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1.
Erscheinungsdatum:
17.07.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Geschichtliches
und
Aktuelles
zum
Moskaubad.
Überschrift:
Sehen und gesehen werden
Zwischenüberschrift:
Das Moskaubad in der Wüste im Jahr 1969
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Freibäder
mit
großer
Zuschauertribüne
waren
früher
schwer
in
Mode.
Schwimmer
und
Kunstspringer
zogen
zu
ihren
Wettbewerben
auch
auf
lokaler
Ebene
große
Zuschauermengen
in
die
Bäder,
Abendveranstaltungen
beeindruckten
mit
prächtiger
Illumination
und
Fackeln
tragenden
Kunstschwimmerinnen.
Diese
Zeit
neigt
sich
im
Sommer
1969
bereits
dem
Ende
zu.
Die
Tribüne
ist
zur
erweiterten
Liegewiese
geworden,
wie
unser
historisches
Bild
zeigt.
Gleichwohl
stand
die
Existenz
der
heute
denkmalgeschützten
Tribüne
nie
zur
Debatte.
Auch
als
der
"
Eisen-
Beton"
aus
den
1920er-
Jahren
rissig
wurde
und
Einsturzgefahr
bestand,
hielten
die
Verantwortlichen
in
der
Stadt
an
der
Tribüne
fest
und
griffen
für
ihre
Sanierung
1989/
90
tief
in
den
Stadtsäckel.
Damit
entsprachen
sie
sicherlich
den
Wünschen
des
Publikums,
denn
Generationen
von
Osnabrückern
ist
das
Bad
nicht
zuletzt
wegen
seiner
Tribüne
mit
den
markanten
Ecktürmen
ans
Herz
gewachsen.
Von
ihren
Höhen
aus
verlor
man
nie
den
Überblick,
konnte
weit
sehen
–
und
gesehen
werden.
Auf
dem
aktuellen
Bild
ist
erkennbar,
dass
Sitzplanken
inzwischen
nur
noch
auf
den
unteren
beiden
Reihen
der
Tribüne
montiert
sind.
Weiter
oben
hat
man
sie
weggelassen,
um
ungestörte
Liegeflächen
zu
erhalten.
Auch
sonst
hat
der
letzte
große
Umbau
1996/
97
tief
greifende
Veränderungen
mit
sich
gebracht.
Vielleicht
am
augenfälligsten:
Der
Zehn-
Meter-
Turm,
Baujahr
1954,
in
der
typischen
Formensprache
der
Wirtschaftswunderzeit
ist
verschwunden.
An
seine
Stelle
setzte
man
eine
bescheidene
Drei-
Meter-
Sprunganlage.
In
Erinnerung
an
den
Vorkriegs-
Zehn-
Meter-
Turm
in
konstruktivistisch-
kantiger
Bauart
hat
man
einen
Kubus
aus
Betonbalken
auf
den
alten
Grundriss
gestellt.
Der
Vorkriegsturm
überlebte
den
Bombenangriff
vom
6.
Dezember
1944
nicht.
Eine
Luftmine
zerriss
ihn,
die
Trümmer
krachten
in
das
Sprungbecken.
Auch
das
neue
Bademeisterhäuschen,
mitten
in
das
alte
100-
Meter-
Becken
gesetzt,
greift
Stilelemente
des
"
Neuen
Bauens"
der
Weimarer
Republik
auf,
das
die
Architektur
des
1926
eröffneten
Moskaubades
prägte.
Seine
Proportionen
passen
zu
dem
alten
Schwimmmeister-
Hochsitz,
während
das
pagodenartige
Dach
auf
die
Tribünen-
Ecktürme
und
das
Kassenhäuschen
verweist.
Übrigens
erstaunlich:
1926
reichte
eine
Bauzeit
von
drei
Monaten
aus,
vom
ersten
Spatenstich
in
dem
sumpfigen
Schrebergartengelände
bis
zur
Eröffnung.
120
Arbeitslose
spuckten
in
die
Hände
und
hoben
in
reiner
Handarbeit
die
Becken
aus.
Sie
waren
im
Rahmen
der
"
produktiven
Erwerbslosenfürsorge"
dienstverpflichtet
worden.
Hacke,
Spaten
und
Schiebkarre
waren
die
einzigen
Hilfsmittel.
Der
Umbau
1996/
97
dauerte
hingegen
mehr
als
ein
Jahr.
Freilich
wurde
auch
dabei
viel
Erde
bewegt.
100-
Meter-
"
Kampfbahnen"
entsprachen
nicht
mehr
der
Olympianorm.
Eine
völlig
andere
Beckenaufteilung
folgte
dem
vom
Rat
beschlossenen,
neuen
Bäderkonzept,
dem
zufolge
Spaß-
und
Freizeitangebote
zulasten
des
Sportes
mehr
Raum
erhalten
sollten.
Seither
gibt
es
mehrere
kleine
Becken,
Regengrotte,
Riesenrutsche,
Wellenball,
Whirlpool
und
Wasserkanone
–
und
für
den
Ganzjahresbetrieb
eine
Kleinschwimmhalle.
Die
sollte
die
Osnabrücker
für
das
aufgegebene
Pottgraben-
Hallenbad
entschädigen.
In
alle
Becken
zusammengerechnet
passten
früher
6000
Kubikmeter
Wasser,
heute
sind
es
noch
3000.
Entsprechend
weniger
Wasser
muss
temperiert
werden,
wozu
überwiegend
die
Kraft
der
Sonne
herangezogen
wird.
Die
alten
Beckenausmaße
sind
heute
an
einem
grünen
Fliesenstreifen
in
den
verbreiterten
Beckenumläufen
abzulesen.
Die
Stadtwerke,
seit
1958
Betreiber
des
Bades,
sind
mit
den
aktuellen
Besucherzahlen
zufrieden:
2012
waren
es
251
000.
Das
sind
nicht
viel
weniger
als
in
dem
Vor-
Umbau-
Rekordjahr
1969,
als
293
000
Besucher
kamen,
bei
damals
noch
viel
geringerem
Angebot
an
Freizeitgestaltungs-
Alternativen.
Das
"
Traditionsfreibad
im
Herzen
der
Stadt"
,
wie
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer
es
nennt,
werde
weiterhin
gut
angenommen,
das
Konzept
eines
Multifunktionsbades
in
weitgehend
erhaltener
historischer
Gesamtanlage
funktioniere
bestens.
Bildtexte:
Hochbetrieb
im
Moskau-
Bad
im
Sommer
1969.
Der
Zehn-
Meter-
Turm
und
die
ausladenden
Wasserflächen
zeigen
den
Zustand
vor
dem
großen
Umbau
1997.
Hochbetrieb
auch
auf
diesem
Foto,
das
am
gestrigen
Montag
entstanden
ist.
Man
sieht:
Manches
hat
sich
seit
1969
geändert,
aber
vieles
ist
auch
gleich
geblieben.
Fotos:
Das
Foto
von
Kurt
Löckmann
stammt
aus
dem
Archiv
des
Presse-
und
Informationsamtes
der
Stadt
Osnabrück,
veröffentlicht
in:
Matthias
Rickling,
Osnabrück
1949–1979,
Sutton-
Verlag
2013./
Lindemann