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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Gegen die "totale Erreichbarkeit per Auto"
Zwischenüberschrift:
Gegner der Westumgehung formieren sich
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Neue Straßen ziehen neuen Verkehr an, sodass von einer Entlastungswirkung für die Schutzgüter Mensch und Natur keine Rede sein könne. Die vermutlich mehr als zehn Millionen Euro, die die Stadt für eine neue Verbindung zwischen Natruper Straße und Rheiner Landstraße hinlegen müsste, würden an anderer Stelle fehlen. Mit diesen und weiteren Argumenten wollten erklärte Gegner einer neuen Westtangente betroffene Anlieger in ihrem Sinne mobilisieren.
Das brauchten sie aber eigentlich gar nicht mehr, denn die Mobilisierung war bereits durch die Ankündigung der Info-Veranstaltung gelungen. Die 140 eingestuhlten Plätze im Saal des Gasthauses Kampmeyer waren schnell belegt, geschätzte 60 weitere Personen drängten in den Raum und fanden schließlich auf dem Boden und auf Heizkörpern sitzend Platz.
Die veranstaltende " Bürgerinitiative zum Erhalt und zur Pflege des westlichen Naherholungsgebietes Osnabrücks e. V." (BEPO) hatte unter der Überschrift " Stopp Westumgehung" insbesondere vor der " Zerschneidung des Grünfingers" zwischen Westerberg und Heger Holz gewarnt. BEPO-Vorstandsmitglied Andreas Kühn hatte in das Podium nur ausgewiesene Gegner der " Belastungsstraße" eingeladen. Vertreter der Befürworter, also etwa von der Bürgerinitiative " Pro West" oder aus den Stadtratsfraktionen von SPD und CDU, fehlten. Ein Austausch von Pro und Kontra war nicht beabsichtigt.
Kühn begründete das Vorgehen damit, dass die BEPO die Gegenposition zu einer Mehrheit in Rat und Verwaltung nun mit ganzer Kraft in die Öffentlichkeit tragen müsse. Vor der Bürgerbefragung möglicherweise zeitgleich mit der Bundestagswahl im September sollten auch die Bürger in den entfernteren Stadtteilen, die vielleicht noch unentschieden seien, davon erfahren, welche " brutalen Eingriffe in ein beliebtes Naherholungsgebiet" hier beabsichtigt seien.
Im Podium vertraten Jens Meier (Grüne) und Thomas Haarmann (FDP) die Parteien, die im Rat die Entlastungsstraße ablehnen. Der Bürgerverein Nord-West hatte Elisabeth Michel ins Podium entsandt, die Stadtbahn-Initiative Thomas Polewsky. Meier ging zunächst ausführlich auf Faktenlage und Planungsstand ein, hielt aber dann auch mit seiner eigenen Meinung etwa zur Kostenfrage nicht hinter dem Berge. Die von der Verwaltung genannten 9, 9 Millionen Euro bezeichnete er als einen " merkwürdigen Schlussverkaufspreis", der bei genauer Planung sicherlich deutlich überschritten werde. Bundeszuschüsse gebe es nur, wenn auch Schwerlastverkehr zugelassen werde. Haarmann stellte Güntkebach und Güntkeauen als schützenswertes Biotop heraus.
Elisabeth Michel warnte die jetzt unter dem Verkehr vor ihrer Haustür leidenden Anlieger etwa der Gluckstraße: " Sie würden mit der neuen Straße eine noch viel größere Ladung von hinten abkriegen!"
Polewsky forderte ein radikales Umdenken in Verkehrsfragen. Der ÖPNV müsse gestärkt werden. " Oder wollt ihr die totale Erreichbarkeit per Auto? Wollt ihr wirklich ein Los Angeles an der Hase?", fragte er. Nein, das wollte das Publikum nicht. Aus den Diskussionsbeiträgen war eine ganz überwiegende Ablehnung der Entlastungsstraße West herauszuhören.

Bildtext:
Hier soll die geplante Entlastungsstraße West langlaufen.

Foto:
Gert Westdörp
Autor:
jod


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