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1.
Erscheinungsdatum:
16.01.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Geschichte
der
"
Nackte
Mühle"
in
Osnabrück
Überschrift:
Kein FKK-Strand am Mühlenteich
Zwischenüberschrift:
"Nackte Mühle" seit 1846 im Familienbesitz – Heute ein ökologischer Lernstandort
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Um
1955
stand
die
Nackte
Mühle
am
Östringer
Weg
in
Haste
tatsächlich
ziemlich
nackt
da.
Jedenfalls
gewinnt
man
diesen
Eindruck,
wenn
man
die
Uferzone
der
zum
Mühlenteich
aufgestauten
Nette
mit
dem
heutigen
dichten
Schilfbewuchs
vergleicht.
Mit
dem
Ende
des
gewerblichen
Mühlenbetriebs
setzte
eine
allmähliche
Verlandung
des
Mühlenteichs
ein.
Spätestens
seitdem
die
Nackte
Mühle
1996
zu
einem
"
Ökologischen
Lernort"
wurde,
darf
die
Natur
hier
machen,
was
sie
will.
Der
Verein
für
Jugendhilfe
ist
ihr
Verbündeter.
Er
bietet
Kindern,
Jugendlichen
und
Erwachsenen
das
Erlebnis
von
Wald,
Wiesen
und
Wasser
rund
um
die
Mühle,
er
rückt
aber
auch
die
Mühle
selbst
in
den
Blickpunkt.
Speziell
die
Sägemühle,
am
linken
Bildrand
der
historischen
Aufnahme,
ist
der
Lernort,
der
die
Nutzung
der
Wasserkraft
für
die
Holzbearbeitung
mit
all
der
dafür
nötigen
Mechanik
anschaulich
macht.
Umweltpädagogen
wie
Lisa
Beerhues
und
Miriam
Hentschel
oder
die
Sägemüller
Martin
Becker
und
Rainer
Schönlau
verdeutlichen
ihren
kleinen
und
großen
Gästen
die
Wechselbeziehungen
von
Natur,
Mensch
und
Technik.
Die
Sägemühle
mit
der
Gattersäge
ist
eine
relativ
späte
Ergänzung.
Sie
wurde
um
1900
in
Betrieb
genommen.
Nicht
das
große
Mühlrad
an
der
rechts
der
Nette
gelegenen
Körnermühle
treibt
das
Horizontalgatter
an,
sondern
eine
eigene
Wasserturbine.
Die
Sägemühle
ist
die
letzte
noch
verbliebene
im
Stadtgebiet
von
Osnabrück.
Wesentlich
älter
ist
der
Mühlenstandort
an
sich.
In
Wido
Sprattes
Haster
Chronik
ist
nachzulesen,
dass
es
Nonnen
des
Klosters
Gertrudenberg
waren,
die
hier
um
1235
eine
erste
Wassermühle
bauen
ließen.
Das
Kloster
betrieb
die
Mühle
nicht
selber,
sondern
verpachtete
sie
an
Müller,
die
kaum
eigene
Rechte
besaßen
und
daher
auch
häufig
wechselten.
Das
wurde
erst
mit
der
Einführung
der
Erbpacht
1785
anders,
weil
der
Erbpächter
ein
größeres
Interesse
am
Erhaltungszustand
von
Mühlentechnik
und
Gebäuden
hat.
1785
übernahm
der
aus
Wellingholzhausen
stammende
Johan
Mathias
Böhne
die
Anlage,
die
aus
der
Körnermühle
mit
drei
Mahlgängen
sowie
einer
Bokemühle
(zum
Zerstampfen
des
Flachses
für
die
Leinenherstellung)
und
einer
Kautabakmühle
bestand.
Nach
dem
Tode
Johan
Mathias
Böhnes
wanderte
die
Witwe
mit
ihren
Kindern
nach
Amerika
aus.
Der
älteste
Sohn
Johan
Mathias
Ferdinand
Böhne
wirkte
in
Cincinatti
(Ohio)
als
erfolgreicher
Müller
und
Mühlenbauer.
1846
kehrte
er
nach
Haste
zurück.
Er
kaufte
die
zwischenzeitlich
wieder
heruntergekommene
Mühle
für
1800
Thaler.
Seit
dieser
Zeit
steht
die
Mühle
mit
Wohnhaus
(von
1866)
,
Wirtschaftsgebäuden,
Gärten,
Wiesen
und
Mühlenteich
im
Eigentum
der
Familie
Böhne.
Von
1929
bis
1945
betrieben
Böhnes
neben
der
Mühle
auch
eine
Gartenwirtschaft.
Das
beliebte
Ausflugslokal
mit
Veranda
und
Terrasse
am
Wasser
wurde
besonders
im
Sommer
von
vielen
Gästen
besucht,
die
von
hier
gern
in
das
Nettetal
bis
zu
Knollmeyers
Mühle
weiterwanderten.
Flussaufwärts
lag
die
Haster
Freibadeanstalt,
die
im
allgemeinen
Sprachgebrauch
nur
"
Böhnen
Schwimmer"
hieß.
Das
flache
Becken
daneben
war
dementsprechend
"
Böhnen
Nichtschwimmer"
.
1945
beschlagnahmten
britische
Offiziere
die
Veranda
und
einen
Teil
des
Wohnhauses.
1949
fanden
hier
Vorlesungen
der
Höheren
Gartenbauschule
statt.
1967
wurde
der
Mahlbetrieb
eingestellt,
aber
der
Landhandel
fortgeführt.
Die
heutigen
Inhaber
Hubert
und
August
Böhne
konzentrieren
sich
auf
den
Verkauf
von
Düngemitteln,
Sämereien,
Tierfutter
und
Gartengeräten.
1981
bekam
die
Körnermühle
ein
neues
Wasserrad.
1988
übernahm
der
Verein
für
Jugendhilfe
die
Sägemühle,
um
sie
wieder
betriebsbereit
zu
machen.
Er
betreibt
auch
das
Wasserrad
der
Körnermühle
zur
Stromgewinnung.
Eine
Frage
ist
aber
noch
offen:
Wo
kommt
der
Name
"
Nackte
Mühle"
her?
Gab
es
einen
FKK-
Strand
am
Mühlenteich?
Nein,
klärt
Hubert
Böhne
auf
und
beantwortet
routiniert
die
Frage,
die
ihm
am
häufigsten
gestellt
wird:
Der
uralte
Name
geht
auf
die
Tatsache
zurück,
dass
die
Mühle
einst
nicht
von
Bäumen
umgeben
war,
sondern
auf
"
nackter
Ebene"
stand.
Ein
Zustand,
der
sich
zwischenzeitlich
durchaus
geändert
hat,
wie
die
aktuelle
Aufnahme
zeigt.
Bildtexte:
Die
Nackte
Mühle
in
Haste
mit
der
Körnermühle
in
der
Bildmitte
und
der
Sägemühle
links.
Im
Vordergrund
die
zum
Mühlenteich
aufgestaute
Nette,
um
1955.
Dichter
Schilfbewuchs
des
Ufers
erschwert
heute
bei
gleichem
Standort
den
Blick
auf
die
Mühle.
Fotos:
Wido
Spratte,
aus:
Osnabrück-
Haste.
Alte
Bilder
eines
Stadtteils,
Verlag
Wenner,
Osnabrück,
2008,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks