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1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Anmerkungen
um
die
Weihnachtszeit
in
Osnabrücker
Geschäftsbereichen.
Weitere
nennenswerte
Vorfälle.
Überschrift:
Ungeliebte Bahnpläne und Kellner-Wut
Zwischenüberschrift:
Im Dezember 1912 regierten Vorfreude und Protest
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vor
hundert
Jahren
war
es
nicht
anders
als
heute:
Kinder
drückten
sich
die
Nasen
platt
an
den
Schaufenstern
der
Geschäfte,
die
vor
Weihnachten
die
Neuigkeiten
aus
den
Spielwaren-
Manufakturen
in
die
Auslagen
gestellt
hatten.
Am
Nikolaiort
wetteiferten
zwei
namhafte
Häuser
um
die
Gunst
der
Kinder
und
ihrer
zahlenden
Eltern:
Carl
Schäffer
und
Simon
Wertheim.
In
ganzseitigen
Annoncen
priesen
sie
ihre
Angebote
an:
Eisenbahnen
"
mit
prima
Uhrfederwerk"
,
feinste
Dampfmaschinen
und
Transmissionen,
Laubsägekästen
und
die
Original-
Anker-
Steinbaukästen
sprachen
mehr
die
Knaben
an,
während
Puppenwagen
mit
"
apart
gekleideten
Puppen"
,
Ziegenbockwagen,
Kinderkochherde
und
"
Charakter-
Babys"
etwas
für
die
Mädchen
waren.
Ganz
neu
aus
Nürnberg:
Hunde
und
Schafe
als
"
Trippel-
Trappel-
Tiere"
,
die
das
Laufen
"
täuschend
echt"
nachahmten.
Bei
den
Plüschtieren
gab
es
neben
Hunden
und
Katzen
auch
Bären
und
"
Affen
in
großer
Auswahl"
.
Zu
den
Klassikern
gehörten
die
"
echten
Fellschaukelpferde"
,
Trompeten,
Trommeln
und
Korkenknall-
Gewehre,
Bleisoldaten
und
"
Lineol-
Soldaten
von
unbegrenzter
Haltbarkeit"
.
Für
das
Weihnachtszimmer:
Baumfüße
aus
"
Gußeisen
extra
schwer"
,
Lamettagirlanden
und
"
vereiste
Tannenzapfen"
.
Bei
den
Kellnern
rumorte
es
zu
jener
Zeit.
Willy
Prechelt
als
zweiter
Vorsitzender
des
Deutschen
Kellnerbundes
im
Bezirk
Osnabrück
beschwerte
sich
in
einem
Leserbrief,
dass
die
hiesigen
evangelischen
Kirchen
keinen
einzigen
Weihnachtsgottesdienst
anböten,
an
dem
Kellner
teilnehmen
könnten.
"
Sind
wir
armen
Angestellten
im
Hotel-
und
Restaurationsbetriebe
denn
nicht
wert,
auch
Gottes
Wort
zu
hören?
Wird
verlangt,
daß
wir
Heiden
werden
sollen
und
ausscheiden
aus
der
Landeskirche?
"
Prechelt
wünschte
sich
einen
Gottesdienst
am
Heiligabend
um
Mitternacht,
wenn
die
Betriebe
geschlossen
hatten.
"
Wie
schön
wäre
es,
wenn
in
der
Kirche
die
Tannenbäume
brennen
und
der
Chor
des
Deutschen
Kellnerbundes
‚
Stille
Nacht′
anstimmen
könnte!
"
Pastor
Friedrich
Grußendorf
aus
Eversburg,
damals
Inhaber
der
vierten
Pfarrstelle
an
St.
Marien,
bat
zum
Weihnachtsfest
freundlichst
um
einige
Gaben
für
Bedürftige,
"
am
besten
noch
brauchbare
Kleidungsstücke
aller
Art,
auch
Anzüge
für
Männer
und
Knaben"
.
Der
Küster
in
der
Turmstraße
sei
bereit,
sie
in
Empfang
zu
nehmen.
"
Rechts
gehen!
",
ermahnte
das
"
Osnabrücker
Tageblatt"
seine
Leser:
Die
Tage
vor
Weihnachten
brächten
erfahrungsgemäß
einen
bedeutend
stärkeren
Straßenverkehr
mit
sich.
Man
könne
sich
nur
freuen,
wenn
die
Schaufenster-
Dekorationen
Interesse
erweckten.
Aber
"
manchen
unliebsamen
Zusammenstößen
und
manchem
Herabdrängen
der
Passanten
vom
Trottoir"
könne
vorgebeugt
werden,
wenn
das
Wort
"
Rechts
gehen!
"
gerade
vor
Weihnachten
befolgt
würde.
In
anderen
Städten
von
der
Größe
Osnabrücks
habe
dieses
Gebot
längst
Geltung.
Die
"
Dammschüttung
zwischen
dem
Hauptbahnhofe
und
dem
Hasetore"
erregte
den
Unwillen
mancher
Leserbriefschreiber.
Die
Stadt
von
dem
"
eisernen
Ring"
mit
den
zahllosen
niveaugleichen
Bahnübergängen
zu
befreien,
werde
zwar
wohl
von
jedermann
gewünscht,
aber
doch
bitte
nicht
durch
einen
Damm!
Der
würde
das
Stadtbild
verunstalten
und
die
anstelle
der
Plan-
Übergänge
vorgesehenen
Unterführungen
würden
"
außerordentlich
nachteilig
auf
den
sich
immer
mehr
entwickelnden
Verkehr
einwirken."
Aktivisten
riefen
zu
Protestversammlungen
auf.
Ein
Alternativprojekt
stellte
die
Zeitung
mit
Skizze
vor:
Die
Ost-
West-
Strecke
Löhne–Rheine
sollte
durch
eine
Umgehungsbahn
um
die
Stadt
herumgeleitet
werden.
In
Eversburg
abzweigend,
so
der
Vorschlag,
sollte
die
Strecke
über
den
Stichkanal
nördlich
am
Gertrudenberg
vorbei
den
Hauptbahnhof
erreichen,
und
zwar
den
heutigen
oberen
Bahnsteig
der
Nord-
Süd-
Strecke.
Die
Fortsetzung
der
Umgehung
wäre
dann
bei
Lüstringen
wieder
in
die
Ost-
West-
Strecke
gemündet.
Dadurch
würde
der
"
Etagen-
Bahnhof
mit
all
seinen
Nachteilen
für
das
Publikum
und
für
die
Bahnverwaltung"
ebenso
wie
die
Dammstrecke
durch
die
Stadt
entbehrlich.
Diese
Alternativstrecke
wäre
einen
Kilometer
länger
als
die
bestehende
über
den
Hasetorbahnhof
und
"
würde
sich
in
der
Neuanlage
wohl
nicht
teurer
stellen
als
die
kostbare,
25
Meter
breite
Dammschüttung"
,
hieß
es.
Durchgesetzt
hat
sich
diese
Idee
nicht.
Während
des
Zweiten
Weltkriegs
war
allerdings
eine
ähnliche
Umgehungsbahn
gebaut
worden,
um
den
oft
bombardierten
Hauptbahnhof
umfahren
zu
können,
sie
wurde
nach
dem
Krieg
aber
demontiert.
"
Wildschützen"
hatten
die
Osnabrücker
Hütte
im
Kärntner
Großelendtal
heimgesucht.
Die
Wilderer
zertrümmerten
Einrichtungsgegenstände,
stahlen
Holzvorräte
und
verursachten
"
in
Ausübung
ihres
verbrecherischen
Treibens"
weiteren
Schaden
dadurch,
dass
sie
Fenster
und
Türen
schlecht
verschlossen
und
in
der
Folge
Wetterschäden
eintraten.
Trotzdem
war
die
Sektion
Osnabrück
des
Alpenvereins
einigermaßen
zufrieden
mit
dem
Saisonverlauf.
416
Übernachtungsgäste
suchten
die
Hütte
zwischen
dem
26.
Juni
und
dem
6.
September
1912
auf,
als
die
Bewirtschaftung
wegen
schlechten
Wetters
vorzeitig
abgebrochen
werden
musste.
Wegen
der
"
überaus
ungünstigen
Witterungsverhältnisse"
im
Herbst
gewährte
der
Vereinsvorstand
dem
Pächter
Josef
Klampferer
die
erbetene
Pachtermäßigung.
Die
hier
erwähnte
Hütte
in
Holzbauweise
wurde
übrigens
im
Winter
1928/
29
durch
eine
Lawine
komplett
zerstört.
Sie
befand
sich
dort,
wo
heute
der
Hubschrauber-
Landeplatz
ist.
Die
neue
Osnabrücker
Hütte
wurde
1931
in
Steinbauweise
100
Meter
entfernt
errichtet.
Bildtexte:
Blick
aus
der
Hasestraße
in
Richtung
Bahnstrecke
Rheine–Löhne,
die
noch
zu
ebener
Erde
verläuft.
Gegen
die
Pläne,
sie
auf
einen
Damm
zu
heben,
protestierten
Bürger.
Puppen-
Plattform:
Das
Schaufenster
des
Kunstgewerbehauses
Carl
Schäffer
ist
zu
Weihnachten
1916
mit
dem
beliebten
Spielzeug
geschmückt.
Fotos:
Rudolf
Lichtenberg,
aus:
Rolf
Spilker,
Lichtenberg
–
Bilder
einer
Stadt/
Firmenarchiv
Schäffer
Autor:
Joachim Dierks