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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Roden für den Netzausbau?
Zwischenüberschrift:
Was die Energiewende für die Wälder bedeutet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Kampagnen gegen die Abholzung des Regenwaldes begegnen uns während der Werbepausen der Lieblingsserie oder eines Formel-1-Rennens immer wieder. Aber auch der Schutz der heimischen Wälder rückt mehr und mehr in den Vordergrund. Denn laut dem Bundesumweltministerium werden jährlich bis zu 13 Millionen Hektar Wald weltweit dem Erdboden gleichgemacht. Ist es dann nicht ein Widerspruch, wenn ein Waldgebiet weichen muss, um den Energiewandel, sprich die erneuerbaren Energien, voranzutreiben?
" Nein", sagt Andreas Preuß des Übertragungsnetzbetreibers " amprion". " Manchmal muss das sein. Denn damit der produzierte Strom, insbesondere der Offshore-Windparks, von der Küste ins Landesinnere transportiert werden kann, muss das Netz ausgebaut werden. Die alten Leitungen sind nicht leistungsfähig genug." Das sei eine Folge der Energiewende und des Energieleitungsausbaugesetzes von 2009.
Seit Februar arbeitet " amprion" am Umspannwerk Osnabrück-Lüstringen daran, dass die Leistungsfähigkeit der Netze auf ein höheres Niveau gebracht wird. Nur muss dafür zuerst einmal Platz geschaffen werden und das heißt in diesem Fall, dass 26 000 Quadratmeter Wald der Motorsäge zum Opfer fallen. " Ab und an kommt es vor, dass Anwohner sich über die Rodungsarbeiten beschweren. Bis jetzt haben uns in diesem Fall aber keine Beschwerden erreicht", sagt Preuß. Das hänge vermutlich auch mit der Lage zusammen, da der betroffene Bereich außerhalb der Wohngebiete liege. Das Geschehen sei daher weniger im Blickfeld der Menschen.
Aber warum ist die Erhöhung der Leistungsfähigkeit nötig? " Der an der Küste durch Windkraft produzierte Strom muss teilweise in den Süden Deutschlands transportiert werden, da in Norddeutschland ein Stromüberangebot herrscht. Das heißt, die Haushalte verbrauchen weniger Strom als vorhanden ist", erklärt Preuß. In Baden-Württemberg habe man dagegen Engpässe durch die Abschaltung der Atomkraftwerke. Da die Nord-Süd-Verbindung nicht ausreichend ausgebaut sei, müssen die Netze von 200 000 Volt auf 380 000 Volt aufgestockt werden. " Der Verbraucher spürt keinen direkten Nutzen. Nur wenn der Ausbau nicht erfolgt, könnten die Folgen spürbar werden. Dann könnte es zu Versorgungsengpässen kommen."

Bildtext:
Die meisten Bürger befürworten die Energiewende.
Doch für den Ausbau von Energieleitungen müssen zunächst Bäume gerodet werden zum Ärger einiger Anwohner.

Foto: Kanke
Autor:
Natascha Kanke


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