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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Und die Hase fließt bergauf
Zwischenüberschrift:
Bäume, Zäune und ein Streitfall in der Feldmark bei Eversburg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Stadthistoriker und Kartograf Klaus Meinert hat noch ein weiteres Beispiel für die Nutzung von Karten als Beweismittel in einem Gerichtsprozess ausfindig gemacht. Es ging dabei um einen Grenzstreit zwischen Bürgermeister Baumeister und der Witwe Bernefuer in Eversburg, der um das Jahr 1600 entbrannte.
Die Karte zeigt im Nordwesten die Eversburg, von dort nach Süden hin ist die Landwehr dargestellt bis zum Natruper Turm, auch Neuer Turm oder Schneiderturm genannt. Diese Befestigung innerhalb der Landwehr stand einmal am Ende der heutigen Wersener Straße in Höhe der Auffahrt zum heutigen Autobahnzubringer.
Hier beginnt der Zeichner damit, die Karte rigoros dem Querformat seines Blattes anzupassen, indem er den weiteren Verlauf der Landwehr zum Heger Turm nahezu rechtwinklig abknickt. Gleichzeitig wird der Blick von der Eversburg auf die Innenstadt, welcher teils durch den Westerberg verdeckt wird, mit der Darstellung der Kirchtürme sichtbar gemacht.
Im Norden der Karte folgt die Abgrenzung dem Haselauf, über dem sich wiederum ein schematisch angedeuteter Piesberg erhebt. Kurios daran: Der Zeichner scheint sich über die Fließrichtung der Hase nicht klar zu sein, denn die Fischreuse im Fluss zeigt nach rechts und weist damit bergauf. Unterhalb des Haseverlaufs wird durch die Darstellung der Spaten der Unterschied zwischen Grabe- oder Ackerland und Weideland verdeutlicht. Außerdem ist ein recht verwirrendes Wegenetz mit teils eingetieften Hohlwegen zu erkennen.
Zwischen der Hase und dem Ackerland verdeutlicht ein Flechtzaun mit den Bäumen davor und dahinter den eigentlichen Streitfall. Denn um die Lage dieses Zaunes mit der damit verknüpften rechtlichen Grenze streiten sich die Parteien, weil er zugleich die jeweiligen Anteile am Baumbestand in der Örtlichkeit abgrenzt. Der Bürgermeister Baumeister zweifelt die Identität der Lage des Zaunes mit der rechtlichen Gre nze an. Der des Lesens unkundige Zeuge Vortkampf bestätigte aufgrund der bildlichen Darstellung die Richtigkeit des Zaunes. Weiter sagt er noch aus, dass die Witwe Bernefuer wie dargestellt den Zaun auf eigene Kosten habe setzen lassen und somit die Aufteilung der Bäume dem rechtmäßigen Zustand entspricht. Leider ist der Ausgang der Auseinandersetzung nicht protokolliert.

Bildtext:
Sehr naiv malte dieser Zeichner noch um das Jahr 1581 die Feldmark bei der Eversburg aufs Papier.
Autor:
fhv


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