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1.
Erscheinungsdatum:
31.01.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Chronik
zum
Bahnverkehr
im
Jahr
1913.
Einzelheiten.
Überschrift:
Hafen und Güterbahnhof fast fertig
Zwischenüberschrift:
Januar 1913: OB Rißmüller stellt Osnabrücks Weg zur modernen Großstadt vor
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vor
100
Jahren
gab
der
Handgiftentag
am
2.
Januar
genau
wie
in
diesem
Jahr
dem
Osnabrücker
Oberbürgermeister
Gelegenheit,
einen
Überblick
über
städtische
Verkehrsvorhaben
zu
geben.
OB
Julius
Rißmüller
kündigte
die
Verlängerung
der
Straßenbahnlinie
über
das
Hasetor
hinaus
in
Richtung
Haste
an,
sobald
die
Bahnunterführung
am
Hasetor
fertig
gestellt
sei.
Auf
vielfach
geäußerten
Wunsch
sollten
die
Straßenbahnwagen
nun
endlich
auch
mit
einer
Perron-
Verglasung
ausgerüstet
werden,
damit
Personal
und
Fahrgäste
auf
den
Plattformen
nicht
mehr
der
Witterung
ausgesetzt
wären.
Zuvor
hatte
die
Betriebsleitung
dieses
Anliegen
abgelehnt
–
unter
anderem
mit
dem
Argument,
dass
der
Fahrer
dann
keine
Warnrufe
mehr
an
Passanten
oder
Fuhrleute
ausstoßen
könne.
Im
Übrigen
würde
das
Fahrpersonal
nicht
mehr
genügend
abgehärtet,
ein
höherer
Krankenstand
sei
zu
befürchten.
Nachdem
aber
in
vielen
anderen
Städten
die
Waggons
entsprechend
nachgerüstet
worden
waren,
konnte
die
hiesige
Direktion
der
technischen
Betriebe
sich
dem
allgemeinen
Wunsch
nicht
mehr
verschließen.
Weiter
führte
Oberbürgermeister
Rißmüller
aus,
dass
der
Bau
des
Rangier-
und
Güterbahnhofs
im
Fledder
gute
Fortschritte
mache.
Ein
Teil
war
bereits
im
Herbst
1912
in
Betrieb
gegangen.
Beim
Umbau
des
Haupt-
Personenbahnhofs
sei
der
Aufstieg
zu
den
oberen
Gleisen
jetzt
fertiggestellt,
während
"
der
erheblich
schwierigere
Teil"
,
der
Zugang
zu
den
unteren
Bahnsteigen,
1913
in
Angriff
genommen
werden
solle.
Mit
der
lange
erkämpften
Höherlegung
der
Bahngleise
im
Stadtgebiet
waren
etliche
Straßenunterführungen
herzustellen.
Diejenige
im
Zuge
der
Buerschen
Straße
unter
der
Strecke
Wanne–Bremen
war
nahezu
fertiggestellt,
während
für
die
Vorhaben
unter
der
Ost-
West-
Strecke
(Rheine–Löhne)
das
Planfeststellungsverfahren
lief.
Der
Bau
des
Stadthafens
machte
gute
Fortschritte.
Die
Umlegung
der
Hase
war
abgeschlossen,
und
mit
der
Ausbaggerung
des
eigentlichen
Hafenbeckens
war
begonnen
worden.
Die
Abwasserkanalisation
durfte
ebenfalls
auf
zügigen
weiteren
Ausbau
hoffen.
In
einigen
Straßen
war
bereits
das
Trennsystem
eingeführt.
Da
die
Umänderung
der
Hausanschlüsse
nicht
ganz
billig
würde,
hatten
die
Kollegien
die
Errichtung
einer
städtischen
Darlehnskasse
beschlossen.
Sie
sollte
kurzfristige
Kredite
"
zur
Unterstützung
finanziell
nicht
leistungsfähiger
Hausbesitzer"
gewähren.
Umfangreiche
Straßen-
und
Wegebauten
waren
ein
weiteres
Thema
in
Rißmüllers
Rechenschaftsbericht.
Die
"
Verkoppelung"
des
Fledders,
die
Zusammenlegung
vieler
kleiner
Gartenparzellen
und
die
damit
verbundene
stadträumliche
Neuordnung,
beschäftigte
die
Stadtplaner
schon
länger.
Sie
war
eine
unmittelbare
Folge
des
neuen
Güterbahnhofs.
Dabei
galt
es,
"
für
eine
weite
Zukunft"
Vorsorge
zu
treffen
sowohl
im
Hinblick
auf
anzulegende
Wohnviertel
wie
auch
für
Industrieansiedlungen.
Rißmüller
schloss
seine
Rede
mit
dem
Wunsch,
dass
"
trotz
der
dunklen
Wolken,
die
am
politischen
Horizont
lagern,
dem
Deutschen
Reiche
ein
ehrenvoller
Friede
erhalten
bleibe
und
dass
im
Schutze
dieses
Friedens
unsere
alte,
gute
Stadt
Osnabrück
blühe
und
gedeihe"
.
Allseitige
Bravo-
Rufe
folgten.
Wohl
auf
einem
Zufall
dürfte
es
beruhen,
dass
1913,
genau
wie
100
Jahre
später
auch,
Jacques
Offenbachs
Operette
"
Orpheus
in
der
Unterwelt"
auf
dem
Spielplan
des
Theaters
am
Domhof
stand.
Schon
damals
war
es
offensichtlich
angesagt,
das
Stück
mit
aus
der
Zeit
fallenden
Regieeinfällen
aufzupeppen.
Der
Kritiker
des
Osnabrücker
Tageblatts
erwähnt
ein
Automobil,
eine
Flugmaschine
und
ein
Telefon,
"
wovon
der
Schöpfer
der
Operette
vor
reichlich
50
Jahren
noch
keine
Ahnung
hatte"
.
Stürmische
Heiterkeit
ernteten
weiterhin
Graf
Zeppelin,
dem
die
Götter
zur
Erfindung
des
Luftschiffs
gratulierten,
und
der
Hauptmann
von
Köpenick,
der
sich
als
Revisor
der
Kasse
vorstellte.
"
Die
Handlung
ist
natürlich
barer
Unsinn,
der
aber
immer
bei
Freunden
heiterer
Muse
Anklang
findet
und
von
Neuem
belacht
wird"
,
schließt
die
Kritik.
Die
Polizei-
Direktion
veröffentlicht
eine
Liste
mit
Fundsachen,
darunter
eine
Granatbrosche,
ein
leeres
Bierfass,
ein
Sack
mit
Bohnen,
ein
Damenkorsett,
neun
Fahrräder,
ein
Gebetbuch,
eine
Herrenhose,
eine
Kaffeemühle,
ein
goldener
Kneifer
und
vier
Trauringe.
Stadtsyndikus
Max
Reimerdes
fordert
die
Besitzer
dieser
Gegenstände
auf,
ihre
Ansprüche
umgehend
geltend
zu
machen.
Ein
Leser
führt
Beschwerde
darüber,
dass
die
Beleuchtung
in
der
Empfangshalle
des
Hauptbahnhofs
zu
spärlich
sei:
"
Von
den
vorhandenen
Lampen
werden
nur
soviel
entzündet,
dass
so
etwas
wie
eine
Dämmerung
verbreitet
wird."
Es
sei
vollkommen
unmöglich,
die
Fahrpläne
zu
entziffern.
"
Man
kann
etwas
mehr
Rücksichtnahme
auf
das
reisende
Publikum
beanspruchen"
,
meint
er.
Aber
auch
im
Interesse
der
eigenen
Beamten
sollte
die
Verwaltung
für
bessere
Beleuchtung
sorgen.
Die
Beamten
an
den
Sperren
könnten
die
Fahrkarten
gar
nicht
genau
kontrollieren.
Bei
dem
neuen
Tunnel
habe
man
das
elektrische
Licht
so
angebracht,
dass
der
Sperrebeamte
im
Schatten
seines
Häuschens
steht
–
geradezu
ein
Schildbürgerstreich.
"
Unverzügliche
Abhülfe"
sei
nötig.
Bildtext:
Die
Bahnstrecke
am
Hasetor
ist
im
Januar
1913
noch
nicht
angehoben.
Wer
vom
Kaiserwall
(heute
Hasetorwall;
links)
in
die
Bramscher
Straße
(rechts)
wollte,
stand
häufig
vor
geschlossenen
Schranken.
Foto:
Rudolf
Lichtenberg,
aus:
Rolf
Spilker,
Lichtenberg
–
Bilder
einer
Stadt,
Bramsche,
1996
Autor:
Joachim Dierks