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1.
Erscheinungsdatum:
02.01.2013
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historisches
zum
Altstadtbereich
hinter
der
Großen
Straße.
Überschrift:
Hinterstube der Großen Straße
Zwischenüberschrift:
Das Hansa-Haus an der Ecke Stubenstraße und Herrenteichsstraße
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Straßenszene
aus
der
Osnabrücker
Altstadt
im
Jahr
1941
lässt
sich
wohl
nicht
auf
den
ersten
Blick
einordnen.
Denn
außer
dem
Hansa-
Haus
in
der
Bildmitte
haben
Krieg
und
Nachkriegsumgestaltungen
nichts
so
belassen,
wie
es
einmal
war.
Die
Straßenbahnschienen
markieren
den
Verlauf
der
Herrenteichsstraße.
Der
Blick
geht
in
die
Stubenstraße.
In
dieser
"
Hinterstube"
der
Großen
Straße
war
damals
die
Tapeten-
und
Linoleum-
Abteilung
des
führenden
Möbelhauses
Schauenburg
&
Lambrecht
(S
&
L)
angesiedelt.
Das
Hauptgeschäft
mit
Möbeln,
Möbelstoffen
und
Teppichen
lag
an
der
Großen
Straße,
während
an
Herrenteichs-
und
Stubenstraße
für
die
übrigen
Sortimente
der
Heimgestaltung
ein
Haus
nach
dem
anderen
hinzukam.
Im
Schaufenster
des
angeschnittenen
Eckhauses
links
sind
mit
etwas
Mühe
Stoffproben
zu
erkennen.
In
der
Bildmitte
erhebt
sich
mit
dem
Hansa-
Haus
die
größte
bauliche
Investition
der
Firma
in
der
Zwischenkriegszeit.
Sie
hatte
damit
den
Architekten
Justus
Haarmann
beauftragt,
den
Sohn
des
Hüttendirektors
und
Stifters
des
Haarmannsbrunnens,
August
Haarmann
(1840
bis
1913)
.
Justus
Haarmann
(1884
bis
1968)
war
ein
bedeutender
Vertreter
des
von
Funktionalität
und
Sachlichkeit
geprägten
"
Neuen
Bauens"
in
Osnabrück.
Sein
erster
Entwurf
des
Hansa-
Hauses
von
1927,
der
eine
sehr
klare
kubische
Gliederung
aufwies,
auf
jegliches
ausschmückende
Ornament
verzichtete
und
ein
für
die
Innenstadt
gewagtes
Flachdach
vorsah,
kam
jedoch
nicht
zur
Ausführung.
Den
städtischen
Baubehörden,
namentlich
der
"
Kommission
zur
Handhabung
des
Verunstaltungsstatuts"
,
erschienen
verschiedene
Details
als
zu
wenig
verträglich
mit
der
Umgebung.
Da
gleichzeitig
Justus
Haarmann
sich
beruflich
nach
Kassel
veränderte
und
der
Bauherr
wegen
Geldmangels
in
der
heraufziehenden
Weltwirtschaftskrise
die
Baustelle
stilllegen
musste,
wanderte
der
sehr
fortschrittliche
Entwurf
in
die
Schublade.
Als
zwei
Jahre
später
weitergebaut
werden
konnte,
hatten
Haarmanns
Nachfolger
Heinrich
Meyer
und
Fritz
Erf
sich
den
Vorstellungen
der
Bauverwaltung
und
wohl
auch
den
gewandelten
Auffassungen
des
Bauherrn
gebeugt.
Zur
Ausführung
kam
eine
herkömmliche
Treppengiebel-
Architektur.
Inge
Frankmöller
schreibt
in
ihrem
Werk
",
Neues
Bauen′
in
Osnabrück"
: "
Wären
nicht
die
großzügig
gestalteten
Schaufenster
im
Erdgeschoss,
würde
sich
der
Bau
nur
noch
in
seinen
Ausmaßen
von
den
Bürgerhäusern
am
Markt
unterschieden
haben."
Die
Traditionsverbundenheit
wurde
auch
durch
den
Einbau
des
Barock-
Portals
des
Vorgängerbaus
von
1777
unterstrichen.
Davon
ist
ein
Sandstein-
Wappen
über
dem
Eingang
Herrenteichs
straße
bis
heute
erhalten.
Von
den
großzügig
gestalteten
Schaufenstern
ist
auf
dem
historischen
Foto
allerdings
nichts
mehr
übrig
geblieben.
Brüstungen
scheinen
eingezogen
worden
zu
sein.
Vielleicht
sind
es
vorbeugende
Maßnahmen
des
Luftschutzes?
1941
war
das
Jahr
vor
dem
ersten
schweren
Bombenangriff
auf
Osnabrück.
Im
dritten
Kriegsjahr
scheint
im
Straßenbild
noch
Normalität
zu
herrschen.
Aus
der
Stubenstraße
kommt
uns
ein
Lieferfahrzeug
mit
offenem
Anhänger
entgegen,
das
möglicherweise
für
S
&
L
zu
einer
Auslieferungstour
startet.
Zum
Fuhrpark
der
Firma
gehörten
nachweislich
mehrere
solcher
Wagen
vom
Typ
"
Adler
Standard
6"
.
Die
Kennzeichen-
Beschriftung
beginnt
mit
"
I
S
- ...",
wobei
"
I"
für
Preußen
und
"
S"
für
die
Provinz
Hannover
stand.
Bis
1945
war
dies
somit
die
Kennzeichnung
für
alle
in
Osnabrück
zugelassenen
Autos.
Rechts
neben
dem
Adler
parken
zwei
Cabrios,
dem
Augenschein
nach
könnte
es
sich
um
einen
DKW
F
6
und
einen
Adler
Trumpf
Junior
handeln.
Dass
im
Straßenverkehr
aber
auch
noch
Pferdefuhrwerke
präsent
waren,
beweist
die
am
rechten
Bildrand
angeschnittene
Vorderfront
so
eines
Wagens.
Bildtexte.
Blick
aus
der
Herrenteichsstraße
in
die
Stubenstraße:
Das
Hansa-
Haus
in
der
Bildmitte
hat
den
Krieg
als
einziges
der
abgebildeten
Häuser
überstanden.
Heute
Fußgängerzone:
links
die
L
&
T-
Warenannahme,
rechts
das
Hansa-
Haus.
Fotos:
Hans
Dierks/
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks