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1
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1.
Erscheinungsdatum:
13.03.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Umstellung
auf
Busverkehr
beendet
den
Straßenbahnbetrieb.
Historische
Einzelheiten.
Überschrift:
Endstation!
Zwischenüberschrift:
Letzte Fahrt der Linie 3 in der Schützenstraße
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Endlich
mal
ein
historisches
Bild,
das
sich
exakt
datieren
lässt:
Es
zeigt
den
Blick
aus
dem
obersten
Stockwerk
des
Hauses
Bremer
Straße
57
in
die
Schützenstraße
am
30.
November
1958.
Weshalb
das
Datum
so
genau
bekannt
ist?
An
diesem
Sonntag
fuhr
zum
letzten
Mal
die
Straßenbahn
auf
der
"
Schinkellinie"
3
(Martiniplatz–Bremer
Straße)
.
Friedhelm
Broxtermann
hat
das
Bild
aus
der
damaligen
Wohnung
seiner
Eltern
geknipst,
weil
ihm
bewusst
war,
dass
er
damit
ein
stadthistorisch
wichtiges
Ereignis
festhalten
würde.
Die
Schinkellinie
war
die
erste
der
drei
Osnabrücker
Straßenbahnlinien,
die
ihren
Betrieb
einstellen
musste.
Die
beiden
anderen
Linien
fuhren
noch
eineinhalb
Jahre
länger.
Die
vorgezogene
Umstellung
auf
Busverkehr
nach
Schinkel
hing
damit
zusammen,
dass
die
Kreuzung
Wall/
Neuer
Graben/
Martinistraße
gründlich
umgestaltet
wurde
und
im
Vorgriff
auf
das
Nach-
Straßenbahn-
Zeitalter
keine
Schienen
mehr
bekommen
sollte.
Die
Unterbrechung
der
Linie
gestaltete
den
Straßenbahnbetrieb
auf
den
übrigen
Streckenabschnitten
so
umständlich,
dass
man
die
Notbremse
zog
und
ganz
damit
aufhörte.
Als
erste
Linie
1958
eingestellt,
als
letzte
Linie
nach
dem
Krieg
1947
wieder
eröffnet:
Während
die
Linien
1
und
2
nach
den
Kriegszerstörungen
schon
im
Sommer
1945
wieder
fuhren,
dauerte
es
bis
ins
Jahr
1947,
bis
die
Züge
auch
wieder
durch
die
Schützenstraße
rumpeln
konnten.
Grund
der
Verzögerungen
war
das
ständige
Absacken
des
Untergrundes
durch
die
auf
die
Schnelle
wieder
aufgefüllten
und
nur
unzureichend
verdichteten
Bombentrichter
in
diesem
besonders
heftig
vom
Bombenkrieg
heimgesuchten
Stadtteil.
Ja,
die
gute
alte
Straßenbahn:
Solange
es
sie
gab,
wurde
sie
wegen
ihrer
Behäbigkeit
belächelt.
Wie
in
diesem
Gedicht
aus
dem
Jahr
1927:
Rücksichtsvoll,
geduldig,
willig,
/
anschlusseifrig,
dabei
billig,
/
vorsichtig
sich
vorwärtsschiebend,
/
Eilen
hassend,
Halten
liebend,
/
und
mit
einem
kleinen
Stoß/
geht
die
Sache
schließlich
los.
Ein
paar
Strophen
weiter
kriegt
speziell
die
Linie
3
ihr
Fett
weg,
nachdem
die
Wagenzielanzeigen
dort
wohl
mal
versagt
hatten:
Fremder
steigt
am
Neumarkt
ein,
/
möcht′
nach
Schinkel
gern
hinein./
Doch
in
Ohnmacht
wir
ihn
fanden,
/
als
am
Arndtplatz
er
tat
landen./
Später
hab
ich
ihn
belehrt,
/
dass
das
Richtungsschild
verkehrt.
Sosehr
die
Straßenbahn
in
ihren
letzten
Jahren
als
Hindernis
für
den
Individualverkehr
gescholten
wurde,
so
sehr
wurde
den
Osnabrückern
doch
bewusst,
was
sie
an
ihr
gehabt
hatten,
als
der
Abschied
nahte.
Der
heute
78
Jahre
alte
Broxtermann
erinnert
sich
noch
recht
gut
an
den
30.
November
1958:
"
Es
war
ein
nebliger,
unfreundli
cher,
trauriger
Tag.
Ich
wohnte
damals
schon
in
Gretesch,
hab
aber
extra
an
dem
Tag
meine
Eltern
besucht,
um
noch
ein
letztes
Mal
das
Umsetzen
an
der
Endstation
zu
beobachten,
wie
ich
es
als
Kind
viele
Tausend
Male
gesehen
und
vor
allen
Dingen
gehört
hatte."
Beim
Umsetzen
kuppelt
der
Motorwagen
den
Beiwagen
ab
und
rangiert
sich
über
das
Ausweichgleis
ans
andere
Ende
des
Beiwagens,
damit
er
ihn,
wenn
es
wieder
zurück
Richtung
Innenstadt
geht,
ziehen
kann
und
nicht
schieben
muss.
Genau
dieses
Rangiermanöver
ist
auf
dem
Foto
festgehalten.
Beim
Vergleich
mit
der
aktuellen
Aufnahme
vermisst
man
den
Turm
der
Heilig-
Kreuz-
Kirche.
Ist
der
im
Nebel
verschwunden?
Nein,
ganz
und
gar
nicht.
Die
1935
geweihte
Kirche
hatte
1958
noch
keinen
Turm.
Den
erhielt
sie
erst
acht
Jahre
später,
im
Sommer
1966.
Der
damals
jüngste
Kirchturm
Osnabrücks
bekam
übrigens
die
vermutlich
ältesten
Glocken,
die
Osnabrück
noch
hatte
und
die
bis
1937
im
Dom
hingen:
eine
aus
der
Zeit
um
1300,
eine
aus
dem
Jahr
1485.
Auf
beiden
Bildern
gut
zu
erkennen
ist
hingegen
rechts
das
markante
Eckhaus
Bremer
Straße
60.
Die
Gaststätte
von
Wilhelm
Tosberg
ist
fast
so
alt
wie
das
Dampflok-
Betriebswerk
"
Kamerun"
,
das
gegenüber
auf
der
anderen
Straßenseite,
im
Rücken
des
Fotografen,
lag.
Tosbergs
Wirtschaft
lebte
zu
einem
guten
Teil
vom
Durst
der
Bahnwerker,
die
zu
ihrem
Spitznamen
gekommen
waren,
weil
sie
nach
dem
Reinigen
der
Dampfloks
schwarze
Gesichter
eben
wie
die
Einwohner
Kameruns
hatten.
Nach
manchem
Pächterwechsel
steht
die
Eckkneipe
zurzeit
leer.
Auf
der
anderen
Seite
der
Schützenstraße
lagen
die
Bäckerei
Entrup
und
der
Gemüseladen
Hurrelbrink.
Heute
sind
dort
ein
Gebrauchtmöbelhandel
und
ein
Döner-
Imbiss.
Bildtexte:
Blick
in
die
Schützenstraße
von
der
Bremer
Straße
aus.
Die
Straßenbahn
verkehrt
am
30.
November
1958
zum
letzten
Mal
auf
der
Schinkellinie.
Der
Turm
der
Heilig-
Kreuz-
Kirche
beherrscht
heute
das
Bild
der
Schützenstraße.
Fotos:
Friedhelm
Broxtermann/
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
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