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1.
Erscheinungsdatum:
04.01.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Geschichtliches
um
die
alte
Posthalterei.
Überschrift:
Bei der Post ging′s nicht so schnell
Zwischenüberschrift:
Der Corsicaskamp erinnert an die alten Eigentümer
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Corsicaskamp
–
das
klingt
nach
Mittelmeer,
Napoleon
und
felsigen
Buchten.
Kenner
schwärmen
vom
korsischen
Ziegenkäse
oder
von
den
frei
laufenden,
halbwilden
Hausschweinen,
deren
Geschmack
besonders
zur
Geltung
kommt,
wenn
sie
als
Filets
über
Kastanienholz
geräuchert
werden.
Doch
der
Corsicaskamp
in
Osnabrücks
Stadtteil
Westerberg
hat
mit
der
Insel
Korsika
und
alldem
nichts
zu
tun.
Wenn
man
einmal
davon
absieht,
dass
in
den
Vorgärten
bisweilen
in
geselliger
Runde
die
altehrwürdige
Kochmaschine
zur
Geltung
kommt
und
leckere
Gerichte
garen
lässt,
sicherlich
auch
mal
mit
einem
zuvor
frei
laufenden
Hausschwein
als
Höhepunkt.
Denn
die
Bewohner
des
Corsicaskamps
bilden
eine
aktive
Mehrgenerationen-
Straßengemeinschaft,
die
ordentlich
arbeiten,
aber
dann
auch
feiern
kann.
Der
Straßenname
geht
zurück
auf
den
Postmeister
Johann
Ludwig
Corsica
(1778–
1822)
und
seine
Frau
Agnes
Gertrud.
Wie
Corsica
zu
seinem
Familiennamen
kam,
ist
nicht
überliefert.
Denkbar
wäre,
dass
ein
Vorfahre
sich
im
Dienste
des
deutschen
Kaisers
bei
der
Niederschlagung
eines
Aufstandes
der
korsischen
Bevölkerung
gegen
die
genuesischen
Besatzer
hervorgetan
hat
und
später
den
ehrenden
Beinamen
bekam.
Gesichert
ist,
dass
Ludwig
Corsica
Offizier
in
preußischen
Diensten
war
und
als
Adjutant
an
der
Seite
von
Prinz
Louis
Ferdinand
gegen
Napoleon
kämpfte.
Nach
den
für
die
Preußen
nicht
gut
ausgegangenen
Schlachten
bei
Jena
und
Auerstedt
kam
er
nach
Osnabrück
und
lernte
die
Witwe
Agnes
Gertrud
Pagenstecher
kennen.
Die
war
nach
dem
Tode
ihres
ersten
Mannes
Heinrich
Rudolf
Pagenstecher
1804
Amtsträgerin
der
Postmeisterei
geworden.
Das
finanziell
nicht
uninteressante
Amt
war
erblich,
es
wurde
stets
in
der
Familie
weitergereicht.
1810
heiratete
Corsica
die
Postmeisterin
und
wurde
selbst
–
zunächst
provisorischer
–
Postmeister.
1814
übernahm
er
die
Leitung
der
reitenden
Posten.
Sitz
der
Posthalterei
war
ein
ehemaliger
Adelssitz
an
der
Hakenstraße
4
A.
Hier
befanden
sich
Pferdestallungen
und
Remisen
für
die
Kutschen.
Das
Hauptgebäude
des
alten
Corsica-
Posthofes
ist
nach
der
Durchtrennung
der
Hakenstraße
durch
das
Nikolaizentrum
1980
als
Gaststätte
hergerichtet
worden.
In
der
"
Alten
Posthalterei"
können
damals
wie
heute
Gäste
"
ausspannen"
.
Frühe
Fahrpostverbindungen
der
Braunschweig-
Lüneburgischen
Post,
deren
Konzession
die
Corsicas
hielten,
bestanden
zweimal
wöchentlich
zwischen
Osnabrück,
Münster,
Hamburg
und
Amsterdam.
Langwierig
und
umständlich
war
so
eine
Reise.
Dem
Direktor
des
Ratsgymnasiums,
Bernhard
Rudolf
Abeken,
ist
die
folgende
Schilderung
einer
Fahrt
nach
Münster
zu
verdanken:
"
Einige
Wochen
vor
Antritt
musste
der
Wagen
bestellt
werden.
Bedungen
ward,
daß
um
nach
Münster
in
einem
Tage
zu
kommen,
früh
morgens
ausgefahren
werde.
Denn
in
Iburg
schon
mussten
die
Pferde
rasten
und
ein
Frühstück
eingenommen
werden.
In
Glandorf
ward
Mittag
gemacht,
zwei
Stunden
Rast;
so
gegen
Abend
in
Telgte
die
Vesper
gefeiert,
und
am
späten
Abend
befand
man
sich
wirklich
in
Münster."
Auch
mit
der
Briefpost
ging
es
nicht
so
schnell.
Sämtliche
Briefe
mussten
am
Schalter
abgegeben
und
gewogen
werden.
Briefkästen
gab
es
erst
seit
1824.
Bis
etwa
1850
hatte
Osnabrück
für
seine
damals
13
000
Einwohner
ganze
zwei
Briefträger,
1853
waren
es
vier,
1859
zehn.
Trotz
allem
muss
die
Post-
Konzession
ein
einträgliches
Geschäft
gewesen
sein,
sodass
die
Corsicas
ihren
schon
vorhandenen
Besitz
–
Gertrud
entstammte
der
Bankiersfamilie
Schwartze
an
der
Krahnstraße
–
mehren
konnten.
Sie
erwarben
Grundbesitz
unter
anderem
an
der
Ostflanke
des
Westerbergs.
In
den
späten
1920er-
Jahren
wurde
das
Gartenland
zu
einer
Wohnsiedlung
entwickelt.
Aus
dem
alten
Heckengang
"
Grüner
Weg"
wurde
1930
der
Corsicaskamp
–
in
Erinnerung
an
die
früheren
Grundeigentümer.
Bildtexte:
Der
Posthof
Corsica
an
der
Hakenstraße
4
A.
Hier
ist
heute
die
Gaststätte
"
Alte
Posthalterei"
Postmeisterin
Agnes
Gertrud
Corsica
Der
Corsicaskamp
liegt
im
Stadtteil
Westerberg.
Fotos:
Rudolf
Lichtenberg
/
Quelle:
Staatsarchiv
/
J.
Dierks
Autor:
Joachim Dierks