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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Auf der Drehleiter 20 Meter hoch
Zwischenüberschrift:
Tschernobyl-Kinder zu Besuch bei der Berufsfeuerwehr
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Ernst wie ein Feuerwehreinsatz war die kleine Übung nicht. Aber eine Ahnung davon, was Wehrleute im Ernstfall machen müssen, bekamen die Kinder schon. Vor allem, weil sie so viel sehen durften bei der Berufsfeuerwehr an der Nobbenburger Straße. 31 Kinder aus dem bis heute radioaktiv verstrahlten Gebiet um Tschernobyl besuchten jetzt die Wache.

Begleitet wurden die Acht- bis Zwölfjährigen von Lehrerinnen und Dolmetscherinnen aus ihrer Heimat. Seit vergangener Woche sind sie jeweils zu zweit in Gastfamilien in Osnabrück und dem Landkreis untergebracht. Der vierwöchige Urlaub fällt für die Gäste in die Sommerferien, die in der Ukraine bereits Anfang Juni begonnen haben und noch bis Ende August dauern. Auch zwei Mütter mit sehr jungen Kindern haben die Einladung der Evangelischen Landeskirche und des Kirchenkreises Osnabrück angenommen.

In der vergangenen Woche wurde die Gruppe offiziell im Rathaus empfangen. Später besuchte man das Schinkelbad. " Es wird montags bis freitags Vormittagsprogramm geben", sagt Karl-Heinz Rolfes. Er begleitete die älteren Kinder und Erwachsenen auch bei der Feuerwehr.

Vor allem soll der Urlaub aus der Heimat Abwechslung vom Alltag bieten und Spaß machen. Dafür hatte sich die Wachabteilung A, die für die Brandeinsätze zuständig ist, einiges einfallen lassen: Im Korb einer Drehleiter fuhren die Kinder in 15 bis 20 Meter Höhe. Dann wurde mit einem D-Rohr, einem kleineren Schlauch mit Düse für die Brandbekämpfung, Wasser verspritzt. Zwischendurch gab es Eis im Becher und kühle Getränke. Schließlich durften die Kinder den Wasserwerfer des Großtanklöschfahrzeugs bedienen, der bis zu 50 Meter weit spritzen kann. Es ist für Brände gedacht, denen sich die Einsatzkräfte nicht so weit nähern können, wie Brandamtmann Gerrit Kruse erklärte.

" Am besten hat mir das Labyrinth gefallen", sagt Wladimir aus Gomel. " Wir sind geklettert und mussten den Ausweg suchen." Gemeint ist eine Übungsstrecke für die Wehrleute aus Gitterkästen mit Klappen, Luken, Ein- und Ausstiegen. Wladimir gefällt aber auch, dass die " Menschen in Osnabrück und auch die Gastfamilie so nett" seien, übersetzt Lehrerin Schtscherbina Raissa für ihn.

Jana (11) gefällt das auch. " Bei uns wird das nicht gemacht, dass man die Feuerwehr einfach besucht", erzählt sie. Jana kommt aus Bryljowo bei Gomel, rund 110 Kilometer von Tschernobyl entfernt. Dort gebe es Wälder, die bis heute niemand betreten dürfe, erklärt Raissa. Wegen der Radioaktivität.

Bildtext:
Bitte einmal in den fünften Stock: Drehleiter-Erlebnis bei der Feuerwehr.

Foto:
Thomas Osterfeld
Autor:
Klaus Möllers


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