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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bahnhofsbrunnen bald ein Biergarten?
Zwischenüberschrift:
Stadt prüft Ideen für das Dreieck am Hauptbahnhof – Rettung der Wasserspiele nach Priorität
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Wird aus dem alten Bahnhofsbrunnen ein Biergarten? Die Stadt Osnabrück prüft jetzt, ob sich auf der markanten Dreiecksfläche am Theodor-Heuss-Platz eine Freiluftgastronomie verwirklichen lässt.

Der im Jahr 2000 erbaute, schadhafte Zierquell vor dem Hauptbahnhof ist gegenwärtig eingezäunt. Seit über zwei Jahren steht er leer, nachdem Wasser durch undichte Stellen gesickert und bis in den Keller des angrenzenden Hotels Hohenzollern gedrungen war. Eine Sanierung des Bahnhofsbrunnens würde die Stadt laut einer aktuellen Verwaltungsvorlage mindestens 250 000 Euro kosten.

Der für Gebäude- und Immobilienfragen zuständige Ratsausschuss beauftragte deshalb die Verwaltung am Dienstag damit, Alternativen zur teuren Instandsetzung zu suchen. Einstimmig folgten die Politiker einem Antrag von SPD und Grünen, der eine " Außengastronomie auf dem Brunnenareal″ ins Spiel bringt. Dabei sei eine Zusammenarbeit mit dem Advena Hotel anzustreben, das dort bereits ein Bistro betreibt.

Konkrete Ideen, wie ein umgenutzter Bahnhofsbrunnen aussehen könnte, gebe es bislang noch nicht, sagte Grünen-Fraktionschef Michael Hagedorn der NOZ auf Nachfrage. In jedem Fall seien vor einer baulichen Veränderung mit dem Architekten des Wasserspiels die Urheberrechtsfragen zu klären eine Lehre aus dem Ärger um den Brunnen am Ledenhof.

Insgesamt gibt es im Stadtgebiet 20 Zierbrunnen und Wasserspiele. Sechs Anlagen befinden sich wegen technischer Mängel außer Betrieb. Und schon bald könnten noch mehr Brunnen versiegen: Denn der städtische Eigenbetrieb Immobilien- und Gebäudemanagement hält 13 der 14 aktiven Brunnen für " mittelfristig sanierungsbedürftig″. Mit Ausnahme des neuen Schäferbrunnens am Rosenhof müssten früher oder später überall Pumpen, Elektrik, Ablaufsysteme und Trinkwasseranschlüsse repariert oder ausgetauscht werden, hieß es im Betriebsausschuss. Die Kosten dafür belaufen sich auf schätzungsweise 370 000 Euro. Dabei entfiele ein Großteil der Ausgaben (240 000 Euro) auf die sechs Fontänenbecken des Schlossgartens. Würde die Stadt auch die stillgelegten Anlagen wieder in Betrieb nehmen wollen, hätte dies weitere Kosten in Höhe von 265 000 Euro zur Folge, rechnete der Eigenbetrieb vor.

Der Ausschuss entschied deshalb, zunächst nur die stadtgeschichtlich, kulturell und touristisch wichtigsten Brunnen dauerhaft am Laufen zu halten. In diese Kategorie fallen der Bürgerbrunnen am Platz des Westfälischen Friedens, der Marktbrunnen, die Fontänenbecken im Schlossgarten, der Haarmannsbrunnen am Herrenteichswall, die Fontänenbrunnen in der Hakenstraße, der Ständebrunnen an der Johanniskirche sowie der Schäferbrunnen am Rosenplatz. Hinzu kommt die Waschfrau im Vitihof, die gegenwärtig auf dem Trockenen sitzt. Die Kosten für den Betrieb und Erhalt der Brunnen mit höchster Priorität (335 000 Euro) sollen im Wirtschaftsplan 2014 bereitgestellt werden.

Alle übrigen Brunnen dürfen mindestens so lange weitersprudeln, bis ihre Grundsanierung fällig wird, beschloss der Betriebsausschuss. Möglicherweise erlaube die Finanzlage der Stadt zu einem späteren Zeitpunkt auch ihre Rettung, sagte CDU-Fraktionschef Fritz Brickwedde. Er bezeichnete den Verfall der einst mit viel Aufwand gebauten Wasserspiele als " tragisch″ und pochte darauf, nun verstärkt nach Sponsoren und Paten für die Osnabrücker Brunnen zu suchen. Die Verwaltung habe bereits " erste positive Gespräche″ geführt, hieß es .

Bildtext:
Aus Sicherheitsgründen eingezäunt ist zurzeit der Brunnen vor dem Hotel Hohenzollern am Osnabrücker Hauptbahnhof. Das schadhafte Wasserspiel ist seit zwei Jahren außer Betrieb, Die Sanierung würde mindestens eine Viertelmillion Euro kosten.

Foto:
Jörn Martens

Kommentar
Wasser marsch!

Rund 900 000 Euro würde es kosten, alle Brunnen im Stadtgebiet zu betreiben. Zu viel für die Stadt, die gerade erst einen Überschuss von 23 Millionen Euro vermeldet hat? Ja, denn angesichts horrender Verbindlichkeiten sollte dieses Geld besser zum Schuldenabbau verwendet werden, anstatt es beispielsweise in Wasserspiele zu stecken.

Der Versuch der Stadt, private Partner und Geldgeber für die Rettung der Osnabrücker Brunnen zu finden, ist deshalb goldrichtig. Was bei Parkbänken, Bäumen, Kunstwerken und Radwegen funktioniert, kann auch hier klappen. Schade nur, dass bereits so viel Zeit verstrichen ist, seit der Sponsoring-Vorschlag erstmals auf den Tisch kam.
Autor:
Sebastian Stricker


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