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1.
Erscheinungsdatum:
20.03.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Angaben
zum
Zustand
des
Bahnhofs,
der
damaligen
Nachkriegssituationen
in
Wohnhäusern
und
dem
Gebäude
Eisenbahnstraße
18.
Überschrift:
Ruinen-Café bot Reisenden etwas Wärme
Zwischenüberschrift:
Das "Schaffeld" am Bahnhof
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Mit
einem
flotten
"
Coffee
to
go"
,
der
für
den
modernen
Menschen
unverzichtbar
geworden
zu
sein
scheint,
hatte
das
Angebot
des
Ruinen-
Cafés
Schaffeld
an
der
Eisenbahnstraße
18
wenig
zu
tun.
Im
Gegenteil.
Bahnreisende,
die
1946
eine
lange
Zugfahrt
im
Stehen
auf
überfüllten
Plattformen
oder
Trittbrettern
hinter
sich
gebracht
hatten,
waren
froh
über
einen
Sitzplatz
bei
einer
wärmenden
Tasse
Kaffee-
Ersatz.
Und
sei
es
in
einer
ansonsten
unwirtlichen
Ruine.
Wer
den
Krieg
überlebt
hatte,
hatte
auch
gelernt,
sich
mit
zerstörten
Häusern
zu
arrangieren.
Von
33
000
Wohnungen
im
Stadtgebiet
waren
nur
noch
18
000
bewohnbar.
Bewohnbar
sah
in
vielen
Fällen
so
aus:
Bei
Niederschlag
mussten
Eimer
und
Wannen
aufgestellt
werden,
weil
es
durchregnete.
Manche
Zimmertür
blieb
vernagelt,
weil
man
dahinter
drei
Stockwerke
tief
in
den
Keller
stürzen
konnte,
und
statt
einer
Treppe
gelangte
man
über
eine
Leiter
in
sein
luftiges
Apartment.
Die
Gegend
um
den
Hauptbahnhof
war
besonders
häufig
Ziel
alliierter
Bombenangriffe
gewesen.
Als
Etagenbahnhof
im
Kreuzungspunkt
zweier
Hauptbahnstrecken
war
er
erstens
leicht
aus
der
Luft
auszumachen,
und
zweitens
konnte
ein
einziger
Treffer
den
deutschen
Nachschub
gleich
auf
mehreren
Linien
empfindlich
stören.
Entsprechend
sah
es
im
Bahnhof
aus.
Er
war
so
kaputt,
dass
im
Rat
der
Stadt
schon
diskutiert
wurde,
ihn
nicht
wieder
aufzubauen,
sondern
einen
neuen
Bahnhof
am
Niedersachsenplatz
für
die
Nord-
Süd-
Linie
zu
errichten
und
den
alten
Hannoverschen
Bahnhof
für
die
Ost-
West-
Linie
zu
reaktivieren.
Daraus
wurde
bekanntlich
nichts,
weil
es
das
Umsteigen
von
einer
Linie
auf
die
andere
gewaltig
erschwert
hätte.
Aber
es
sollte
Jahre
dauern,
bis
der
Hauptbahnhof
den
Reisenden
wieder
das
bieten
konnte,
was
man
von
ihm
erwartete.
In
der
Empfangshalle
watete
man
zunächst
durch
Lachen
von
dreckigem
Wasser
und
Trümmer-
Schlamm.
Noch
Anfang
1947
war
nur
der
Wartesaal
dritter
Klasse
wieder
begehbar.
Aber
was
sollte
man
dort?
Er
präsentierte
sich
als
öde
Halle
ohne
Stühle
und
Tische
mit
notdürftig
geflicktem
Gewölbedach.
Immerhin
war
er
nachts
durchgehend
beleuchtet,
sodass
gestrandete
Reisende,
ausgebreitet
auf
ihrem
Hamstergut,
sich
etwas
sicherer
fühlen
konnten.
Die
DRK-
Baracke
auf
Bahnsteig
1,
im
Krieg
zur
Unterbringung
schwer
verwundeter
Soldaten
bei
Transportunterbrechungen
genutzt,
hatte
die
Reichsbahn
für
eigene
Verwaltungszwecke
beschlagnahmt.
Auf
dem
Bahnhofsvorplatz
waren
einige
Nissenhütten
aufgebaut,
die
aber
bald
wieder
weg
mussten,
weil
sie
dem
Verkehr
im
Wege
standen.
So
kam
es,
dass
das
Café
(oder
"
Kaffee"
,
wie
man
damals
auch
die
gastronomische
Einrichtung
bezeichnete)
an
der
Eisenbahnstraße
eine
Bedarfslücke
füllte.
An
Kundschaft
herrschte
kein
Mangel.
Wahre
Völkerwanderungen
stürzten
sich
nach
dem
Krieg
auf
die
Bahn
als
einzigem
Transportmittel.
Da
waren
die
Flüchtlinge
und
Vertriebenen
aus
den
Ostgebieten,
dann
die
aus
der
Gefangenschaft
entlassenen
Soldaten,
die
Ausgebombten
auf
dem
Weg
zu
Verwandten,
die
ihnen
eine
vorübergehende
Bleibe
bieten
konnten.
Nicht
zu
vergessen
auch
Menschen
auf
Nahrungssuche.
"
Hamsterer"
kamen
aus
den
Städten
des
Ruhrgebiets,
um
ins
Osnabrücker
Land
auszuschwärmen
und
auf
den
Bauernhöfen
ihre
Armbanduhren
oder
Eheringe
gegen
Essbares
einzutauschen.
Und
wie
man
damals
reiste:
In
den
Abteilfenstern
fehlten
die
Verglasungen,
in
den
Lampenfassungen
die
Glühbirnen.
Abteile
und
Gänge
waren
heillos
überfüllt.
Ein
Stehplatz
für
beide
Füße
glich
einem
Hauptgewinn.
Wenn
der
Zug
hielt
und
jemand
einsteigen
wollte,
schlug
die
Empörung
hohe
Wogen:
"
Kein
Platz"
,
wurde
den
Hineindrängenden
entgegengebellt.
Die
Erfahrenen
unter
ihnen
beeindruckte
das
wenig.
Sie
warfen
einfach
ihren
Koffer
oder
Sack
auf
die
Köpfe
der
auf
der
Plattform
Stehenden,
und
schon
war
ein
Platz
zum
Stehen
geschaffen.
Die
Bahnpolizei
versuchte
vergebens,
das
Mitfahren
auf
Trittbrettern,
Puffern,
Wagendächern
und
in
Bremserhäuschen
zu
unterbinden.
Wer
damals
mit
der
Bahn
fuhr,
nahm
unfassbare
Strapazen
und
Gefahren
auf
sich.
Vor
diesem
Hintergrund
mag
das
Ruinen-
Café
Schaffeld
wie
eine
Oase
der
wärmenden
Geborgenheit
gewirkt
haben.
Die
Eisenbahnstraße
18
ist
bis
zum
heutigen
Tag
ein
Haus
der
Dienstleistungen
geblieben,
in
den
letzten
Jahrzehnten
allerdings
nur
für
ein
männliches
Publikum:
Die
"
Puffer-
Reisenden"
haben
die
Adresse
der
"
Puff-
Kundschaft"
überlassen,
die
es
ins
"
Rote
Haus"
zieht.
Bildtexte:
Das
Café
in
der
Ruine
gegenüber
dem
Hauptbahnhof
war
1946
eine
erfolgreiche
Geschäftsidee.
Die
Baupolizei
durfte
allerdings
nicht
so
genau
hinschauen.
Eros-
Center:
Erst
1970
wieder
aufgebaut,
bietet
die
Adresse
Eisenbahnstraße
18
als
"
Das
Rote
Haus"
heute
Dienstleistungen
anderer
Provenienz.
Fotos:
Karl
Ordelheide/
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
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