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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bekennende Christen sind gut für jede Stadt
Zwischenüberschrift:
Zum Streit um die "Lebensquelle"
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Halleluja auf dem Güterbahnhof" (Ausgabe vom 6. Juni).

" Ganz Osnabrück blickt ungläubig auf das Areal des alten Güterbahnhofs, auf den Bahnhofsvorplatz, auf diese ungewöhnliche Gemeinde am Goethering 9–11. Sie polarisiert und nötigt zur Auseinandersetzung, die Lebensquelle′. Warum eigentlich? In der Lebensquelle′ trifft man Christen, die ihren Glauben mit Begeisterung, Überzeugung und mit einem ungewohnten Sendungsbewusstsein ausleben. Darüber hinaus gehören sie vorwiegend anderen gesellschaftlichen Milieus an, als wir es von den Großkirchen her gewohnt sind, und deshalb führen sie im kritischen Diskurs nicht immer die feine klerikale Klinge. Sind das wirklich so schwere Vergehen, dass man ihrem Bauvorhaben Steine in den Weg legen muss…?

Bei der Lebensquelle′ begegnet uns in Gottesdiensten eine Emotionalität, die wir sonst nur aus den Fanblocks der Fußballstadien kennen. Offenbar wird es als anstößig empfunden, dass Menschen in der Anbetung ihres Schöpfers und Erlösers vor Begeisterung die Fassung verlieren. Man bewundert einerseits die afro-amerikanische Gospelmusik als Kulturphänomen und ignoriert andererseits die zutiefst religiöse Wurzel dieser Musik. Man befürchtet eine Bedrohung der Toleranz, weil Menschen doch tatsächlich noch (ausdrücklich für sich) einen religiösen Standpunkt vertreten, und verdächtigt sie vorschnell und grundlos des Fanatismus.

Sollte unsere Toleranz dahin verkommen sein, dass man keine Standpunkte mehr aushält? Haben wir vergessen, wie leidenschaftlich namhafte Väter unserer Zivilisation ihre Standpunkte und ihren Glauben verteidigt haben? Ich erinnere an Martin Luther, Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther King oder Nelson Mandela. Niemand von uns käme auf den Gedanken, sie wegen ihrer Geradlinigkeit und Leidenschaft des religiösen Wahns zu bezichtigen oder sie mit Selbstmordattentätern in einen Topf zu werfen auch wenn jeder von ihnen bereit war, für Glauben und Überzeugung das eigene Leben zu lassen. Gott liebt es bunt′, dieser Slogan wurde am vergangenen Wochenende bei einer Demonstration gegen die Lebensquelle′ hochgehalten.

Mit ebendieser Begründung fordere ich von den Politikern unserer Stadt, dass der Freikirche Lebensquelle′ keine bürokratischen Steine bei der Verwirklichung ihres Bauvorhabens in den Weg gelegt werden. Osnabrück, die Friedensstadt, ist genau genommen die Stadt der religiösen Toleranz [. . .]."
Autor:
Johannes Euhus, Pastor der Andreas-Gemeinde, Vorsitzender der Evangelischen Allianz, Osnabrück


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