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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Scheichs machen Tempo bei Solarenergie
Zwischenüberschrift:
Emirat Abu Dhabi errichtet mit deutscher Beteiligung Testanlage in Mauretanien
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Nouakchott. In der deutschen Solarenergie-Szene schlug die Nachricht aus Riad ein wie eine Bombe: Saudi-Arabien will bei seinen milliardenschweren Solarvorhaben gemeinsame Sache mit der deutschen Wüstenstrom-Stiftung Desertec Foundation machen. Dazu sei in dem Königreich die neue Gesellschaft " Desertec Power" gegründet worden, berichtete Mitte Februar die Zeitung " Die Welt".
Das Desertec-Konzept sieht vor, im sonnenreichen Nordafrika große Solarkraftwerke zu errichten und einen Teil des Stroms durch das Mittelmeer nach Europa zu leiten. Experten glauben aber, dass in der Solarbranche künftig nicht mehr Europa und die USA das Tempo vorgeben werden, sondern reiche Petrodollar-Staaten wie Saudi-Arabien, Katar oder die Föderation Vereinigte Arabische Emirate. Ihre Herrscher wollen ihre Abhängigkeit vom Erdölexport verringern. Saudi-Arabien plant Solar-Investitionen von mehr als 80 Milliarden Euro.
Zu den Solar-Vorreitern unter den Scheichs zählt Muhammad bin Zayid Al Nahyan. Der Bruder des Regenten des Emirats Abu Dhabi baut mit seinem Unternehmen Masdar eine Öko-Wüstenstadt, die ausschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen vor allem aus Sonnenkraftwerken beziehen soll. Masdar hat auch internationale Ambitionen. In Mauretanien, einem der an Wohlstand ärmsten, aber an Sonnenstunden reichsten Ländern der Welt, lässt Masdar derzeit von dem bayerischen Unternehmen HD Sol eine 15-Megawatt-Anlage errichten, die bis zu 13 Prozent des mauretanischen Strombedarfs decken soll. Investitionsvolumen: rund 23 Millionen Euro. " Ein Geschenk an die Mauretanier", sagt HD-Sol-Geschäftsführer Josef Späth, der die 400 einheimischen und ausländischen Monteure beim Bau des Kraftwerks nahe der Hauptstadt Nouakchott anleitet. Masdar verlange für das Projekt keine Gegenleistung.
Allerdings: Dem Unternehmen aus Abu Dhabi dient die Anlage als Test- und Entwicklungsprojekt. Zum Einsatz kommen besonders große, hitzebeständige Dünnschicht-Solarmodule, die eine Masdar-Tochtergesellschaft im thüringischen Ichtershausen für den Betrieb in der Wüste entwickelt hat. Bin Zayid Al Nahyan will nun wissen, wie sich die Technik im harten Sahara-Einsatz bewährt.
Denn ein entscheidendes Problem von Solarkraftwerken in der Wüste harrt noch seiner Lösung bisher gibt es für die empfindliche Technik keinen optimalen Schutz gegen die Abriebwirkung von Sand und Wind.
Dennoch sieht Josef Späth die Zukunft seiner Branche im Nahen und Mittleren Osten. " Die Region ist eine hochträchtige Kuh", sagt er. In Deutschland dagegen gehe es mit dem Solargeschäft steil bergab. Späth hofft auf Anschlussaufträge aus Abu Dhabi. Bis zu 30 Projekte auf der ganzen Welt seien bei Masdar in Planung.

Bildtext:
Mit schwerer Technik aus Bayern entsteht in der mauretanischen Wüste ein 15-Megawatt-Solarkraftwerk des Investors Masdar aus dem Emirat Abu Dhabi.

Foto:
HD Sol
Autor:
sha


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