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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Coole Technik im Studio
Zwischenüberschrift:
Zukunftstag im NOZ-Medienhaus bei os1.tv
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Als Mädchen später einen technischen Beruf ausüben oder als Junge einen typischen Mädchenjob ergreifen? Beim Zukunftstag hatten Schüler Donnerstag die Gelegenheit, bei verschiedenen Unternehmen, an der Hochschule oder im Medienhaus der Neuen OZ einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. In anderen Bundesländern wird stattdessen der Girls′ Day angeboten.

Ein bisschen fremdelten die 11- bis 14-jährigen Schüler doch, als sie sich am Donnerstag im Studio von os1.tv von einer geballten Ladung Technik umzingelt sahen.

Die Teilnehmer des Zukunftstages im Medienhaus der Neuen OZ staunten nicht schlecht über die Vielzahl der Kameras und Scheinwerfer. Noch größer wurden die Augen, als ihnen Studioleiter Thomas Sperschneider erklärte, dass man durchaus noch den einen oder anderen Scheinwerfer mehr gebrauchen könnte.

" Das ist ja echt cool hier", meinte Luna (14) mit Blick auf die ehemaligen Überwachungskameras, mit denen nun, ferngesteuert aus dem Regieraum, die Moderatoren im Studio in Szene gesetzt werden. " Und warum automatisch?" – " So sparen wir drei Kameraleute", erklärte Sperschneider, der gemeinsam mit Kollegin Christin Abeling den jungen Gästen seinen Sender näherbrachte.

" Das war ein bisschen schwer zu lesen", meinte Johanna (12), nachdem sie vom Teleprompter einen Text abgelesen hatte. Aber sie habe sich schon ein bisschen wie eine Nachrichtensprecherin gefühlt. Ein Schulpraktikum könne man bei os1.tv nicht machen, meinte Sperschneider. Aber wer nach der Schule ein Praktikum machen wolle, sei herzlich eingeladen, sich zu bewerben.

In zwei Gruppen jeweils eine am Vor- und eine am Nachmittag konnten sich die Schüler einen Einblick in die Welt der Medien verschaffen. Neben dem Fernsehstudio stand natürlich auch noch ein Besuch bei der NOZ inklusive Druckzentrum auf dem Programm. Mit großen Augen beobachteten die Schüler, wie Zeitung gemacht wird, aber auch wie die digitalen Medien mit unterschiedlichsten Inhalten versorgt werden.

Bei KME

Orangerot glühend und fast 1000 °C heiß ist der riesige Kupferblock, der im Walzwerk der KME durch die große Walze gepresst wird. Aus Düsen strömt Kühlwasser, und der Block wird immer wieder durch die Maschine geschoben. Welche Hitze die Arbeiter aushalten müssen, lernten die Schüler, die sich KME einmal genauer ansahen.

Rund 90 % der angemeldeten Schüler sind Mitarbeiterkinder, wie Lars Schonball von der KME sagte. Damit sie sehen konnten, wo ihre Eltern arbeiten, wurden die 60 Kinder in vier Gruppen eingeteilt passend zu den Berufsfeldern. So erkundeten sie das Gelände der Firma.

In der Lehrwerkstatt zeigten einige Auszubildende den Schülern, was man alles aus Kupfer herstellen kann. Vier verschiedene Stationen konnten die Gruppen durchlaufen. Dabei sollten die Kinder vor allem selbst ausprobieren, wie sich das Metall bearbeiten lässt. Unter Aufsicht durfte geschweißt und gelötet werden. An einer Station gravierten sie den eigenen Namen in Schlüsselanhänger, an der nächsten erstellten sie ein Medaillon für eine Kette. Besonders kreativ konnten die Kinder bei der Gestaltung von Teelichtern sein, in die sie verschiedene Muster stanzten. Auch eine kleine LED-Leuchte wurde gebaut. Im Anschluss durften die Kinder ihre Arbeiten mit nach Hause nehmen. " Die Idee ist vor allem, dass man am Ende etwas mitnehmen kann", sagte Schönball. Auch für die Auszubildenden war der Projekttag eine Bereicherung, da sie in die Position eines Lehrenden wechseln konnten, um den Schülern einen Teil ihres Handwerks näherzubringen.

Für KME hat der Zukunftstag ebenso einige Vorteile, wie Lars Schönball erklärte. Das Unternehmen könne sich und die verschiedenen Berufe sowie Ausbildungsmöglichkeiten vorstellen. Außerdem sei so für die Schüler später die Hemmschwelle geringer, sich dort um einen Ausbildungsplatz zu bewerben.

In der Hochschule

Ein Kinderchor war es nicht. Wenn Siebt- bis Neuntklässler gleichzeitig den Mund öffnen und Sprüche über Solarmodule skandieren, steckt Klaus Kuhnke dahinter. Er ist nicht Chorleiter, sondern Physik-Professor an der Fachhochschule (FH) Osnabrück. Gestern versuchte er während des Berufs-Schnuppertages den Nachwuchs für Solarzellen, Kollektoren und Messgeräte zu gewinnen.

" Wenn ihr Technik studieren wollt, laden wir euch herzlich dazu ein", sagte Kuhnke zu den 21 Mädchen und einem Jungen. Die FH will mit dem Zukunftstag möglichst vielen Mädchen klassische Männerberufe und den Jungen typische Frauenberufe zeigen.

" Wir wollen die Möglichkeit geben, über den Tellerrand zu schauen", sagte Katharina Knolle vom Gleichstellungsbüro der FH. 180 Kinder nahmen gestern an den 15 angebotenen Workshops teil: sozial-pflegerische meist für Jungen und technische speziell für Mädchen.

Die 12-jährige Henriette war eines der Mädchen beim Solar-Workshop. Mit ihren Mitstreitern maß sie die Strahlung der Sonne. Sie ist begeistert von Technik, Naturwissenschaften und Co. " Physik finde ich ganz spannend", sagte sie. Wenn sie älter sei, wolle sie vielleicht etwas mit Technik machen.

Das freute auch Bürgermeisterin Birgit Strangmann von den Grünen. Sie hatte vor sieben Jahren zusammen mit Klaus Kuhnke die Idee zum Workshop und ist seitdem stets dabei. " Junge Menschen für Technik zu begeistern ist für unsere Gesellschaft ganz wichtig." Mädchen an technische Berufe heranführen und damit den Grundstein für erneuerbare Energien legen das will sie mit dem Workshop schaffen.

Bildtexte:
Beim Zukunftstag im Medienhaus besuchten die Schüler das os1.tv-Studio.

Der elfjährige Ruben war bei KME.

In der FH ging es um Sonnenenergie.

Fotos:
Westdörp// Hermann Pentermann/ Osterfeld

Autor:
Dietmar Kröger, Christina Röhm, David Missal, Nadine Grunewald


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