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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Einseifen für die "Bewegte Kindheit"
Zwischenüberschrift:
Beim Kongress in der Osnabrückhalle sind die Praxisworkshops proppenvoll
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Gegen den Strom zu schwimmen ist zwecklos. Wer nach den Hauptvorträgen beim Kongress " Bewegte Kindheit" versucht, in die Osnabrückhalle zu kommen, wird von der Teilnehmerflut wieder hinausgespült. Jetzt zieht es die mehr als 3000 Besucher zu den Workshops. Ein Blick auf Wegweiser und Karte, dann geht es ins Schloss oder ins Haus der Jugend.

Oder es geht " Raus aus dem Haus", in diesem Fall in den Schlossgarten. Abenteuer- und Erlebnispädagogin Antje Hemming zeigt Bewegungsangebote mit Kindern in der Natur. Dort lässt sich auch Feinmotorik üben, etwa wenn aus Blättern, Stöckchen oder Schneeresten ein Igel gebastelt wird.

Wie trefflich Musik Kleinkinder in Bewegung bringt, zeigt der Kinderliedermacher Wolfgang Hering im Europasaal mit seinem Kurs " Hoppladi, Hopplada". " Meine lieben Kinder, macht euch jetzt bekannt", singt er vor: " Fasst euch an die Nase und winkt mit einer Hand." Mit etwas Fantasie können die Texte zu der einfachen Melodie den Jahreszeiten oder Orten angepasst werden.

Diese Mischung aus Fachvorträgen, Diskussionen, Foren und Praxisanregungen macht den Kongress so reizvoll für Erzieher, Pädagogen und Therapeuten aller Fachrichtungen. Anders ist es kaum zu erklären, dass die Tagung regelmäßig schon Monate vor Beginn komplett ausgebucht ist. Mit mehr als 3000 Teilnehmern ist die Kapazität erschöpft.

Die große Resonanz bestärkt das Team um Kongressleiterin Renate Zimmer, das ein Jahr an der Vorbereitung arbeitet. 1991, als die Bedeutung von Bewegung für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern eher ein Nischenthema war, plante die Osnabrücker Sport- und Bewegungswissenschaftlerin den ersten Kongress " Bewegte Kindheit". Schon damals kamen 800 Teilnehmer.

Inzwischen ist die Bedeutung von Bewegung für Kinder unumstritten. Das 2007 gegründete Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung, dessen Direktorin Zimmer wurde, forscht zu dieser Thematik. Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Kinder immer früher eine Kindertagesstätte besuchen, wachsen die Ansprüche an die Einrichtungen.

Die Kongressbesucher nutzen deshalb besonders intensiv die Praxisworkshops, um alltagstaugliche Anregungen mitzunehmen. So wie Michele Schulz und Pierre Klückmann: Sie spielen im Workshop " Psychomotorik für Kinder von 1 bis 4" mit Fliegenklatschen und einem Luftballon eine Art Federball. Klückmann ist gelernter Automechaniker und macht zurzeit eine berufsbegleitende Ausbildung zum Erzieher.

Er ist wie seine Kollegin Schulz zum ersten Mal bei dem Kongress und begeistert. Vor allem die Alltagsmaterialien haben es ihm angetan: So einfach werden aus Fliegenklatschen, Haushaltsschwämmen, Plastikröhren und mit Wasser gefüllten Brotbeuteln Spiel- und Sportmöglichkeiten. " Es ist schön, dass man das alles ausprobieren kann", sagt Klückmann.

Der Workshop des Sportpädagogen Hans Jürgen Beins ist proppenvoll. Wer sich nicht gerade an einer der Mitmachstationen erprobt, sieht sich kurze Filme an, in denen Beins zeigt, was kleine Kinder alles machen, wenn sie nur genügend Zeit und Raum für Bewegung und selbsttätiges Handeln haben.

Nicht minder großen Zulauf hat zwei Türen weiter die Sportlehrerin Birgit Hahnemann. Mit ihrem Workshop " Raus mit der Sprache" greift sie ein Thema auf, das vielen Teilnehmern auf den Nägeln brennt: Probleme mit der Aussprache, mit dem Satzbau oder ein geringer Wortschatz. Auch hier werden mal ruhigere, mal temperamentvollere Spiele gezeigt, die die Sprachentwicklung fördern.

Es bleibt nur eine kurze Pause, dann strömen die Massen wieder in die Osnabrückhalle: Die nächsten Hauptvorträge stehen an.

Bildtexte:

Mit Schwämmen seifen Kongressteilnehmer eine Folie ein, die so zur Schlitterbahn wird.

Spielerisch fit: Hanna Klein (links) und Tabea Harras präsentieren auf der Messe Material für Grundschulkinder.

Baue ein Haus aus Reifen. Diese Aufgabe ist noch lösbar. In das Haus hineinzukrabbeln ist schon schwieriger.

Raus aus dem Haus: Die Kursteilnehmer bauen Igel aus Fundstücken. Dies Schneemodell hat Kronkorken als Augen.

Spaß gehört dazu: Lena Waltermann (links) und Stella Loumidon, zwei von 120 Helfern, spielen mit Fingerpuppen.

Wo geht es zu unserem Workshop? Wegweiser und Stadtplan sind für die Teilnehmer unverzichtbar.

Fotos:

Jörn Martens
Autor:
Ulrike Schmidt


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