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1.
Erscheinungsdatum:
22.12.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Kosten
sorgen
für
Probleme
bei
der
Kalkulation.
Einzelheiten
zu
Investitionen
der
Stadtwerke.
Kommentar:
Richtige
Dtategie
Überschrift:
Kohlestrom setzt Stadtwerke unter Spannung
Zwischenüberschrift:
Die zwei neuen Kraftwerke sind nicht wirtschaftlich – Hülsmann: Wir brauchen Planungssicherheit
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
zweistellige
Millionen-
Investition
der
Stadtwerke
Osnabrück
in
die
Kohlekraftwerke
in
Lünen
und
Hamm-
Uentrop
droht
zu
einem
Fehlschlag
zu
werden.
Die
Kraftwerke,
die
2013
ans
Netz
gehen
sollen,
sind
unter
den
aktuellen
Marktbedingungen
nicht
wirtschaftlich
zu
betreiben.
Schuld
sind
nach
Meinung
der
Stadtwerke
Auswüchse
auf
dem
Energiemarkt,
die
die
Politik
zulässt.
Die
extremen
Ausschläge
in
der
nationalen
Energiepolitik
in
den
vergangenen
drei
Jahren
haben
die
Kalkulationen
der
Stadtwerke
ins
Wanken
gebracht.
Die
konventionellen
Kohle-
oder
Gaskraftwerke
werden
zwar
für
die
Versorgungssicherheit
gebraucht,
können
aber
nicht
genug
Strom
absetzen,
um
kostendeckend
zu
arbeiten.
Das
wird
auch
die
modernen
Kraftwerke
in
Lünen
und
Hamm-
Uentrop
ereilen,
an
denen
die
Stadtwerke
Osnabrück
mit
22
anderen
kommunalen
Investoren
beteiligt
sind.
Die
Stadtwerke
erwägen,
die
Kraftwerksanteile
zu
verkaufen
oder
zu
verpachten.
Die
Ausgangslage:
Politik
setzt
auf
die
Kohle.
Als
die
Stadtwerke
sich
2005
entschlossen,
nicht
nur
mit
Strom
zu
handeln,
sondern
ihn
auch
selbst
zu
erzeugen,
war
der
Energiemarkt
ein
anderer:
Es
galt
der
Atomkonsens,
der
den
langfristigen
Ausstieg
aus
der
Kernenergie
vorzeichnete.
Die
absehbare
Versorgungslücke
ab
2020
sollten
zunächst
konventionelle
Kraftwerke
auf
der
Basis
von
Kohle
oder
Gas
schließen.
Neue
Kohlekraftwerke
mit
einem
hohen
Wirkungsgrad
sollten
alte
Kohlendi
oxidschleudern
ersetzen
und
so
lange
die
Stromversorgung
sichern,
bis
die
erneuerbaren
Energien
einspringen
können.
Vor
diesem
Hintergrund
stiegen
die
Stadtwerke
Osnabrück
2007
beim
Gas-
und
Dampfkraftwerk
in
Hamm
ein.
Das
Engagement
hat
sich
nach
Angaben
der
Stadtwerke
inzwischen
amortisiert.
Ab
2008
beteiligten
sich
die
Stadtwerke
an
den
Kohlekraftwerken
in
Lünen
und
Hamm-
Uentrop.
Das
Werk
in
Lünen
wird
von
Trianel
gebaut,
das
ist
ein
Konsortium
von
100
Kommunen
und
regionalen
Versorgungsunternehmen.
Hamm-
Uentrop
baut
Gekko,
eine
Arbeitsgemeinschaft
der
RWE
Power
AG
mit
23
Stadtwerken.
Als
Kanzlerin
Angela
Merkel
2008
den
Grundstein
des
Kohlekraftwerkes
in
Hamm
legte,
ermunterte
sie
die
Betreiber,
weitere
Kohlekraftwerke
für
einen
sicheren
Energiemix
zu
bauen.
Die
Marktentwicklung:
CO
2
-
Zertifikate
sind
zu
billig.
Der
sinkende
Eurokurs
hat
die
Kohleimporte
seit
2008
erheblich
verteuert.
Schwerer
wiegt
aber
nach
Darstellung
der
Stadtwerke
Osnabrück
der
Preisverfall
bei
den
Kohlendioxid-
Zertifikaten.
Seit
2008
sind
diese
Scheine,
die
zum
Ausstoß
von
CO
2
berechtigen,
um
zwei
Drittel
billiger
geworden.
Das
bedeutet:
Die
alten
Kohlenkraftwerke,
die
viel
Dreck
in
die
Luft
blasen,
können
weiter
billig
Strom
produzieren.
Der
Wettbewerbsvorteil
der
modernen,
emissionsarmen
Kraftwerke
ist
dahin.
"
Der
Verband
der
kommunalen
Unternehmen
hat
immer
darauf
gedrängt,
die
Zertifikate
zu
verknappen"
,
sagt
Stadtwerke-
Chef
Manfred
Hülsmann.
Geschehen
ist
nichts.
Diese
beiden
Effekte
–
teure
Kohle,
billige
CO
2
-
Zertifikate
–
halbiert
die
Marge
pro
Megawattstunde
Strom
von
35
auf
16
Euro.
Die
Vorrangeinspeisung:
Im
Sommer
zu
viel
Strom.
Für
niedrige
Preise
auf
der
Leipziger
Strombörse
soll
der
Merit-
Order-
Effekt
(Reihenfolge
der
Leistung)
sorgen.
Das
bedeutet:
Den
Grundbedarf
an
Strom
liefern
die
billigsten
Erzeuger.
Das
sind
zunächst
die
Atomkraftwerke,
gefolgt
von
den
fossilen
Kraftwerken.
Bei
steigendem
Strombedarf
werden
die
teureren
Kraftwerke
zugeschaltet.
Der
Preis
für
Strom
wird
also
durch
das
jeweils
teuerste
Kraftwerk
bestimmt,
das
noch
benötigt
wird,
um
die
Stromnachfrage
zu
decken.
Normalerweise
sind
mittags
der
Stromverbrauch
und
der
Preis
am
höchsten.
So
weit
die
Theorie.
Doch
wenn
die
Sonne
scheint
und
der
Wind
weht,
kippt
das
System.
Die
regenerativen
Energien
müssen
vorrangig
eingespeist
werden.
An
sonnigen
Tagen
passiert
es,
dass
mittags
ausreichend
grüner
Strom
zur
Verfügung
steht.
Konventionelle
Kraftwerke
werden
ihren
Strom
nicht
los
oder
müssen
ihn
zu
einem
nicht
kostendeckenden
Preis
verkaufen.
Einfach
an-
und
abschalten
lassen
sich
Kohlekraftwerke
auch
nicht.
Sie
müssen
mit
einer
gewissen
Leistung
durchlaufen,
was
hohe
Fixkosten
produziert.
Und
sie
ganz
vom
Netz
zu
nehmen
ist
unmöglich,
weil
das
zu
Stromausfällen
(Blackouts)
führen
könnte.
Der
Netzausbau:
Es
fehlen
die
Anreize.
Die
zunehmende
dezentrale
Stromerzeugung
setzt
die
kommunalen
Versorger
auch
beim
Netzausbau
unter
Druck.
Sie
müssen
Leitungen
zur
Versorgung
und
zum
Einspeisen
bereitstellen.
Doch
es
fehlt
an
Investitionsanreizen.
Die
Forderungen:
Ein
Masterplan
muss
her.
"
Wir
brau
chen
Planungssicherheit"
,
sagt
Stadtwerke-
Chef
Manfred
Hülsmann.
Die
Investitionsentscheidungen
im
Kraftwerkbau
seien
auf
Jahrzehnte
und
nicht
auf
Legislaturperioden
ausgerichtet.
Wichtig
sei
ein
verlässlicher
Masterplan
in
der
Energiepolitik.
Dazu
gehöre
zum
Beispiel,
dass
neue
Kohlekraftwerke
einen
finanziellen
Ausgleich
dafür
erhalten,
dass
sie
die
Versorgungssicherheit
garantieren,
wenn
kein
Wind
weht.
Der
Verband
kommunaler
Unternehmen
(VKU)
will
im
Frühjahr
ein
Konzept
vorlegen.
Bildtext:
Das
Kohlekraftwerk
in
Hamm-
Uentrop
geht
Ende
2013
mit
zweijähriger
Verzögerung
ans
Netz.
Die
Stadtwerke
Osnabrück
sind
daran
und
an
einem
Kohlekraftwerk
in
Lünen
beteiligt.
Die
Investition
wird
sich
wohl
nicht
auszahlen.
Foto:
Stadtwerke
Kommentar:
Neuer
Kohlepfennig
An
Mahnungen
hat
es
nicht
gemangelt.
Die
Grünen
warnten
schon
2011
vor
finanziellen
Verlusten,
damals
allerdings
vor
dem
Hintergrund
der
gerade
verlängerten
Atomlaufzeiten.
Es
wäre
falsch,
den
Stadtwerken
eine
verfehlte
Strategie
vorzuwerfen.
Im
Gegenteil:
Sie
haben
2005
mit
dem
Beschluss,
selbst
Strom
zu
erzeugen,
klug
auf
den
veränderten
Markt
reagiert.
Das
Einzige,
was
den
Stadtwerke-
Strategen
vorzuwerfen
wäre,
ist:
Sie
haben
der
Politik
zu
sehr
vertraut.
Die
Merkel-
Regierung
beteuerte
immer
wieder,
die
Kohle
werde
als
Übergangslösung
gebraucht.
Gleichzeitig
versäumte
sie
es
aber,
Rahmenbedingungen
für
einen
wirtschaftlichen
Betrieb
der
neuen
Kohlekraftwerke
zu
schaffen.
Das
hätte
nämlich
bedeutet,
den
Kohlestrom
direkt
zu
subventionieren,
die
Vorrangeinspeisung
der
regenerativen
Energien
zu
drosseln
oder
die
Verbraucher
über
einen
neuen
"
Kohlepfennig"
zu
beteiligen.
Etwas
davon
wird
wohl
nötig
sein.
Autor:
Wilfried Hinrichs