User Online: 3 |
Timeout: 23:54Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
23.07.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Projektleiter
Josef
Langenhorst
von
Industriebau
Hoff
und
Partner,
spricht
von
Fortschritten
bei
den
Abbrucharbeiten
am
Neumarkt.
Einzelheiten
zum
Arbeitsablauf
Überschrift:
Bagger knabbern Café Coppenrath auf
Zwischenüberschrift:
Abbrucharbeiten auf der Hasehaus-Baustelle liegen im Zeitplan – Grube Ende August für Rohbau bereit
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Erst
wurden
die
Häuser
am
Neumarkt
entrümpelt,
dann
abgerissen.
Jetzt
gehen
die
Bauarbeiter
am
Osnabrücker
Haseufer
in
die
Tiefe.
In
den
kommenden
Wochen
werden
Spundwände
gesetzt
und
die
Baugrube
für
das
neue
Hasehaus
ausgehoben.
Der
blutorangefarbene
Longfrontbagger,
wie
das
stählerne
Ungetüm
mit
dem
extralangen
18-
Meter-
Ausleger
heißt,
hat
in
den
vergangenen
Tagen
ganze
Arbeit
geleistet.
Von
dem
1960
errichteten
Gebäude,
das
bis
Anfang
Juni
das
legendäre
Café
Coppenrath
beherbergte,
ließ
er
keinen
Stein
stehen.
Auch
das
angrenzende
Haus
Kollegienwall
1
knabberte
die
Maschine
von
oben
bis
unten
kaputt
und
machte
so
ein
Stück
Stadtgeschichte
fast
im
Nu
dem
Erdboden
gleich.
"
Wir
sind
voll
und
ganz
im
Termin"
,
sagt
Projektleiter
Josef
Langenhorst
von
Industriebau
Hoff
und
Partner,
dem
Hasehaus-
Investor
aus
Gronau.
Läuft
alles
weiter
nach
Plan,
sei
das
Grundstück
Ende
August
für
den
Rohbau
vorbereitet.
Verseuchtes
Material
Der
nun
beinahe
abgeschlossene
Abbruch
am
Haseufer
vollzog
sich
parallel
zum
angrenzenden
Teilrückbau
der
Neumarkt-
Passage
und
gliederte
sich
in
mehrere
Abschnitte.
Noch
während
die
Gebäude
auf
dem
Hasehaus-
Areal
ausgeräumt
wurden,
suchten
Sachkundige
nach
Schadstoffen.
Dabei
stießen
sie
laut
Langenhorst
etwa
auf
asbestverseuchte
Rohre,
Bodenbeläge
und
Dachpappen,
die
gesondert
ausgebaut
und
entsorgt
werden
mussten.
Die
Menge
an
kontaminiertem
Material
habe
sich
jedoch
in
Grenzen
gehalten.
"
Im
Verhältnis
zum
Gesamtvolumen
von
vielen
Hundert
Tonnen
war
das
nichts"
,
erklärt
der
Bauingenieur.
Der
Kampfmittelräumdienst
forschte
im
Erdreich
nach
verborgenen
Sprengsätzen,
fand
aber
ebenso
wenig
wie
die
Spezialisten,
die
das
alte
Gemäuer
nach
Fledermäusen
und
anderen
unwillkommenen
Untermietern
abklapperten.
"
Zum
Glück
haben
wir
nichts
entdeckt"
,
sagt
Langenhorst.
Denn
tierische
Bewohner,
besonders
die
schützenswerten,
können
eine
ganze
Baustelle
lahmlegen.
"
Das
ist
der
schlimmste
Fall
für
uns
Bauleute.
Ein
Eisvogel
am
Ufer
–
und
Sie
brechen
hier
überhaupt
nichts
mehr
ab."
So
aber
rollten
die
Arbeiter
mit
tonnenschwerem
Gerät
auf
Ketten
an
und
zermalmten
die
Gebäude
mit
riesigen,
"
Pulverisierer"
genannten
Kneifzangen.
Diese
packen
nach
Auskunft
von
Baggerfahrer
Daniel
Erichson
mit
einem
Druck
von
370
bar
pro
Quadratzentimeter
zu,
was
in
etwa
der
doppelten
Beißkraft
eines
ausgewachsenen
Löwen
entspricht.
Doch
die
Maschinen
können
auch
sensibel:
Mit
besonderen
Greifern
trennen
die
Bagger
das
Material
haarklein,
wie
Projektleiter
Langenhorst
weiß.
"
Damit
fischen
wir
sehr
genau
Stahl,
Treppengeländer,
Türen
und
Holz
aus
dem
Schutt
heraus."
Die
steinernen
Brocken
werden
anschließend
in
Container
verladen
und
von
Lastwagen
abtransportiert,
ehe
sie
in
Brecheranlagen
weiter
zerbröselt
werden
und
endlich
Verwendung
als
hochwertiges
Recyclingmaterial
finden.
Nennenswerte
Schäden
habe
der
Abbruch
nicht
verursacht,
berichtet
der
Ingenieur.
Ein
Riss
in
der
Außenwand
des
Nachbargebäudes
am
Kollegienwall
sei
"
normal
und
ungefährlich"
,
und
auch
der
eine
oder
andere
Klumpen,
der
im
Fluss
gelandet
sei,
möge
niemanden
beunruhigen.
Langenhorst:
"
Das
lässt
sich
nicht
vermeiden.
Die
Steine
werden
wieder
herausgeholt."
Fangnetze
seien
auf
dieser
Baustelle
jedenfalls
keine
Option
gewesen.
"
Wo
soll
man
das
Gerüst
dafür
hinbauen?
"
Wasserdichte
Wände
In
Kürze
soll
dann
am
Haseufer
mit
dem
Einsetzen
von
Spundwänden
begonnen
werden.
Im
Moment
befinde
man
sich
gut
einen
Meter
unter
dem
Niveau
des
Kollegienwalls.
Im
Schutz
des
wasserdichten
Verbaus
wird
die
Grube
dann
auf
fünf
bis
sechs
Meter
Tiefe
ausgehoben.
Das
Spunden
übernimmt
erneut
ein
großer
Bagger:
Mit
einer
Sondervorrichtung
rammt
und
presst
er
die
trapezförmigen
Metallelemente
in
den
Mergel.
"
Das
geht
so
gut
wie
geräuschlos
und
erschütterungsfrei"
,
sagt
der
Projektleiter
und
weiß:
"
Wir
werden
dabei
sofort
auf
Grundwasser
stoßen."
Eine
heikle
Situation:
Denn
von
der
Qualität
des
Grundwassers
hängt
ab,
ob
es
gratis
in
die
Hase
oder
teuer
in
die
Kanalisation
eingeleitet
wird.
"
Das
ist
mitunter
eine
erhebliche
Kostenfrage"
,
erklärt
der
Baustellenchef.
Später
wird
man
versuchen,
das
Wasser
mittels
Brunnenbohrungen,
Tauchpumpen
und
einer
dauerhaften
Drainage
in
Schach
zu
halten.
"
Aber
richtig
trocken
wird
die
Grube
nie."
Beeindruckt
zeigt
sich
Langenhorst
übrigens
von
der
Abstimmung
der
privaten
und
öffentlichen
Bauarbeiten
am
Neumarkt.
Die
Zusammenarbeit
mit
der
Stadt,
die
den
Tunnelrückbau
steuert,
und
den
Stadtwerken
als
Versorger
und
Eigentümer
von
kilometerlangen
unterirdischen
Leitungen
verlaufe
"
reibungslos
und
absolut
beispielhaft"
.
In
Erinnerung
bleiben
dem
erfahrenen
Ingenieur
aber
auch
die
vielen
Coppenrath-
Stammkunden,
die
sich
"
sehr
wehmütig
von
diesem
Gebäude
verabschiedet"
hätten.
Er
selbst
habe
Konditormeister
Reinhard
Coppenrath
und
dessen
Mannschaft
kurz
vor
Beginn
der
Abbrucharbeiten
noch
kennengelernt
und
bei
einer
Tasse
Kaffee
ihre
kalorienreichen
Kreationen
genossen.
"
Ich
esse
so
gerne
Käse-
Sahne-
Torte"
,
gesteht
Langenhorst,
"
aber
immer
wenn
ich
mit
meiner
Frau
ins
Café
gehe,
gibt
es
die
gerade
nicht.
Hier
habe
ich
ein
Stück
bekommen!
"
Bildtexte:
Der
blutorangefarbene
Longfrontbagger,
wie
das
stählerne
Ungetüm
mit
dem
extralangen
18-
Meter-
Ausleger
heißt,
hat
in
den
vergangenen
Tagen
ganze
Arbeit
geleistet.
Von
dem
1960
errichteten
Gebäude,
das
das
legendäre
Café
Coppenrath
beherbergte,
ließ
er
keinen
Stein
stehen.
Foto:
Klaus
Lindemann
Mit
riesigen
Kneifzangen,
"
Pulverisierer"
genannt,
zermalmen
die
Bagger
auf
der
Neumarkt-
Großbaustelle
den
Beton
spielend
leicht.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Sebastian Stricker