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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Was sieht ein Orang-Utan im Spiegel?
Zwischenüberschrift:
Forschungsprojekt des Gymnasiums "In der Wüste" im Zoo – Schülerin erhält dafür Hans-Riegel-Preis
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Welchen Stellenwert hat Luxus für Affen? Was sieht ein Orang-Utan beim Blick in den Spiegel, und was sagt das über sein Selbstbewusstsein aus? Ungewöhnliche Fragestellungen für eine Facharbeit, denen Schüler des Jahrgangs 11 am Gymnasium " In der Wüste" nachgingen.

Ungewöhnlich auch der Name des Fachs, in dem die Arbeit zu schreiben war: Im Fach " Behavioral Studies in Animal Groups experimentelle Annäherungen" beobachteten die Schüler Affen im Osnabrücker Zoo.

Statt klassischer Kernfächer à la Deutsch, Mathe oder Biologie biete das Gymnasium " In der Wüste" in der Klasse elf Seminarfächer an, in denen die Facharbeit erstellt werden müsse, erklärte Nina Recke. Die Lehrerin betreute das Primaten-Projekt, sie selbst bescheinigte der Arbeit ihrer Schüler hohe Qualität: " Die Erarbeitung der Fragestellungen, Herangehensweisen und die Präsentationen sind teils deutlich über den schulischen Anforderungen", sagte Recke. Die Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg teilte diese Einschätzung: Der jährlich vergebene Hans-Riegel-Preis für herausragendes, innovatives Arbeiten ging in diesem Jahr an Alexandra Dicks für ihre " Untersuchung zur Selbstwahrnehmung von Orang-Utans im Zoo Osnabrück." Zwei Becher, unter einem davon stets eine Süßigkeit als Belohnung versteckt im ersten Schritt hatte die Schülerin einen Orang-Utan konditioniert, mit einem Stock den richtigen Becher vor dem Gehege umzustoßen. Anschließend wurde das Sichtfeld vor dem Gehege durch ein Tuch verdeckt, mit einem gegenüberliegenden Spiegel konnte der Orang-Utan die Szenerie überschauen und erwischte schließlich weiterhin den richtigen Becher. Die Folgerung: Spiegelverkehrte Koordination, die Fähigkeit, sich im Spiegel von der Umgebung differenziert betrachten und verorten zu können – " das lässt auf ein zumindest rudimentär vorhandenes Selbstbewusstsein des Orang-Utans schließen", schloss die Schülerin ihren Vortrag.

Schüler Jonathan Paulus untersuchte, ob Affen einen dem Menschen vergleichbaren Hang zu Luxusgütern haben. Ergebnis: Zumindest im Versuch war die Neugier des Affen für die Angebote " Fußleiste" und das Luxusgut " Hundespielzeug" etwa gleichstark, die komplexere Funktion des Hundespielzeuges ein Quietschton sorgte aber für eine leicht gesteigerte Aufmerksamkeitsspanne. Empirische Aussagen oder solche über die Validität ließen sich anhand der Untersuchungen nicht treffen, das sei im Rahmen des Seminarfaches auch kaum möglich dennoch biete die Arbeit auch dem Zoo interessante Rückschlüsse, so Zoodirektor Michael Böer, der mit den Schülern über ihre Ergebnisse diskutierte: " Für uns ergeben sich zum Beispiel neue Erkenntnisse über den Tagesablauf", sagte Böer, Er wertete die Zusammenarbeit von Gymnasium und Zoo für die Schüler als " Gelegenheit, einen Einblick in universitäres Arbeiten zu erlangen".

Bildtext:
Studierten die Affen im Zoo: Schüler des Gymnasiums " In der Wüste" stellten die Forschungsergebnisse im Affenhaus vor.

Foto:
Thomas Osterfeld
Autor:
Markus Pöhlking


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