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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Armseliges Zeugnis
Zwischenüberschrift:
Zum Leserbrief von Lioba Meyer "Toleranz auch gegenüber der ‚Lebensquelle′" (Ausgabe vom 29. Mai) mit Bezug auf die aktuelle Berichterstattung über die Nutzung des Geländes am Güterbahnhof.
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Wer unsere christlichen Gebote kennt, muss keine geistigen Anleihen bei Erich Maria Remarque machen, um sich aus seinem Nachlass moralisches Rüstzeug für alle Gelegenheiten herauszusuchen. Das Vermächtnis Jesu Christi beantwortet alle Lebensfragen. Eines der Zehn Gebote lautet: Du sollst nicht schlecht Zeugnis reden wider Deinen Nächsten. Auf unsere Zeit bezogen, heißt dies auch: keine Vorverurteilung von Menschen aufgrund nicht genehmer Äußerungen zu gesellschaftlichen Reizthemen.

Argumentierte man mit den gleichen Anschuldigungen und Vorverurteilungen, wären alle, die sich bei jeder Gelegenheit als Erzieher der Nation aufspielen, würdige Nachfolger der Hexenjäger und Prozesse, die noch nach dem Westfälischen Frieden, besonders in Osnabrück, aufgrund von Verleumdungen in ihrem Wahn viele Unschuldige auf den Scheiterhaufen verbrannten. Wo ist die Trennlinie? Wann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem Bürger eine öffentliche Gesinnungsprüfung ablegen müssen, um in der Friedensstadt zu leben oder sie zu verlassen? Die Tatsache, dass eine christliche Freikirche da ran gehindert wird, ein Gemeindezentrum zu errichten, aber salafistische Gewaltprediger offen auf den Straßen gegen unsere Werteordnung predigen dürfen, ist ein Skandal allererster Güte.

Diese Friedenswächter, auch die politischen Parteien, legen damit ein armseliges, erschütterndes Zeugnis von Demokratie und Friedensliebe ab [. . .].

Auch wird es Frau Lioba Meyer und anderen nicht entgangen sein, dass in den letzten Wochen in Frankreich Hunderttausende Bürger auf den Straßen gegen die rechtliche Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit Ehe und Familie, die einen Wert für die Gesellschaft leisten, protestierten. Waren das alles Rassisten und Antisemiten mit entsprechenden Plänen? Was die Leserbriefschreiberin (laut Remarque) als jahrhundertelange Schulung zu blindem Gehorsam verurteilt, ist heute Schulung zu Verdächtigungen und Denunziantentum, im Gefolge von verordneter Dummheit. Kann es sein, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung auch ohne Remarques Vermächtnis und Frau Meyers Empfehlung weiß, was Frieden und Toleranz ist?"
Autor:
Margot Kaczmarek


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