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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Über Inklusion informiert
Zwischenüberschrift:
Aktionstag für die Gleichstellung
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Der Wecker klingelt um halb sieben. Aufstehen, anziehen dann fährt sie mit dem Bus zur Arbeit in die Werkstatt. Regina Krützmann hat zwar eine geistige Behinderung, doch genau wie andere junge Leute übernimmt die 24-Jährige Verantwortung für ihr Leben. Dass eine solche Selbstbestimmung nicht für jeden Menschen selbstverständlich ist, darauf haben am Wochenende Osnabrücker Vereine und Verbände anlässlich des " Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" aufmerksam gemacht.
Inklusion ist das Stichwort, das von Sieglinde Henke und Rita Nolte in ihren Gesprächen mit den Passanten am Aktionsstand auf dem Domvorplatz häufig genannt wird. Henke gehört zum Verein zur Hilfe für hörgeschädigte Menschen, Nolte zum Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Für Menschen mit Behinderung heiße Inklusion Selbstentscheidung, sagt Henke und gibt Beispiele: " Wo wohne ich? Wer soll mich im Alltag unterstützen?" Benachteiligte Menschen und ihre Wünsche müssten genommen werden ganz gemäß dem Motto der Veranstaltung: " Ich bin entscheidend!"
Inklusion heiße aber auch Mischung, ergänzt Henke. " Es bedeutet, dass in unserer bunten und vielfältigen Gesellschaft jeder Mensch automatisch dazugehört." Damit das aber vollends gelingen könne, fügt Nolte hinzu, müssten sich die Menschen ändern. Das sei ein langwieriger Prozess. Sensibilisierung ist deshalb das Ziel der Flyer, svm Infoheftchen und des überdimensionalen Pappwürfelpuzzles vor den Türen des Doms. " Behindert sein kann von heute auf morgen jeder", gibt Brigitte Schmechel zu bedenken, die Mitglied des Behindertenbeirats des Landkreises Osnabrück ist. Es schade deshalb niemandem, ein Gespür für die Hürden im Alltag zu entwickeln. Angefangen von Stufen in Bus und Bahn bis hin zu Fahrstühlen ohne Sprachansage für Sehbehinderte.
Gespräche mit Politikern
Wünsche und Probleme von Menschen mit Behinderung stehen auch am Sonntagmorgen bei einem " sozialpolitischen Frühschoppen" in der Lagerhalle auf dem Programm. Insgesamt 60 Menschen mit Behinderung, Vertreter der Behindertenhilfe und Politiker tauschen sich dort aus. " Wir haben ein ganz neues Format gewählt. Es soll den Menschen mit Behinderung ermöglichen, ihre Sorgen einmal direkt an die Politiker weiterzugeben", erklärt Henke. Und das kommt an nicht nur beim Landtagsabgeordneten Burkhard Japser und bei den Oberbürgermeisterkandidaten Birgit Bornemann und Wolfgang Griesert, sondern vor allem bei den Betroffenen selbst.
Selbstbestimmung als Thema des Wochenendes: Auch Regina Krützmann hatte die Wahl. Sie hat sich für ein Leben in einer Wohngruppe im Osnabrücker St.-Benno-Haus entschieden. Besonders die regelmäßigen Busse ins Stadtzentrum schätzt sie gegenüber ihrem früheren Wohnheim in Wallenhorst. Einen Nachteil habe das Ganze aber, lacht sie: " Manchmal fällt es mir schwer, mein Zimmer ordentlich zu halten."

Bildtext:
Buntes Bild: Anhand eines Puzzles setzten sich Besucher mit dem Thema " Mitbestimmung" auseinander.

Foto:
Martens
Autor:
svm


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