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1.
Erscheinungsdatum:
06.04.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Evelina
Kubyakina
recherchiert
in
einem
Projekt
über
ehemalige
Zwangsarbeiter.
Einzelheiten.
Überschrift:
Auf der Suche nach der Vergangenheit
Zwischenüberschrift:
Ehemalige ukrainische Zwangsarbeiter mit Projekt der Gedenkstätte Augustaschacht in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
ist
kalt
und
still
auf
dem
Heger
Friedhof.
Evelina
Kubyakina
steht
auf
dem
internationalen
Ehrenfeld,
bückt
sich
und
kratzt
etwas
Erde
von
einem
in
den
Rasen
eingelassenen
Grabstein.
Anschließend
nimmt
sie
eine
Gießkanne,
schüttet
Wasser
über
den
Stein,
fotografiert
ihn
–
es
ist
das
Grab
ihrer
Tante.
Kubyakina
unterbricht
die
Stille,
zeigt
Familienfotos
herum.
Die
Ukrainerin
ist
mit
dem
Projekt
der
Gedenkstätte
Augustaschacht
auf
Spurensuche.
1944
kam
die
damals
neunjährige
Evelina
Kubyakina
nach
Osnabrück.
Deutsche
und
rumänische
Truppen
kamen
in
ihre
Siedlung
–
drei
Laster,
über
Nacht.
Ihre
gesamte
Familie,
elf
Personen,
gehörte
zu
denjenigen,
die
verschleppt
werden
sollten.
"
Dass
eine
ganze
Familie
verschleppt
wurde,
ist
ungewöhnlich"
,
sagt
Georg
Hörnschemeyer
von
der
Gedenkstätte
Gestapokeller.
Vielleicht
habe
eine
gewisse
Personenzahl
aus
diesem
Gebiet
rekrutiert
werden
müssen,
vermutet
er.
Doch
das
ist
ungewiss
–
wie
vieles
in
Kubyakinas
Vergangenheit.
Denn
sie
war
noch
ein
Kind,
als
sie
nach
Osnabrück
gekommen
ist.
Ihre
Familie
wurde
in
einer
Baracke
am
Stadtrand
untergebracht,
umzäunt
von
einem
Elektrozaun.
Sie
selbst
musste
nur
kleinere
Arbeiten
verrichten.
Bei
einem
der
größeren
Bombenangriffe
auf
die
Stadt
kam
ihre
Tante
ums
Leben.
Das
hat
sie
Theresa
Schierhölter,
die
in
die
elfte
Klasse
der
Ursulaschule
geht
und
Kubyakina
in
ihrer
Heimat
besucht
hat,
erzählt.
Der
Besuch
am
Grab
war
das
einzige
Mal,
dass
Kubyakina
die
Baracke
verlassen
hat.
Und
dann
hört
es
auch
schon
auf.
"
Sie
weiß
viele
Details,
die
mit
ihrer
Familie
zu
tun
haben,
aber
die
Indizien
sind
ungenau"
,
sagt
Carina
Meyer,
Lehrerin
an
der
Ursulaschule.
Kubyakina
habe
das
damals
aus
einer
kindlichen
Perspektive
gesehen.
Dinge,
auf
die
Erwachsene
achten
würde,
habe
sie
nicht
wahrgenommen:
Flüsse,
Gebäude.
Diese
Anhaltspunkte
fehlen,
um
ihre
Spur
zu
verfolgen.
Am
Grab
ihrer
Tante
ist
Kubyakina
gefasst.
"
Ich
fühle
mich
wie
zu
Hause"
,
sagt
sie.
Ihre
Großmutter
sei
Deutsche,
und
sie
habe
viele
Verwandte
in
Osnabrück.
Dennoch
sei
es
ein
zweispaltiges
Gefühl,
hier
zu
sein:
"
Ich
kann
mich
an
die
schrecklichen
Tage
hier
erinnern,
aber
bin
glücklich,
dass
es
so
ein
Projekt
gibt
und
sich
die
Jugendlichen
für
das
Thema
interessieren."
Das
macht
auch
ihren
Sohn
Vladimir
Kubyakin
glücklich.
Der
57-
Jährige
hat
seine
Mutter
nach
Osnabrück
begleitet.
Auf
dem
Friedhof
stehen
ihm
die
Tränen
in
den
Augen,
seine
Stimme
zittert.
Was
er
fühlt,
könne
er
nicht
erklären.
Es
sei
sehr
emotional.
"
Ich
bin
froh,
dass
es
Projekte
wie
dieses
gibt,
und
dass
Generationen
miteinander
sprechen"
,
sagt
er.
Sein
Wunsch:
Russen,
Deutsche
und
Ukrainer
sollen
keine
Feinde
sein.
Auf
Spurensuche
mit
dem
Projekt
"
Eine
beidseitige
Begegnung
von
Anfang
an"
haben
sich
auch
Igor
Rudtchin,
Oleksandr
Kolosovskiy
und
Yevgen
Levchuk
begeben.
Rudtchin,
der
zum
wiederholten
Male
an
dem
Projekt
teilnimmt,
war
als
Zwangsarbeiter
bei
den
Klöckner-
Werken
Georgsmarienhütte.
Er
hat
hier
mit
den
Kindern
gesprochen,
die
ihm
damals
geholfen
haben.
Mit
dem
ehemaligen
Gefangenen
des
Arbeitserziehungslagers
Ohrbeck,
Kolosovskiy,
hat
die
Gruppe
eine
Spurensuche
im
Kasinopark
GMHütte
geplant,
wo
Kolosovskiy
in
einem
Arbeitskommando
arbeiten
musste.
Er
hat
am
Freitag
in
Osnabrück
seinen
88.
Geburtstag
gefeiert.
Der
vierte
Gast,
Levchuk,
begibt
sich
mit
seiner
Gruppe
auf
Spurensuche
in
Nahne.
Dort
wurde
er
im
Zwangsarbeiterlager
Süd
3
geboren,
in
dem
seine
Mutter
als
Zwangsarbeiterin
untergebracht
war.
Levchuk
ist
2005
zum
ersten
Mal
mit
dem
Begegnungsprojekt
nach
Osnabrück
gekommen
und
hat
hier
seine
Geburtsurkunde
erhalten.
Mit
dem
Projekt
soll
es
den
ehemaligen
Zwangsarbeitern
ermöglicht
werden,
ihre
Vergangenheit
aufarbeiten
zu
können,
wie
Michael
Gander,
Geschäftsführer
der
Gedenkstätte
Augustaschacht,
sagt.
"
Wir
wollen
auf
das
Schicksal
der
Menschen
in
Deutschland
und
der
Ukraine
aufmerksam
machen"
,
erklärt
Gander.
So
soll
das
"
größte
Verbrechen
des
Nationalsozialismus"
bekannt
gemacht
werden.
Solange
es
möglich
ist,
möchte
Gander
das
Projekt
fortführen.
Dazu
könnten
künftig
Anpassungen
notwendig
werden,
da
viele
der
Zeitzeugen
mittlerweile
zu
alt
seien,
um
nach
Osnabrück
reisen
zu
können.
Bildtexte.
Am
Grab
ihrer
Tante
(Foto)
auf
dem
Heger
Friedhof
lassen
sich
Carina
Meyer
(von
links)
und
Georg
Hörnschemeyer
Fotos
von
Evelina
Kubyakinas
Familie
zeigen.
Wer
auf
diesem
Foto
jemanden
erkennt,
melde
sich
bei
Carina
Meyer
(01
52/
33
66
85
67)
.
Foto:
/
Repro:
Martens
Autor:
Nadine Grunewald