User Online: 5 |
Timeout: 15:21Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
06.03.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
muss
nun
alle
Gutachten
zu
Sicherheitsrisiken
offenlegen.
Dies
erstritt
der
Verein
"
Gertrudenberger
Höhlen
Osnabrück"
.
Der
Verein
möchte
das
Kulturdenkmal
Gertrudenberger
Höhlen
wissenschaftlich
erforschen.
Überschrift:
Zweifel an Sicherheitsbedenken
Zwischenüberschrift:
Förderverein Gertrudenberger Höhlen streitet mit Bundesanstalt um Zugangsrechte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Verein
"
Gertrudenberger
Höhlen
Osnabrück"
kabbelt
sich
seit
einiger
Zeit
mit
der
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
um
eine
begrenzte
Öffnung
der
Höhlen.
Mit
anwaltlicher
Hilfe
hat
sich
der
Verein
nun
das
Recht
erstritten,
dass
die
Bima
alle
Gutachten
zu
Sicherheitsrisiken
offenlegen
muss.
Auf
der
gut
besuchten
Mitgliederversammlung
des
Vereins
im
GZ
Lerchenstraße
sprach
der
Vereinsvorsitzende
Wilfried
Kley
jetzt
von
einem
ersten
kleinen
Etappensieg.
In
der
Gesamtschau
der
Protokolle
aus
verschiedenen
"
Befahrungen"
der
Höhle
durch
Bergbaufachleute
werde
man
sicher
zu
dem
Ergebnis
kommen,
dass
da
nichts
einstürzen
könne
und
auch
die
Luft
gut
sei.
Er
fürchte
aber,
dass
die
Bima
neue
bürokratische
Hürden
aufbauen
werde,
denn:
"
Die
wollen
da
nicht
ran,
das
ist
denen
zu
lästig."
Im
März
würden
alle
zu
einem
Runden
Tisch
zusammenkommen.
Dann
würden
den
Eigentümern
(25
Prozent
gehören
der
Stadt,
15
Prozent
dem
Ameos-
Klinikum
und
60
Prozent
Privatleuten)
die
Ergebnisse
des
jüngsten
Gutachtens
vorgestellt.
"
Vielleicht
bekommen
wir
danach
ja
wieder
den
Schlüssel"
,
zeigte
Kley
eine
kleine
Portion
Optimismus.
Was
will
der
Verein?
Er
möchte
das
Kulturdenkmal
Gertrudenberger
Höhlen
wissenschaftlich
erforschen,
dokumentieren
und
in
seinem
Bestand
schützen
und
pflegen.
Ziel
ist,
die
Höhlen
durch
Führungen
einer
begrenzten
Öffentlichkeit
zugänglich
zu
machen.
Nach
Kleys
Angaben
stehen
Sponsoren
bereit,
den
Verein
bei
baulichen
Maßnahmen
zu
unterstützen.
Als
"
Vision
2025"
stellte
der
stellvertretende
Vorsitzende
Horst
Grebing
ein
Besucherzentrum
im
Bereich
des
wiederhergestellten
Eingangs
als
Computeranimation
vor.
Was
macht
die
Höhlen
einzigartig?
Ihre
vielfältige
Nutzungsgeschichte.
Urzelle
des
Höhlensystems
ist
ein
mindestens
700
Jahre
alter
Kalksteinbruch.
Etwa
im
Bereich
der
späteren
Ausflugsgaststätte
Meesenburg
und
der
heutigen
Tennisplätze
trat
eine
Trochitenkalkschicht
an
die
Oberfläche.
Die
Steine
konnten
zunächst
im
Tagebau
gewonnen
werden,
um
daraus
Kalk
zu
brennen
und
auch
die
Steine
selbst
als
Baumaterial
etwa
für
die
Zitadelle
Petersburg
zu
verwenden.
Dann
arbeiteten
sich
die
Steinbrecher
unter
Tage
immer
weiter
in
den
Gertrudenberg
hinein.
Später
wurde
das
Gängesystem
ausgebaut,
um
geheime
Verbindungswege
zwischen
Kloster
und
Vitischanze
zu
schaffen
und
im
Belagerungszustand
als
Fluchtburg
zu
dienen.
Nach
1832
nutzten
verschiedene
Brauereien
die
Höhlen
wegen
ihrer
konstanten
Temperatur
als
Bierlager.
Im
Zweiten
Weltkrieg
retteten
die
Höhlen
als
Luftschutzbunker
viele
Menschenleben.
Welche
Rolle
spielt
die
Bima?
Weil
ein
Teil
der
Höhlen
als
Luftschutzanlage
im
letzten
Krieg
ausgebaut
war,
bekam
die
bundeseigene
Immobiliengesellschaft
nach
dem
Allgemeinen
Kriegsfolgen-
Gesetz
die
Aufgabe,
die
bauliche
Sicherheit
zu
gewährleisten.
Und
das
nicht
nur
für
den
begrenzten
Bereich,
der
als
Schutzstollen
diente,
sondern
für
das
gesamte
Stollensystem.
Zuständig
ist
die
Bima-
Direktion
in
Erfurt.
"
Die
Sichtweise
der
Behördenmitarbeiter
in
Erfurt
ist
eine
ganz
andere
als
unsere"
,
beschrieb
es
Kley
vorsichtig
diplomatisch:
"
Sie
ist
nur
von
extremem
Sicherheitsdenken
und
nicht
von
kulturhistorischem
Interesse
geprägt."
Viele
Experten
hätten
jedoch
bestätigt,
dass
die
15
bis
20
Meter
starke
Überdeckung
der
Gertrudenberger
Höhlen
absolut
standsicher
sei.
Auch
das
gängige
Verfahren,
alle
Besucher
Haftpflicht-
Verzichtserklärungen
unterschreiben
zu
lassen,
habe
die
Bima
bislang
nicht
umstimmen
können.
Was
sagt
die
Stadt
dazu?
Zu
dem
erfolgreichen
Bewerbungskonzept
der
Stadt
für
die
Bundesgartenschau
2013
gehörte
die
Öffnung
der
Höhlen.
Als
der
seinerzeit
neu
gewählte
Rat
2006
mit
den
Stimmen
von
SPD,
Grünen,
Linken
und
Unabhängiger
Wählergemeinschaft
von
den
Buga-
Plänen
abrückte,
ließ
auch
das
Engagement
der
Verwaltung
für
die
Höhlen
nach
–
wohl,
weil
die
Stadt
Kosten
und
Risiken
fürchtet.
Aus
den
Ratsfraktionen
mit
Ausnahme
der
FDP
erfahre
der
Verein
Zuspruch,
so
Kley.
Im
Anschluss
an
Grebings
Vortrag
bombardierten
die
zahlreich
erschienenen
Vereinsmitglieder
und
Interessenten
den
Vorstand
mit
Fragen
zu
technischen
Details
und
zum
weiteren
Vorgehen.
Es
wurde
deutlich,
wie
viele
Osnabrücker
persönliche
Erlebnisse
mit
den
Stollen
verbinden
und
wie
sehr
sie
sich
die
weitere
Aufarbeitung
dieses
Stücks
Stadtgeschichte
wünschen.
Bildtexte:
Ein
Stück
Stadtgeschichte
unter
Tage
sind
die
Höhlen.
Besuchern
sollen
sie
bei
Führungen
geöffnet
werden.
Fotos:
privat
Autor:
Joachim Dierks