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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Trauer im Zoo: Ernesto und Thiki sind tot
Zwischenüberschrift:
Tapir und Tiger verstorben
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Traurige Nachricht vom Schölerberg: Zwei Zoosenioren sind in den vergangenen Wochen gestorben: Die Tigerdame Thiki musste eingeschläfert werden, und auch Tapirgentleman Ernesto musste sich altersbedingter Vergänglichkeit beugen. Er verstarb mit respektablen 22 Jahren.

Tigerfrau Thiki musste im hohen Alter von fast 21 Jahren eingeschläfert werden. " Thiki zeigte keinerlei Lebenswillen mehr, und ihre Kräfte schwanden von Tag zu Tag", berichtet Zoodirektor Michael Böer. Nachdem die altersschwache Tigerin fünf Tage keine Nahrung aufnahm, beendeten die Zoomitarbeiter schweren Herzens ihr Leiden. " Da im Zoo natürliche Feinde fehlen und die Tiere medizinisch versorgt werden, erreichen Zootiere in der Regel ein sehr hohes Alter somit haben wir aber auch die Verantwortung, sie zu erlösen, wenn es die Umstände erfordern." Thiki kam 2010 gemeinsam mit Tigermann Tycho aus Frankreich nach Osnabrück. Tycho verstarb bereits 2011 im Alter von 16 Jahren an einem Tumor in der Bauchhöhle.

Bis der geplante Umbau der Tigeranlage startet, bleibt sie eine Seniorenresidenz: Die 34 Jahre alte Braunbärendame Susi, Mutter der Mischlingsbären Tips und Taps, lebt so lange dort. In die neue 1000 Quadratmeter große Tigeranlage im Stile des Affentempels " Angkor Wat" werden im Jahr 2014 zwei Sumatra-Tiger ziehen.

Auch Tapir Ernesto erreichte mit fast 22 Jahren ein hohes Alter. " In den letzten Monaten wollte er nicht mehr fressen und wurde immer dünner. Trotz intensiver Behandlung durch unseren Zootierarzt mit Infusionen und Medikamenten verließen ihn schließlich die Kräfte", berichtet Böer.

Der Tapirmann verbrachte fast 17 Jahre im Zoo Osnabrück und lebte dort mit drei Weibchen zusammen. " Er nes to war ein friedlicher Tapir und Vater von sieben Kindern. Damit hat er zur Arterhaltung beigetragen, denn Flachlandtapire sind eine gefährdete Tierart, weil ihr Lebensraum, der Regenwald, zerstört wird. Der Zoo Osnabrück unterstützt deswegen ein Tapirschutzprojekt in Ecuador finanziell", so Böer.

Der Zoo plane, wieder einen männlichen Tapir in die Gruppe zu integrieren. Außerdem wird die Tapirfamilie im Laufe dieses Jahres eine neue, große Außenanlage erhalten, die sie gemeinsam mit ihren jetzigen Nachbarn, den Guanakos, Wasserschweinen und Waldhunden, bewohnen wird.

In den letzten Wochen hatten die Tierpfleger im Zoo Osnabrück eine ganz besondere Aufgabe: Sie mussten ihre Tiere für die jährliche Inventur zählen. 2908 Tiere aus 297 Arten zählte Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo Osnabrück und zuständig für die tierische Bilanz. " Die größte Artenvielfalt haben wir bei den Säugetieren mit 84 verschiedenen Arten und 560 Individuen. Die meisten Individuen finden sich jedoch bei den Fischen: 1487 Fische aus 78 Arten leben in unserem Tetra-Aquarium."

Gerade bei den Fischen und Vögeln ist die jährliche Inventur eine Herausforderung für die Tierpfleger: " In Gehegen mit vielen aktiven Tieren, wie zum Beispiel bei der Sichler-Voliere, stehen wir mit bis zu drei Tierpflegern davor. Jeder zählt dann in einem anderen Gehegebereich, und anschließend addieren wir die jeweiligen Ergebnisse", beschreibt Wulftange den Vorgang. Bei den Fischen müsse auch schon mal geschätzt werden.

Bei der letzten Inventur Ende 2011 zählte der Zoo Osnabrück übrigens 2921 Tiere aus 328 Arten. " Wir haben im Vergleich zum Vorjahr in einigen Bereichen, wie bei den Fischen, Wirbellosen oder Säugetieren, weniger Arten und Individuen. Einige Tiere sind verstorben wie unsere Thiki, andere leben jetzt in anderen Zoos, weil sie dort bessere Zuchtpartner finden, wie beispielsweise die Gelbkopfschildkröte. Zoos sind untereinander über das Erhaltungszuchtprogramm vernetzt, um Zootiere für die Arterhaltung zu tauschen", erläutert Wulftange. Für 2013 erwarte der Zoo einige Jungtiere, da in mehreren Gruppen die Zuchtpartner für eine größere genetische Vielfalt und damit gesunde Tiere ausgetauscht worden seien.
Bildtexte:
Ein Foto aus besseren Tagen: Tigerin Thiki in ihrem Gehege auf dem Schölerberg.
Vater von sieben Kindern und ein netter Kerl: Tapir Ernesto.
Im Aquarium leben die meisten Individuen, sagt die Inventur.
Fotos:
Zoo
Autor:
pm


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