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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Deutschland-Premiere für den Midibus
Zwischenüberschrift:
Ab Sommer im Linienbetrieb: Mittelgroßer Elektrobus bietet 45 Fahrgästen Platz
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Auf dem Weg zum abgasfreien öffentlichen City-Nahverkehr gehen die Stadtwerke den nächsten Schritt. Ein mittelgroßer Elektrobus (Midibus) soll zum Fahrplanwechsel in den Linienbetrieb eingebunden werden das wäre einmalig in Deutschland. Bis es so weit ist, absolviert das Stromfahrzeug Test- und Werbefahrten in Osnabrück.
400 000 Euro kostet der in der Türkei und Frankreich gefertigte Midibus, der in Kürze vom Betriebshof der Stadtwerke rollt. 45 Prozent des Kaufpreises, sprich 180 000 Euro, sind durch Fördermittel des Bundes gedeckt. Die Anschaffung ist Teil des Projekts " Mobilität 2030", das einen umwelt- und nutzerfreundlichen innerstädtischen Verkehr anstrebt und Osnabrück insgesamt lebenswerter machen soll. " Das Ziel heißt: null Abgase vor Ort. Mit unseren elektrischen Bussen wollen wir der Öffentlichkeit zeigen, dass wir auf dem Weg dorthin sind", sagt Projektleiter Harald Schulte.
Bei dem neuen Midibus handelt es sich um ein Fabrikat des Herstellers PVI (Power Vehicle Innovation) aus der Nähe von Paris. Dessen Marke Gépébus mache nach Firmenangaben mehr als 90 Prozent aller Elektrobusse in Frankreich aus. Das Fahrzeug mit dem Namen Oréos 4X bietet in der Osnabrücker Variante Raum für 45 Fahrgäste (25 Sitz- und 19 Stehplätze, 1 Rollstuhlplatz). Mit 9, 3 Metern ist er etwa halb so lang wie ein Gelenkbus, der 140 Passagiere transportieren kann. Die Spitzengeschwindigkeit des Oréos 4X (Leergewicht: zehn Tonnen) beträgt laut Datenblatt 70 Stundenkilometer, die Reichweite bis zu 140 Kilometer. Der Elektromotor im Heck bringt es auf 140 PS.
Die zwei Tonnen schwere Lithium-Ionen-Batterie auf dem Dach verbraucht nach Werksangaben durchschnittlich 1, 03 Kilowattstunden pro Kilometer. Der Osnabrücker Midibus soll nur Ökostrom tanken. Acht Stunden dauere es, die Batterie komplett zu laden, erklärt Schulte. Schnelleres Nachladen gehe zulasten der Lebensdauer, ebenso das Leerfahren des Akkus. Der Midibus soll deshalb nicht an Ladestationen unterwegs, sondern auf dem Betriebshof betankt werden.
Nach ersten Überlegungen der Stadtwerke könnte der Midibus nach den Sommerferien etwa auf der Strecke zwischen Rosenburg und Neumarkt zum Einsatz kommen und dabei auch den Hauptbahnhof bedienen. Wie der Liniendienst des elektrischen Kleinbusses, der seit anderthalb Jahren den Neumarkt mit dem Marienhospital verbindet, sei der Einsatz des Midibusses " ein betrieblicher Test", betont Schulte. " Fahrgastzahlen stehen dabei für uns nicht im Mittelpunkt." Für andere dagegen schon.
Kritik vom Verkehrsclub
So hält der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Kreisverband Osnabrück, den nach Stadtwerke-Angaben " einwandfrei und zuverlässig" zirkulierenden E-Kleinbus für nutzlos. Die Verbindung sei " nicht alltagstauglich", sagt VCD-Experte Jörn Keck. Die Folge: " Es fährt fast niemand mit." Keck kritisiert, dass für den nur zu eingeschränkten Zeiten verkehrenden Kleinbus " eine vorhandene, gut genutzte Linie gekappt" worden sei. Keck: " Die Stadtwerke machen den Fahrplan, wie ihnen der Sinn steht. Wenn es sein muss, mit dem Kopf durch die Wand."
Was den Einsatz von Elektrobussen in Osnabrück angeht, scheint mit dem neuen Midibus auf Sicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Noch gebe der Markt keine Fahrzeuge mit größerer Kapazität her, erklärt Mobilitätsprojekt-Leiter Schulte. " 300 bis 350 Kilometer Reichweite" seien mindestens nötig, um einen Elektrobus als gleichwertige Alternative zum Dieselbus in den normalen Linienbetrieb einbauen zu können.

Bildtexte:
Der Midibus Oréos 4X ist das neue Aushängeschild der Stadtwerke Osnabrück in Sachen Elektrofuhrpark. Unser Bild zeigt das französische Mustermodell.

Blick in das Cockpit des elektrischen Midibusses.

Die Batterien des Oréos 4X sind nach acht Stunden wieder voll.

Fotos:
PVI
Autor:
sst


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