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1.
Erscheinungsdatum:
21.05.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aus
dem
Schulaltag
der
Integrierten
Gesamtschule
(IGS)
Osnabrück
Überschrift:
Wie Eiko Klassensprecher wurde
Zwischenüberschrift:
Inklusion – an der Integrierten Gesamtschule Osnabrück findet sie schon statt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
der
Integrierten
Gesamtschule
(IGS)
Osnabrück
wird
Inklusion
seit
fast
zwei
Schuljahren
praktiziert.
Im
fünften
Jahrgang
lernen
derzeit
sieben
Kinder
mit
dem
Förderschwerpunkt
geistige
Entwicklung.
In
der
Klasse
von
Frau
Seidler
und
Frau
Wagener
geht
es
drunter
und
drüber.
Nach
dem
Mittagessen
gibt
es
"
Obstsalat"
–
nicht
zum
Essen,
sondern
als
Laufspiel.
Eiko
steht
in
der
Mitte
des
Stuhlkreises
und
fordert
einige
Kinder
auf,
untereinander
die
Plätze
zu
tauschen.
Er
überlegt
–
die
Blonden
sollen
diesmal
die
"
Obstsorte"
sein,
die
durchgemixt
wird.
Während
er
noch
zuschaut,
wie
die
Blonden
losspurten,
verpasst
er
die
Chance,
sich
selbst
schnell
auf
einen
frei
werdenden
Platz
zu
setzen.
"
Eiko,
du
musst
dich
schnell
hinsetzen"
,
ruft
jemand
von
der
Seite.
Weiß
er
selbst.
Er
bleibt
cool,
und
bei
der
nächsten
Runde,
bei
der
er
die
mit
den
lila
Pullovern
durchrührt,
klappt′s
auch.
Eiko
hat
das
Down-
Syndrom
–
einen
Gendefekt,
der
geistige
Beeinträchtigungen
zur
Folge
hat.
In
Mathe
und
Englisch
werden
er
und
seine
Down-
Mitschüler
zwar
nicht
mit
den
anderen
unterrichtet,
aber
da,
wo
es
geht,
auch
im
Klassenverband.
"
Wir
bemühen
uns
um
viel
gemeinsamen
Unterricht"
,
berichtet
Antje
Wagener,
die
Förderschullehrerin
der
Klasse.
Klassenlehrerin
Katherine
Seidler
nennt
ein
Beispiel:
"
In
Gesellschaftslehre
haben
wir
uns
mit
der
Steinzeit
beschäftigt."
Eiko
hatte
für
seine
Arbeitsgruppe
eine
Zeitleiste
mit
Bildern
angefertigt.
Mit
den
Partnern
aus
seinem
Team
hat
er
dann
die
Ergebnisse
der
Gruppenarbeit
auch
präsentiert.
Seidler:
"
Es
ist
toll,
wie
die
Regelschulkinder
die
Einzelbeiträge
von
Kindern
mit
ganz
unterschiedlichen
Teilleistungen
zusammenführen."
"
Eiko
profitiert
davon"
,
findet
seine
Mutter
Imke
Schagon.
Er
sei
selbstbewusster,
aufmerksamer
und
klarer
geworden.
Er
mache
Fortschritte
beim
Lesen.
Seine
Eltern
hatten
lange
überlegt,
ob
Inklusion
das
Richtige
für
ihren
Sohn
ist.
"
Wir
haben
uns
schließlich
dafür
entschieden,
weil
überall
in
der
Gesellschaft
verschiedenartige
Menschen
leben."
Auch
die
Eltern
von
Kindern
ohne
Handicap
in
Eikos
Klasse
schätzten
die
Vorteile
der
Inklusion:
"
Die
meisten
freuen
sich
über
den
guten
Zusammenhalt
in
der
Klasse."
Eikos
Eltern
beobachten
seine
Entwicklung
in
der
Schule
aber
genau:
"
Wenn
es
Eiko
nicht
gut
geht,
müssen
wir
neu
überlegen."
Bisher
sieht
es
aber
nicht
danach
aus.
Eiko
erzähle
jeden
Tag
ein
bisschen
aus
der
Schule,
immer
positiv
und
mehr
als
früher
aus
der
Grundschule.
Warum,
das
liegt
für
Imke
Schagon
auf
der
Hand:
"
Das
gemeinsame
Lernen
unterschiedlicher
Menschen
ist
an
der
IGS
selbstverständlich."
Das
bestätigt
Stefan
Knoll,
Leiter
der
IGS
Osnabrück,
aber:
"
Das
schütteln
wir
nicht
aus
dem
Ärmel."
Erst
vom
zweiten
Jahr
ihres
Bestehens
an
hat
die
IGS
mit
der
Inklusion
begonnen.
Eine
Arbeitsgemeinschaft
aus
IGS-
Lehrern,
Förderschul-
Pädagogen
und
Eltern
hat
ein
halbes
Jahr
lang
Rahmenbedingungen
formuliert.
Erst
danach
wurde
die
Einrichtung
einer
Integrationsklasse
beantragt.
2011
ging
es
dann
los.
Knoll:
"
Es
muss
im
Vorfeld
geklärt
werden,
welche
Bedingungen
können
wir
schaffen,
um
eine
gute
Entwicklung
bei
allen
Schülern
zu
erreichen:
Was
ist
für
den
Einzelnen
leistbar?
"
Bewährt
habe
sich
zum
Beispiel,
Kinder
mit
gleichem
Förderbedarf
aufzunehmen.
Hier
ließen
sich
am
leichtesten
Wege
finden,
Nachteile
auszugleichen.
Den
fünften
Jahrgang
besuchen
jetzt
Kinder
mit
dem
Förderschwerpunkt
Geistige
Entwicklung.
Die
Stadt
Osnabrück
habe
sich
auch
sehr
bemüht,
gute
Rahmenbedingungen
bereitzustellen,
sagt
Knoll.
Aber
der
wohl
wichtigste
Faktor
ist
für
ihn
die
Schul-
Kultur:
"
Alle
müssen
bereit
sein,
sich
mit
unterschiedlichen
Schülern
auseinanderzusetzen."
Eikos
Mitschüler
sind
es.
Nach
vier
Wochen
haben
sie
ihn
zum
Klassensprecher
gewählt.
Alle
kannten
Eiko,
und
er
nahm
jeden,
wie
er
ist.
Er
habe
eine
große
Liebe
zu
den
Menschen,
und
das
spürten
seine
Mitschüler,
erklärt
sich
Lehrerin
Katharine
Seidler
die
Wahl.
Ihre
Kollegin
Antje
Wagener
findet:
"
Eiko
ist
eine
weise
Seele."
Bildtext:
Mittendrin
beim
Obstsalat-
Spiel:
Eiko,
Inklusionskind
und
Klassensprecher
in
der
IGS
Osnabrück.
Foto:
Egmont
Seiler
Kommentar:
Das
ändert
sich
in
Niedersachsen
Kinder
mit
Behinderungen,
Lernschwächen
oder
anderen
Beeinträchtigungen
wurden
in
Niedersachsen
bislang
meist
an
Förderschulen
unterrichtet,
die
auf
jeweils
einen
von
sieben
Förderschwerpunkten
spezialisiert
sind.
Bei
konsequenter
Anwendung
der
Inklusion
dürfte
es
Förderschulen
langfristig
nicht
mehr
geben,
da
alle
Kinder
gemeinsam
an
allgemeinen
Schulen
unterrichtet
würden.
Das
neue
niedersächsische
Schulgesetz
sieht
vorerst
aber
eine
Doppelstruktur
vor,
in
der
einige
Förderschulen
bestehen
bleiben:
•
Die
Förderschulen
mit
den
Schwerpunkten
Geistige
Entwicklung,
Körperliche
und
Motorische
Entwicklung,
Hören
und
Sehen
können
als
Alternative
zur
inklusiven
sonderpädagogischen
Förderung
weitergeführt
werden.
•
In
den
Förderschulen
mit
dem
Schwerpunkt
Lernen
werden
ab
dem
Schuljahr
2014/
2015,
aufsteigend
mit
dem
5.
Jahrgang,
keine
Schüler
mehr
aufgenommen;
die
Schulform
läuft
also
nach
und
nach
aus.
•
Bei
den
Förderschulen
mit
dem
Schwerpunkt
Sprache
erfolgt
ab
2014/
2015,
aufsteigend
mit
dem
1.
und
5.
Jahrgang,
keine
Aufnahme
mehr.
Auch
dieser
Förderschwerpunkt
läuft
also
aus.
•
Förderschulen
mit
dem
Schwerpunkt
Emotionale
und
Soziale
Entwicklung
können
grundsätzlich
weitergeführt
werden,
sollen
aber
nicht
ausgeweitet
werden.
Stattdessen
sollen
Konzepte
entwickelt
werden,
wie
die
Rückführung
der
Schüler
früher
und
besser
gelingen
kann.
cbi
Autor:
Michael Schwager