User Online: 14 | Timeout: 05:31Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neutrale dritte Instanz
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Stadtbahn-Freunde auf Konfrontationskurs" mit Bezug auf den Kommentar von Wilfried Hinrichs " Anklage statt Aufklärung" (Ausgabe vom 20. Juli).

" Wer sich jemals in einer Bürgerinitiative engagiert hat, weiß, dass es oft notwendig ist, in die Offensive zu gehen, wenn man etwas erreichen will. Das liegt in der Natur der Sache, denn wenn jeder das Anliegen auf Anhieb verstanden hätte und wenn nicht meist die Interessen der Wirtschaft genau konträr wären, dann bräuchte man die Initiativen ja nicht. Zum Beispiel weiß jedes Mitglied der Anti-AKW-Bewegung um die jahrzehntelange Ignorierung (bestenfalls!) der meist gewaltlos vorgetragenen Bedenken der Atomkraftgegner. Während Lehrern das Tragen der Anti-AKW-Sonne verboten war, erinnere ich mich andererseits daran, wie ich als Schülerin erleben durfte, dass Vertreter der Atomindustrie in unseren Unterricht (in Lingen) kamen, um uns eindrucksvoll, wie mir als 10-Jährige schien davon zu überzeugen, wie sicher AKWs seien. Ein Polemiker, wer da den Einsatz falscher Zahlen unterstellte! Ich selbst engagiere mich seit 25 Jahren für den Fairen Handel; ganz langsam setzt sich heute die Einstellung durch, dass Produktionsbedingungen wohl doch nicht völlig egal sind und dass es ökologische und soziale Standards braucht, um nachhaltig zu produzieren. Es macht unsere Demokratie aus, dass eben nicht nur die , Professionellen′ gehört, sondern die Fragen von Initiativen mit der gebotenen Gründlichkeit beantwortet werden, auch wenn sie nach längerer Auseinandersetzung eher offensiv als höflich vorgetragen werden. Ich habe selbst die Veranstaltung am 12. Juni in der Volkshochschule besucht, auf der die Planos ihre Empfehlungen für den Osnabrücker Nahverkehr öffentlich vorgestellt hat, ohne die von der Stadtbahn-Initiative vorgetragene Frage nach Förderungsmöglichkeiten eines O-Bus-Systems im Vergleich zur Straßenbahn zu beantworten. Nun wünsche ich mir von Politikern, Verwaltung und Presse, dass sie dem Begehren der Bürger um Partizipation nicht auf der Schiene begegnen, das sei jetzt zu frech, die Initiative habe sich im Ton vergriffen und dadurch selbst qualifiziert. Es kann doch nicht zu viel verlangt sein, den Vertretern der Stadtbahn-Initiative zu ermöglichen, sich mit Nahverkehrsplanern einen gemeinsamen Weg zu überlegen, die vorliegenden Untersuchungsergebnisse im Punkt Finanzierung und Fördermöglichkeiten nachzuarbeiten. Vielleicht kann hier eine dritte neutrale Instanz einbezogen werden. Denn in einem Punkt stimme ich den Straßenbahn-Befürwortern ganz klar zu: Die Entscheidung über die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Osnabrück wird für einen sehr langen Zeitraum bindend sein. Vor dem Hintergrund des Klimawandels sollten wir uns im Vorfeld ganz genau vergewissern, ob wir diesmal die Weichen richtig stellen für den zukunftsfähigen Umbau unserer Stadt."

Autor:
Monika Ahlrichs


Anfang der Liste Ende der Liste