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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Experte: Gewässer brauchen Platz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Lassen sich Katastrophen wie das derzeitige Hochwasser in Bayern und Ostdeutschland verhindern? Vermutlich nicht, sagt Volker Wachendörfer, Naturschutzreferent der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Doch im Gespräch mit unserer Zeitung ist der Experte sicher: Die Auswirkungen ließen sich deutlich abmildern, wenn die Gewässer einfach nur genug Platz hätten.
Dabei empfiehlt der Fachmann neben technischen Maßnahmen vor allem zusätzliche Überflutungsflächen, eine Wiederherstellung des natürlichen Flussverlaufs sowie die Entsiegelung von Flächen. Diese Maßnahmen waren bereits nach dem Hochwasser im Jahr 2002 in den jetzt erneut betroffenen Gebieten ins Spiel gebracht, aber nur teilweise umgesetzt worden. " Es ist einiges passiert, aber noch lange nicht genug, wie sich jetzt zeigt", resümiert Wachendörfer. " Die Umsetzung zieht sich einfach zu lange hin."
Dabei lässt der Naturschutzreferent das Argument nicht gelten, Renaturierungen seien zu kostspielig. Seiner Ansicht nach seien die Investitionen aus volkswirtschaftlicher Sicht sogar sinnvoll. " Wenn man etwas weiter denkt, kommt man zu der Erkenntnis: Die Instandhaltung von Deichen und die Beseitigung von Flutschäden sind teurer als das Anlegen von Auen."
Doch gerade die enorm gestiegenen Landpreise ließen Kommunen vor dem Kauf von Überflutungsländereien zurückschrecken. " Hier liegt der Knackpunkt. Für eine effektive Vorbeugung solcher Flutkatastrophen braucht man unbedingt Flächen." Denn nur wenn es gelänge, das Wasser so lange wie möglich in der Fläche zu halten, könne verhindert werden, dass sich Bäche und Flüsse in reißende Fluten verwandeln. Seien die Wassermassen erst einmal im begradigten Flussbett, ließe sich die Katastrophe kaum noch abwenden, warnt Wachendörfer.
Westniedersachsen mit Flüssen wie der Ems oder der Hase ist nach Ansicht des DBU-Experten in Sachen Überflutungsflächen gut aufgestellt. Damit zusammenhängende Projekte hat die Umweltstiftung in den vergangenen Jahren gefördert. " Aber auch hier gibt es noch Verbesserungsbedarf."

Bildtext:
Muss das sein? Hochwasser in Wehlen (Sachsen). Hätten die Gewässer mehr Platz, könnten die Auswirkungen der Flut milder ausfallen, sagt DBU-Experte Volker Wachendörfer.
Foto:
dpa
Autor:
Dirk Fisser


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