26.04.2013

Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ

Mit Bürgergutachten

Leserbrief

Zum Artikel " Flüsterasphalt soll Lärm am Wall mindern" (Ausgabe vom 2. April).
" Die Tür zu einem sinnvoll gestalteten Stadtzentrum Neumarkt hat sich einen Spaltbreit geöffnet: SPD, Grüne, FDP, UWG und Piraten sind dafür, dass den Autos auf dem Platz weniger und Fahrrädern und Bussen mehr Platz eingeräumt wird als bisher vorgesehen.

Wenn Bürgerbeteiligung und die darin investierte Zeit und Mühe der vielen mitwirkenden Bürger gewürdigt und ernst genommen und damit dem schwindenden Vertrauen in die Politik entgegengewirkt werden soll, wäre es an der Zeit, die erarbeiteten Lösungen aus dem Bürgergutachten in die Umgestaltung des Neumarktes einfließen zu lassen.

Das würde meiner Ansicht nach bedeuten, dass die immensen Vorteile für unser Stadtzentrum, die eine Sperrung des Neumarkts für den Kfz-Verkehr brächte, die wenigen Nachteile wie die geringe Zeitersparnis einiger Pkw- und Lkw-Fahrer und die Verlagerung auf den Wall mehr als rechtfertigen würde. Das erste in diesem Zusammenhang erstellte Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass der Verkehr sehr wohl über den Wall abgewickelt werden kann.

Weitere deutliche Entlastung für das gesamte Straßennetz kann vor allem ein attraktiverer öffentlicher Nahverkehr erreichen. Der erschreckend hohe Anteil von circa 50 Prozent aller Fahrten im Stadtgebiet mit dem Auto zeigt, dass der derzeitige öffentliche Personennahverkehr allein mit Bussen zu unattraktiv, umständlich und zeitraubend ist.

Es ist dringend geboten, endlich die Planung einer komfortablen und ökologischen Stadtbahn in Angriff zu nehmen. Der ‚ Flüsterasphalt′ auf dem Wall bringt keine großen Vorteile. Kraftfahrzeuge erzeugen nicht nur Rollgeräusche. Vor allem Motoren und Bremsen verursachen Lärm.

Wirkungsvoller und kostengünstiger wäre es meiner Auffassung nach, die Wallanwohner durch den Einbau von Lärmschutzfenstern zu entlasten."

Stefan van Lente