbahnhof–
Eversburg
den
Hochschul-
Campus
am
Westerberg
anschließen
könnte.
Die
Wiederinbetriebnahme
der
Tecklenburger
Nordbahn
von
Eversburg
bis
Recke
wird
ja
demnächst
geprüft,
das
Geld
für
die
entsprechenden
Untersuchungen
wird
bereitgestellt.
Wenn
man
dann
einen
Haltepunkt
zur
Nordwestbahn
in
Büren
hätte,
könnte
man
die
studentischen
Pendler
aus
dem
Nordkreis
und
aus
dem
Raum
Vechta
schneller
zum
Campus
bringen.
Unter
Umständen
würde
sich
das
rechnen.
Schätzen
Sie
mal,
was
das
alles
kosten
würde.
Über
den
Daumen
gepeilt
kostet
die
Bahn
zehn
Millionen
Euro
pro
Kilometer.
Wichtig
ist,
dass
darin
der
Fahrweg
enthalten
ist,
während
die
Kosten
für
den
Fahrweg
von
Bussen
und
auch
Obussen
im
Etat
des
Tiefbauamtes
auftauchen,
nämlich
bei
der
Straßenunterhaltung.
Deshalb
muss
man
genau
hinsehen,
wenn
man
die
Kosten
vergleicht.
Es
ist
nicht
nur
der
Anschaffungspreis
zu
sehen,
sondern
es
sind
auch
die
Folgekosten
zu
beachten.
Zehn
Millionen
pro
Kilometer,
das
wären
für
die
von
Ihnen
vorgezeichnete
Strecke
Belm–Eversburg…
Von
Eversburg
bis
zum
Hauptbahnhof
sind
es
sieben
Kilometer,
nach
Belm
auch
noch
mal
sieben.
Das
sind
dann
schon
mal
140
Millionen
Euro.
Die
Strecke
Eversburg–Recke
sind
20
Kilometer,
die
ist
Sache
des
Landkreises
Steinfurt.
Da
stellt
sich
die
Frage
nach
dem
Kosten-
Nutzen-
Verhältnis.
Das
Gutachten
sagt,
das
Verhältnis
ist
kleiner
als
1,
was
bedeutet:
Es
wäre
wirtschaftlicher
Unsinn,
eine
Stadtbahn
zu
bauen.
Sie
stellen
das
infrage.
Das
Gutachten
hat
die
Sache
überhaupt
nicht
untersucht.
Die
Gutachter
schreiben
selbst,
"
eine
Kosten-
Nutzen-
Analyse
wird
im
Rahmen
der
Machbarkeitsstudie
nicht
durchgeführt"
.
Das
steht
auf
Seite
99.
Ein
paar
Seiten
weiter,
auf
Seite
105,
heißt
es
dann,
"
in
Anlehnung
an
die
üblichen
Bewertungsverfahren
ist
ein
Kosten-
Nutzen-
Faktor
von
größer
1
nicht
zu
erwarten"
.
Das
steht
im
letzten
Absatz,
im
letzten
Satz.
Den
Schluss
lesen
Politiker
ja
immer
gerne.
Wichtig
ist,
dass
diese
Bewertung
vorgenommen
wird.
Ich
bin
überzeugt,
dass
sie
völlig
anders
aussieht,
wenn
man
die
Kragengemeinden
und
das
Umland
einbezieht.
Kurzgefasst:
Wenn
man
genau
nachrechnen
würde,
wäre
das
Kosten-
Nutzen-
Verhältnis
größer
1
und
die
Bahn
also
ein
gesamtgesellschaftlicher
Gewinn?
Ja,
das
hätte
ich
gern
von
den
Gutachtern
gehört.
Die
Gutachter
haben
ihren
Auftrag
aber
nicht
erfüllt
und
sich
auf
das
Stadtgebiet
beschränkt.
Außerdem
haben
sie
die
Korridore
Lotter
Straße
und
Iburger
Straße
völlig
ausgeklammert,
die
viele
Pendler
nutzen.
Ich
weiß
nicht,
wie
man
auf
dieser
Grundlage
eine
politisch
tragfähige
Entscheidung
für
die
nächsten
Jahrzehnte
treffen
will.
Ein
anderes
K.-
o.-
Kriterium
sind
laut
Gutachten
die
Eisenbahnbrücken
und
Steigungen.
Es
ist
ja
kurios,
dass
der
Gutachter
selbst
in
der
Veranstaltung
am
12.
Juni
in
der
Volkshochschule
diese
Bedenken
vom
Tisch
gewischt
hat.
Es
gebe
keine
Hindernisse.
Von
den
17
Brücken
sind
nur
zwei
niedriger
als
4,
20
Meter.
Da
müsste
man
die
Straßen
ein
wenig
tiefer
legen,
wenn
man
überhaupt
die
Linien
dort
entlanglegen
will.
Die
sechs
Prozent
Steigung
am
Schinkelberg
wären
auch
kein
Problem,
in
Würzburg
werden
neun
Prozent
gefahren.
Der
Gutachter
hat
das
mittlerweile
selbst
zurückgenommen.
Ich
frage
mich,
was
ist
von
einem
Gutachter
zu
halten,
der
sich
in
einer
Pressemittlung
zunächst
so
zitieren
lässt
und,
sobald
er
widerlegt
wird,
dieses
widerruft.
Die
Planos
sagt,
für
den
Obus
sei
eine
Förderung
von
70
Prozent
möglich.
Sie
bestreiten
das
und
bezichtigen
die
Planos
indirekt
der
Lüge.
Wir
wünschen
von
der
Planos
klare
Aussagen:
Wo
gibt
es
die
Förderung?
Wie
lange
wird
gefördert?
Was
wird
gefördert?
Nur
Haltestellen
oder
auch
Fahrleitungen
und
Fahrzeuge?
Es
darf
nicht
sein,
dass
ein
nicht
geförderter
Obus
die
Stadt
mehr
kosten
könnte
als
eine
geförderte
Stadtbahn.
Die
Politiker
haben
Anspruch
auf
klare
Informationen,
um
solide
entscheiden
zu
können."
Haben
Sie
etwas
gegen
Obusse?
Der
Obus
ist
auch
ein
Bus.
Er
schaukelt
wie
ein
Bus,
er
hat
im
Vergleich
zur
Bahn
die
schlechteren
Fahreigenschaften,
und
er
zieht
nicht
so
viele
Fahrgäste
an
wie
die
Straßenbahn.
Langfristig
werden
alle
Dieselbusse
durch
den
Elektrobus
ersetzt
werden
müssen.
Der
Dieselbus
ist
ein
Auslaufmodell.
Aber:
Um
die
Klimaschutzziele
zu
erreichen,
müssen
wir
einen
wesentlich
höheren
Anteil
an
ÖPNV-
Nutzern
bekommen,
und
das
schafft
nur
eine
Straßenbahn,
weil
sie
wesentlich
mehr
Fahrgäste
anzieht.
Wesentlich
mehr
Fahrgäste.
Was
ist
wesentlich?
Es
gibt
unterschiedliche
Zahlen.
Die
Straßenbahn
zieht
mindestens
20
Prozent
mehr
Fahrgäste,
in
manchen
Fällen,
wo
eine
Buslinie
durch
eine
Straßenbahnlinie
ersetzt
worden
ist,
waren
es
einige
Hundert
Prozent.
Wie
sieht
aus
Ihrer
Sicht
das
optimale
Nahverkehrssystem
für
Osnabrück
aus?
Im
Moment
oder
für
zehn
oder
15
Jahre?
Sagen
Sie
es
für
beide
Zeithorizonte.
Jetzt
ist
schon
längst
überfällig,
dass
der
öffentliche
Nahverkehr
nicht
im
Stau
mit
den
Pkw
steht.
Seit
Jahren
gibt
es
Beschlüsse,
den
Busverkehr
zu
beschleunigen.
Für
die
Zukunft
brauchen
wir
andere
Gefäßgrößen.
Wir
brauchen,
wenn
wir
auf
25
Prozent
Anteil
ÖPNV
an
den
Verkehrsarten
kommen
wollen,
über
50
Prozent
mehr
Kapazität.
Das
Umland
ist
dabei
noch
gar
nicht
eingerechnet.
Das
ist
mit
dem
Bus
nicht
zu
schaffen.
Wenn
ich
30
Jahre
weiter
schaue,
stelle
ich
mir
das
so
vor:
Es
gibt
mehrere
Stadtbahnlinien
als
Gerüst,
Obus-
Linien,
wo
sich
die
Stadtbahn
nicht
rechnet,
und
dort,
wo
der
Obus
nicht
hinkommt,
den
Batteriebus.
Bildtexte:
Die
Schiene
gehört
in
Bremen
zum
Stadtbild
und
die
Straßenbahn
zum
Kern
des
Nahverkehrs.
Die
Stadtbahn-
Initiative
in
Osnabrück
fordert,
im
neuen
Nahverkehrsplan
die
Option
auf
eine
Straßenbahn
zu
wahren
und
sich
nicht
einseitig
auf
den
Oberleitungsbus
zu
konzentrieren.
Thomas
Polewsky,
Mitglied
der
Stadtbahn-
Initiaitve.
Fotos:
dpa
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