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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Die Zyklopenmauer zerbröselt
Zwischenüberschrift:
Sanierungsarbeiten am Heger Tor gehen in die letzte Phase
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. 250 Millionen Jahre alt ist der Westerberger Kalkstein. Jetzt fasst Restaurator Christoph Probst einen dicken Stein an, zieht ihn mühelos aus der dicken Wehrmauer heraus und zerbröselt ihn zwischen den Fingern. Höchste Zeit also, dass auch der nördliche Teil der Wallanlage am Heger Tor saniert wird.

Seit 2011 wird dieses Wahrzeichen und Eingangstor zur Altstadt saniert. Zunächst war der südliche Teil der Wallanlage dran, dann das auch Waterloo-Tor genannte Heger Tor und jetzt der nördliche Teil der Zyklopenmauer Richtung Rissmüllerplatz. Kosten: 765 000 Euro.

Efeu und Wein und kleinere Bäume bedeckten großflächig die standfest aussehenden Mauern. Viele meinen, Efeu und Wein haften doch nur oberflächlich am Mauerwerk an. " Diese Sorten nicht", sagt Restaurator Probst. Bis tief ins Mauerwerk hinein haben sich die Wurzeln gefressen und den Stein zerstört. Zusätzlich eindringendes Wasser führte dazu, dass selbst die Steine im Innern der Mauer wieder zu dem wurden, was sie vor Jahrmillionen waren: Sand.

Bei einem Ortstermin erläuterten der Restaurator und Wilfried Klein vom städtischen Eigenbetrieb Immobilien und Gebäudemanagement den Fortgang der Arbeiten, die Ende August abgeschlossen sein sollen. An einigen Stellen müssen bis zu zwei Drittel der alten Mauern abgebaut werden, glaubt der Restaurator: " Wie groß die Schäden im Innern sind, ist noch gar nicht abzuschätzen."

Brüchig sind auch die Treppenaufgänge und die Mauerabdeckungen. Im Zuge der Sanierung wird das Bauwerk sogar wieder in die Höhe wachsen: In Abstimmung mit der Denkmalpflege wird die Brüstung an einigen Stellen wieder auf die ursprüngliche Höhe gebracht.

Für die Sanierung hat die Stadt über viele Jahre Steine aus Westerberger Kalkstein gesammelt, die bei Abbrüchen anderer Bauwerke angefallen waren. Für den Austausch von Ecksteinen wird ein Kalkstein aus dem Solnhofener Gebiet verwendet, der Austausch anderer Sandsteinelemente erfolgt mit Ibbenbürener Sandstein.

Beim ersten Sanierungsabschnitt waren zunächst irrtümlich die geschützten Gewächse Zimbelkraut und Mauerraute zusammen mit Bäumen, Efeu und Wein entfernt worden waren. Jetzt werden diese Pflanzen zusammen mit Mitarbeitern des Botanischen Gartens entnommen. Nach dem Ende der Sanierungsarbeiten werden Ableger zusammen mit einem speziellen Substrat wieder in die alten Gemäuer eingesetzt.

Am Tor und am südlichen Teil der Wallanlage erstrahlt das Wahrzeichen schon jetzt in einem freundlichen Ockergelb statt im jahrzehntelang gewohnten Schwarzgrau. Doch die neuen oder bearbeiteten alten Steine werden schon in einigen Jahren die alte Patina annehmen, betont Wilfried Klein. Das sei so sicher wie die Tatsache, dass nach zwei oder nach drei Generationen erneut Restauratoren Hand an das schmucke Bauwerk legen müssen.

Für die Dauer der Sanierungsarbeiten ist der Weg am Wall gesperrt, Fußgänger müssen einen kleinen Umweg um das Heger Tor herum in Kauf nehmen.

Bildtexte:
Der Kalksandstein zerbröselt wieder zu Sand.

Die rechte Seite der Wallanlage und das Heger Tor sind bereits saniert und erstrahlen in einem hellen Ockergelb. Jetzt beginnt der letzte Sanierungsabschnitt am nördlichen Teil der Zyklopenmauer.

Restaurator Probst zeigt das geschützte Zimbelkraut.

Auch die Treppenaufgänge sind marode

Tiefe Risse im Mauerwerk

Fußgänger müssen einen Umweg machen

Fotos:
Jörn Martens
Autor:
Beate Dammermann
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