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1.
Erscheinungsdatum:
25.07.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Bundesanstalt
für
Immobilien
(Bima)
verhält
sich
zurückhaltend.
Streitigkeiten
über
die
Zukunft
der
Gertrudenberger
Höhlen.
Überschrift:
Sind die Höhlen wirklich unsicher?
Zwischenüberschrift:
Bund hält Gutachten zum Gertrudenberg unter Verschluss – Zwei Eigentümer stimmen Verfüllung zu
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zwei
von
drei
Eigentümern
haben
schon
zugestimmt:
Sie
sind
einverstanden,
dass
die
Bundesanstalt
für
Immobilien
(Bima)
die
Gertrudenberger
Höhlen
mit
einer
Zementschlämme
zuschüttet.
Eigentümerin
Nr.
3,
die
Stadt
Osnabrück,
möchte
das
lieber
abwenden.
Denn
mit
der
Verfüllung
des
700
Jahre
alten
Gangsystems
würde
ein
einzigartiges
Kulturdenkmal
zerstört.
Alarm
hat
ein
bergtechnischer
Sachverständiger
aus
Münster
geschlagen.
Nach
einer
Begehung
Ende
2012
warnte
er
in
seinem
baufachlichen
Gutachten,
in
den
Höhlen
bestehe
Lebensgefahr,
weil
sich
Steine
lösen
und
von
der
Decke
stürzen
könnten.
Näheres
bleibt
im
Dunkeln,
denn
die
Bundesbehörde
in
Erfurt
hält
das
Gutachten
unter
Verschluss.
Eine
Anfrage
unserer
Zeitung
wurde
mit
dem
Hinweis
auf
schutzwürdige
Interessen
der
Eigentümer
abgewiesen.
Wenn
es
nach
der
Bima
geht,
soll
das
Gertrudenberger
Loch
komplett
zugestopft
werden.
Der
Bund
ist
für
die
Unterhaltung
des
Höhlensystems
zuständig,
weil
das
Gangsystem
im
Zweiten
Weltkrieg
als
Luftschutzbunker
gedient
hat.
Der
Unterhaltungsaufwand
für
die
Bundesbehörde
hielt
sich
aber
bislang
in
Grenzen.
145
000
Euro
wurden
seit
Anfang
der
70er-
Jahre
in
den
unterirdischen
Hohlraum
gesteckt,
wie
Thorsten
Grützner,
Pressesprecher
der
Bima
in
Bonn,
auf
Anfrage
unserer
Zeitung
mitteilte.
Mit
dem
Geld
habe
man
Gefahrenstellen
gesichert
und
eine
Teilverfüllung
bezahlt.
Mit
der
Teilverfüllung
ist
offenbar
die
Sicherung
des
Baugrunds
für
das
Haus
am
Bürgerpark
gemeint.
Augenzeugen
haben
berichtet,
dass
wochenlang
immer
wieder
Betonmischer
vorfuhren,
um
eine
Zementschlämme
in
den
ausgehöhlten
Untergrund
des
Altenheims
zu
pumpen.
Dabei
wurden
einige
Gänge
im
Nordwesten
des
Höhlensystems
mit
der
langsam
aushärtenden
Flüssigkeit
gefüllt.
Aus
statischen
Gründen
will
die
Bima
nun
auch
das
verbliebene,
900
Meter
lange
Gangsystem
mit
einer
Zementschlämme
beerdigen.
Wo
kein
Hohlraum
ist,
kann
auch
keine
Gefahr
lauern,
lautet
die
Logik.
Die
drei
Eigentümer
–
ein
Privatmann,
das
Ameos-
Klinikum
und
die
Stadt
Osnabrück
–
stehen
unter
Druck.
Sollten
sie
der
Verfüllung
nicht
zustimmen,
müssten
sie
möglicherweise
unkalkulierbare
Risiken
übernehmen,
hat
ihnen
die
Bima
nahegelegt.
Für
das
Ameos-
Klinikum
ein
klarer
Fall,
wie
Pressesprecherin
Veronika
Mack
erläutert:
Wenn
das
Unternehmen
der
Verfüllung
nicht
zustimme,
müsse
es
bei
Schadensfällen
die
Eigentümermitverantwortung
übernehmen,
und
das
könnten
Millionen
von
Euro
sein.
"
Dieses
Sicherheitsrisiko
ist
auf
einem
Krankenhausgelände
nicht
hinnehmbar,
sodass
wir
der
Verfüllung
zustimmen
mussten"
,
sagt
Mack.
Ebenso
hat
ein
Zahnarzt
entschieden,
der
zurzeit
auf
dem
Gelände
der
früheren
Brauerei
eine
Villa
errichten
lässt.
Auf
den
ersten
Blick
erscheint
bemerkenswert,
dass
die
Stadt
ihm
die
Baugenehmigung
erteilt
hat,
obwohl
sein
Grundstück
unterhöhlt
ist.
Das
sei
nicht
ohne
Grund
geschehen,
sagt
Franz
Schürings,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau.
Eine
gesonderte
Bodenuntersuchung
habe
den
Nachweis
erbracht,
dass
der
Baugrund
standsicher
sei.
Deshalb
habe
einer
Baugenehmigung
nichts
im
Wege
gestanden.
Aus
diesem
Befund
könne
jedoch
nicht
der
Schluss
abgeleitet
werden,
dass
die
Höhlen
unter
dem
Gertrudenberg
insgesamt
sicher
seien,
warnt
Schürings.
Das
lasse
sich
allenfalls
in
einer
weiteren
Untersuchung
klären.
Genau
das
fordert
der
Verein
Gertrudenberger
Höhlen,
der
das
Gutachten
der
Bima
zu
widerlegen
hofft.
Am
liebsten
möchte
er
das
Gangsystem
übernehmen
und
für
Besucher
öffnen.
Von
den
drei
Eigentümern
hat
er
dafür
schon
grünes
Licht
bekommen.
Das
war
jedoch,
bevor
der
bergtechnische
Sachverständige
aus
Münster
geurteilt
hatte,
vom
Gertrudenberger
Loch
gehe
eine
Gefahr
für
Leib
und
Leben
aus.
Vor
einem
halben
Jahr
mussten
die
Höhlenfreunde
den
Schlüssel
für
das
unterirdische
Gangsystem
an
die
Bima
zurückgeben.
Sie
sehen
ihre
Rechte
verletzt
und
haben
mehrere
Dienstaufsichtsbeschwerden
gegen
die
Bundesbehörde
veranlasst,
doch
die
wurden
inzwischen
abgewiesen.
Jetzt
herrscht
angespannte
Funkstille.
Da
bleibt
dem
Verein
noch
die
Hoffnung
auf
die
Stadt,
die
als
Eigentümerin
des
Bürgerparks
über
25
Prozent
der
Höhlenfläche
verfügt.
Es
gibt
Überlegungen,
gemeinsam
einen
unabhängigen
Bergsachverständigen
einzuschalten,
um
die
Aussagen
des
Bima-
Gutachtens
zu
überprüfen.
Die
Stadt
will
aber
zunächst
die
Stellungnahme
des
Niedersächsischen
Landesamts
für
Denkmalpflege
abwarten.
Weil
das
Höhlensystem
unter
Denkmalschutz
steht,
könnte
sie
die
Verfüllung
noch
abwenden.
Wilfried
Kley,
der
Vorsitzende
des
Vereins
Gertrudenberger
Höhlen,
hat
überhaupt
keine
Zweifel
an
der
Standfestigkeit
des
Kalksteins.
Was
700
Jahre
lang
allen
Belastungen
und
Erschütterungen
standgehalten
habe,
werde
auch
in
Zukunft
nicht
zusammenbrechen,
meint
Kley.
Und
wenn
sich
mal
das
eine
oder
andere
Steinchen
von
der
Decke
löse,
sei
das
kein
Widerspruch.
Das
Gangsystem
unter
dem
Gertrudenberg
ist
vor
1333
als
Steinbruch
entstanden.
In
mehreren
Klostergebäuden
und
in
der
Stadtmauer
wurde
das
unterirdisch
gewonnene
Material
verbaut.
Im
19.
Jahrhundert
waren
die
Höhlen
schon
einmal
für
Besucher
geöffnet.
Daran
will
der
Verein
anknüpfen.
Bildtext:
Als
unterirdischer
Steinbruch
wurden
die
Gertrudenberger
Höhlen
vor
über
700
Jahren
angelegt.
Foto:
Andreas
Stoltenberg
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert