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1.
Erscheinungsdatum:
17.07.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Projektleiter
Lutz
Vorreyer
vom
Fachdienst
Straßenbau
äußert
sich
zu
den
Abbrucharbeiten
am
Neumarkt.
Überschrift:
Kraterstimmung am Neumarkt
Zwischenüberschrift:
Tunnelabbruch lockt zahlreiche Zaungäste an die Großbaustelle im Herzen der Stadt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nach
anderthalb
Monaten
Bauzeit
ist
der
östliche
Teil
der
Neumarkt-
Passage
fast
komplett
abgebrochen.
Die
Arbeiten
auf
der
Großbaustelle
im
Herzen
der
Stadt
schreiten
planmäßig
voran
und
locken
täglich
viele
Zaungäste
an.
Ein
gigantischer
Krater
tut
sich
auf
am
Platz
vor
dem
Landgericht.
Wo
noch
Ende
Mai
Autos
und
Busse
in
den
Kollegienwall
einbogen,
hat
ein
Kettenbagger
binnen
zwei
Wochen
ein
drei
Meter
tiefes
Loch
in
die
Straße
geknabbert.
Mächtig
thront
der
gelbe
PS-
Gigant
auf
einem
Schuttberg
in
der
Mitte
der
Mulde
und
nagt
unablässig
an
der
Betondecke.
Wie
Dornen
ragen
die
krummen,
rostigen
Eisenstäbe
der
alten
Bewehrung
heraus.
Und
über
den
gesamten
Schlund
spannt
sich,
aufgebockt
mit
Widerlagern,
ein
26
Meter
langer
Stahlträger,
von
dem
festgegurtet
armdicke
schwarze
Kabel
herabhängen
–
Telekom-
Leitungen.
"
Die
Abbrucharbeiten
sind
zu
80
Prozent
erledigt"
,
sagt
Projektleiter
Lutz
Vorreyer
vom
Fachdienst
Straßenbau.
Zeitlich
liege
man
voll
im
Soll.
Die
monatelange
Vorbereitung
am
Schreibtisch
mache
sich
nun
bezahlt.
Sie
beinhaltete
die
enge
Abstimmung
mit
den
Stadtwerken,
deren
im
Erdreich
verborgene
Stromkabel,
Gasleitungen
und
Wasserrohre
mit
Samthandschuhen
angefasst
werden
müssen.
Außerdem
koordinierte
Vorreyer
die
Abläufe
mit
der
privaten
Hasehaus-
Baustelle
gegenüber.
Ergebnis
aller
Planungen:
17
Wochen
darf
der
630
000
Euro
teure
Rückbau
des
ersten
Tunnelabschnitts
am
Neumarkt
dauern
–
so
steht
es
im
Vertrag
zwischen
der
Stadt
und
dem
Lingener
Bauunternehmen
Hofschröer.
Anfang
Oktober
soll
also
von
diesem
Teil
des
1964
eröffneten
unterirdischen
Gangs
nichts
mehr
zu
sehen
sein.
Rund
um
die
drei
Tennisfelder
große
Baustelle
haben
sich
Dutzende
Schaulustige
versammelt
–
viele
kommen
nicht
zum
ersten
Mal.
"
Wie
damals
beim
Bau
der
Schellenbergbrücke
beobachten
die
Leute
ganz
genau,
was
wir
machen.
Und
hier
sind
wir
sogar
im
Mittelpunkt
der
Stadt"
,
weiß
Vorreyer,
der
selbst
mindestens
einmal
täglich
vor
Ort
ist.
Den
einen
oder
anderen
Zaungast
erkenne
er
inzwischen
wieder,
sagt
er.
Staunend
verfolgen
die
Zuschauer
zurzeit,
wie
der
Bagger
mit
einer
riesigen
Kneifzange,
"
Pulverisierer"
genannt,
die
bis
zu
85
Zentimeter
dicke
Tunneldecke
in
Stücke
reißt.
Reihenweise
purzeln
Brocken
zu
Boden.
Passage
pulverisiert
"
Abrissbirne
war
gestern"
,
erklärt
Vorreyer,
gelernter
Maurer.
"
Mit
dem
Pulverisierer
arbeiten
wir
leiser,
als
wir
es
mit
Presslufthämmern
je
könnten,
außerdem
nahezu
erschütterungsfrei.
Wir
wollen
ja
durch
den
Abbruch
das
historische
Gerichtsgebäude
und
die
umliegenden
Geschäfte
nicht
beschädigen."
750
Tonnen
Schutt
fallen
auf
der
Neumarkt-
Baustelle
an.
40
bis
60
Lastwagen
werden
ihn
nach
Wallenhorst
karren,
wo
die
Firma
Holtmeyer
die
Bruchstücke
sortiert,
von
Metall
befreit
und
zu
hochwertigem
Recycling-
Schotter
zermahlt.
Noch
aber
lassen
die
Bauarbeiter
die
Klumpen
im
Krater
liegen.
Denn
die
Last
der
Trümmer
verhindert,
dass
die
Betonsohle
vom
Grundwasser
nach
oben
gedrückt
wird
und
der
Tunnel
vollläuft
wie
eine
Badewanne.
Am
Ende
wird
das
Loch
mit
5000
Kubikmeter
Sand
und
Steinen
gestopft
–
Schicht
für
Schicht
und
stark
verdichtet,
damit
die
neue
Straße
nicht
absackt.
Doch
bevor
der
Krater
zugeschüttet
werden
kann,
müssen
die
Bauarbeiter
eine
Mauer
bauen.
Sie
soll
für
eine
Übergangszeit
den
im
Moment
sichtbaren
Westteil
des
Tunnels
abtrennen,
dessen
Verfüllung
in
einem
zweiten
Bauabschnitt
geplant
ist.
19
Meter
lang,
3
Meter
hoch
und
30
Zentimeter
dick
wird
diese
wasserdichte
Stahlbetonwand
sein,
außerdem
im
frischen,
zementnassen
Zustand
so
schwer
wie
35
VW
Golf.
Sie
zieht
sich
unterhalb
der
Asphaltnarbe
von
der
Spitze
des
Bussteigs
bis
zum
künftigen
Hasehaus
–
jenen
messerscharfen
Schnitt
entlang,
mit
dem
die
Bauarbeiter
unlängst
die
60
Zentimeter
starke
Betondecke
der
Passage
seziert
haben.
Eine
Diamantsäge,
wassergekühlt
und
elektrisch
an
Schienen
geführt,
brauchte
dafür
nur
einen
halben
Tag.
"
Auch
hier
wollten
wir
die
Belästigung
durch
Lärm
und
Staub
so
gering
wie
möglich
halten.
Darauf
habe
ich
bei
der
Ausschreibung
viel
Wert
gelegt"
,
sagt
Ingenieur
Vorreyer.
Damit
die
neue
Trennwand
nicht
verrutscht,
wird
sie
50-
fach
mit
ellenlangen
Eisenstücken
in
der
Sohle
verankert.
Wie
im
Buchregal
sorgt
eine
2,
60
Meter
große
Winkelstütze
auf
Kraterseite
dafür,
dass
sie
nicht
umkippt.
Schließlich
werden
die
Mauerränder
mit
Schläuchen
gesäumt:
Die
einen
quellen
auf
und
dichten
ab
– "
wie
Tesa
Moll
beim
Fenster"
.
Durch
die
anderen
lässt
sich
bei
Bedarf
ein
Kunstharz
pumpen,
das
letzte
Hohlräume
verschließt.
Vorreyer:
"
So
bleibt
der
Bereich
hinter
der
Mauer
trocken."
Bildtexte:
Mit
einer
überdimensionalen
Kneifzange,
"
Pulverisierer"
genannt,
reißt
der
Bagger
die
Neumarkt-
Passage
in
Stücke.
Polier
Dieter
Hopster
bereitet
den
Mauerbau
vor.
Dieser
Teil
der
Passage
wird
durch
eine
Wand
vom
Krater
abgetrennt
und
in
einem
zweiten
Bauabschnitt
verfüllt.
Ingenieur
Lutz
Vorreyer
vom
Fachdienst
Straßenbau
ist
als
Projektleiter
jeden
Tag
auf
der
Neumarkt-
Baustelle.
Die
Baustelle
beeinflusst
auch
den
Busverkehr.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Autor:
Sebastian Stricker