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1.
Erscheinungsdatum:
20.02.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Anmerkungen
zum
ehemaligen
Osnabrücker
Unternehmen
Sander.
Überschrift:
Abfallholz stiftet Bund fürs Leben
Zwischenüberschrift:
Bis in die 1950er-Jahre stand die Holzhandlung Sander an der Neulandstraße
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
Holz
für
den
neuen
Dachstuhl
des
zerstörten
Rathauses
wurde
hier
zugeschnitten.
Und
das
für
den
Marienkirchturm.
Und
für
zahlreiche
andere
Bauten
in
Osnabrück,
die
der
Bombenkrieg
als
Trümmerhaufen
hinterlassen
hatte.
Holzhandlungen
hatten
in
der
Wiederaufbauzeit
gut
zu
tun.
Eine
davon
war
die
Firma
Sander
&
Co
in
der
Neulandstraße
54.
Im
Wohnungsflur
von
Ilse
Zeiss
hängt
seit
mindestens
50
Jahren
das
hier
wiedergegebene
Foto
des
Holzlagerplatzes
der
Firma.
Durch
unsere
Serie
"
Zeitreise"
kam
sie
auf
die
Idee,
es
allen
Lesern
zugänglich
zu
machen.
"
Eigentlich
nichts
Besonderes"
,
sagt
die
86-
jährige
Tochter
des
letzten
Firmeninhabers,
"
in
Osnabrück
gab
es
acht
bis
zehn
weitere
Holzhandlungen,
die
ähnlich
aussahen.
Aber
in
unserem
Fall
finde
ich
so
frappierend,
dass
man
heute
nichts,
aber
auch
gar
nichts
mehr
davon
sieht.
Gerade
darin
liegt
ein
Stück
Stadtgeschichte."
Denn
die
Firma
Karmann
hat
in
den
50er-
bis
80er-
Jahren
des
letzten
Jahrhunderts
wie
ein
Staubsauger
benachbarte
Firmengelände
erworben,
um
zu
expandieren
und
für
die
Erfolgsmodelle
Karmann
Ghia
und
Käfer
Cabrio
angemessene
Großserien-
Produktionsbedingungen
zu
schaffen.
Namen
wie
Schirmfabrik
Zangenberg
und
Weberei
Heywinkel
fallen
Frau
Zeiss
dazu
ein.
Und
eben
auch
die
Firma
Sander,
die
ihre
Immobilie
1956
an
Karmann
verkaufte.
Um
eine
aktuelle
Vergleichsaufnahme
einzufangen,
muss
man
heute
die
Genehmigung
der
Volkswagen
Osnabrück
GmbH
einholen.
Dann
darf
man
das
Werksgelände
betreten.
Denn
die
östliche
Neulandstraße
ist
seit
1997
schrittweise
entwidmet
und
dem
öffentlichen
Verkehr
entzogen
worden.
Karmann
wollte
damit
innerbetriebliche
Transporte
vereinfachen,
beispielsweise
auch
mit
Gabelstaplern
über
die
Straße
fahren
dürfen.
Holzhandel
und
Sägewerk
Sander
wurde
in
den
1920er-
Jahren
gegründet,
als
noch
niemand
im
Fledder
von
Karmann
sprach.
Ilse
Zeiss′
Vater
Walter
Welkener
war
zunächst
Teilhaber
und
später
alleiniger
Inhaber
der
Firma
Sander.
In
Spitzenzeiten
beschäftigte
die
Firma
bis
zu
40
Mitarbeiter.
Im
Krieg
waren
mehrere
Franzosen
als
Fremdarbeiter
darunter.
Sie
wohnten
in
einer
Baracke
auf
einer
Pferdewiese
hinter
Karmann.
In
Ilse
Zeiss′
Erinnerung
wurden
sie
gut
behandelt
und
waren
wertvolle
Arbeitskräfte.
In
den
Notzeiten
nach
dem
Krieg
wurden
die
Züge
auf
dem
nahe
gelegenen
Güterbahnhof
von
uniformiertem
Objektschutz
bewacht,
um
sie
vor
Plünderungen
zu
bewahren.
Die
Objektschützer
hatten
auf
dem
Karmann-
Gelände
eine
Bude
zum
Aufwärmen.
Sie
holten
sich
bei
Sander
Abfallholz
für
ihren
Bullerofen.
Einer
der
Objektschützer
war
Karl-
Heinz
Zeiss.
Die
Kameraden
schickten
meistens
Karl-
Heinz
Zeiss
zum
Holzholen,
weil
er
immer
mit
besonders
viel
und
gutem
Holz
wiederkam.
Später
erfuhren
sie
den
Grund:
Zeiss
hatte
die
Juniorchefin
Ilse
Welkener
dabei
kennengelernt.
Die
beiden
wurden
ein
Paar.
Als
der
Objektschutz
Ende
1946
aufgelöst
wurde,
ging
Zeiss
als
Dolmetscher
"
zum
Engländer"
,
studierte
Medizin
in
Münster
und
ließ
sich
als
Arzt
in
der
Kokschen
Straße
nieder.
Ilse
Zeiss
hätte
auch
gern
studiert,
am
liebsten
Kunstgeschichte
und
Architektur.
Aber
sie
fügte
sich
der
Notlage
des
elterlichen
Betriebs,
der
wiederaufgebaut
werden
musste.
Im
Schnelldurchgang
lernte
sie
Buchführung,
Schreibmaschine
und
Steno.
Bis
zum
Verkauf
der
Firma
1956
blieb
sie
Buchhalterin
und
erste
Kraft
im
Büro.
Englischkenntnisse
halfen
ihr,
bei
den
Militärbehörden
viele
Materialwünsche
erfüllt
zu
bekommen.
Ein
Offizier
war
schwer
beeindruckt,
dass
sie
das
englische
Wort
für
Gattersäge
(frame
saw)
wusste,
zog
seine
Ablehnung
zurück
und
ebnete
schließlich
den
Weg
für
die
Beschaffung
so
eines
Teils.
Das
Sägegatter
und
zwei
Kreissägen
befanden
sich
in
dem
Holzschuppen
in
der
linken
Bildhälfte.
Als
erstes
Sägewerk
in
Osnabrück
bekam
Sander
eine
Absauganlage.
Links
im
Bild
ist
der
Spänebunker
mit
der
Rohrzuführung
zu
sehen.
Zirkusse,
die
in
Osnabrück
gastierten,
waren
dankbare
Abnehmer
des
Sägemehls.
"
Da
fielen
dann
auch
mal
ein
paar
Freikarten
für
uns
ab"
,
erinnert
sich
Ilse
Zeiss.
Unvergessen
sind
ihr
auch
Einkaufstouren,
die
sie
in
einem
klapprigen
Ford
ohne
Heizung
unternahm.
Mitgenommene
Wärmflaschen
halfen
im
Winter,
die
Tagesfahrt
nach
Korbach
im
Waldecker
Land
zu
überstehen.
Dort
verhandelte
man
mit
der
Forstverwaltung
über
das
beste
Stammholz
für
das
Osnabrücker
Rathaus.
Bildtexte:
Holzlagerplatz
der
Firma
Sander
im
Jahr
1952.
Im
Hintergrund
sind
Karmann-
Werksgebäude
nördlich
der
Neulandstraße
zu
sehen.
Das
hohe
Gebäude
des
Karmann-
Presswerks
(jetzt
Volkswagen
Osnabrück)
ist
geblieben,
ansonsten
erinnert
nichts
mehr
an
die
Situation
von
1952.
Familienarchiv
Zeiss/
Joachim
Dierks.
Autor:
Joachim Dierks