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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Sonnenstrom: Trend zu großen Anlagen
 
Solarenergie: Große Anlagen im Trend
Zwischenüberschrift:
Stadt sieht weiterhin Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien – Windkraft auf Platz eins
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Kaffee Partner, Meyer & Meyer und Hamm-Reno machen es vor: Bei der Nutzung der Solarenergie zeichnet sich in Osnabrück ein Trend zu größeren Anlagen ab. Dieses Fazit zieht Detlef Gerdts, der Leiter des Fachbereichs Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück. Ein Sechstel des privaten Stromverbrauchs kommt inzwischen aus erneuerbaren Quellen.
Das Ziel ist ehrgeizig: Bis 2050 soll der Ausstoß von Treibhausgas in Osnabrück gegenüber dem Wert von 1990 auf ein Zwanzigstel sinken. So ist es im Masterplan 100 Prozent Klimaschutz formuliert. Neben dem sparsamen Ressourceneinsatz fällt dabei den regenerativen Energien die Schlüsselrolle zu. Bisher hat Osnabrück bei der Fotovoltaik überdurchschnittlich zugelegt.
Durch die Änderungen beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gab es in diesem Jahr zwar viel Irritation und einen gewissen Absatzknick, der Ausbau der Fotovoltaik ist aber weiter gegangen. Allerdings haben sich die Gewichte verschoben. Für kleinere Anlagen habe sich die Amortisationszeit verlängert, heißt es in der Branche, die Betreiber der flächenintensiven Dachkraftwerke profitierten von den günstigen Preisen für Solarzellen.
Ende Oktober zählte der Fachbereich Umwelt 841 auf Dächern installierte Solarstromanlagen. Die Maximalleistung werde bis zum Jahresende wohl auf 15 Megawatt steigen, schätzt Fachbereichsleiter Gerdts. Statistisch gesehen reiche das für die Vollversorgung von 3600 Durchschnittshaushalten, rechnen die städtischen Klimaschützer vor und kommen auf eine Entlastung von 8400 Tonnen Kohlendioxid.
Das ist allerdings weniger, als die sieben Großwindanlagen auf dem Piesberg, in Nahne und auf dem Lechtenbrink produzieren. Sie bringen es auf eine CO 2 - Ersparnis von knapp 11 500 Tonnen.
Hinter diesen Zahlen fallen andere klimafreundliche Energieträger deutlich zurück. Dazu gehören die Blockheizkraftwerke, die Methangas aus der Piesberg-Deponie und aus dem Klärwerk Eversburg zur Stromerzeugung nutzen, aber auch eine Biogasanlage auf einem Bauernhof in Hellern. Die Gasmotoren liefern genug elektrische Energie, um mehr als 4200 durchschnittliche Haushalte zu versorgen.
Eine eher untergeordnete Rolle in der Statistik spielen Blockheizkraftwerke, die mit Pflanzenöl angetrieben werden, um gleichermaßen Strom und Wärme zu liefern. Vier solcher Anlagen sind im " Sachstand erneuerbare Energien" aufgeführt mit einer Stromausbeute, die für 570 Haushalte reicht. Dazu kommt aber noch die Wärme, die eigentlich als Hauptzweck produziert wird.
In seinem Sachstandsbericht zum Klimaschutz führt der Fachbereich Umwelt auch die Geothermie auf. 68 Anlagen mit einer Gesamtheizleistung von 1200 Kilowatt wurden bislang genehmigt, die Tendenz ist steigend. Die Statistik führt zudem die knapp 14 000 Kaminöfen auf, die fast 19 000 Megawattstunden Wärme erzeugen sollen, wegen ihrer Feinstaubabgabe aber zugleich in der Kritik stehen.
Bei allen Erfolgsmeldungen quält die amtlichen Klimaschützer aber auch eine Sorge. Von Jahr zu Jahr werden weniger Solarkollektoren zur Warmwasseraufbereitung installiert sie sind offenbar die Verlierer des Fotovoltaik-Booms, weil sie weniger stark gefördert werden. " Hier liegt noch ein großes Potenzial", fasst Detlef Gerdts zusammen.

Strom selbst verbrauchen
Für einen Gewerbebetrieb zahlt es sich aus, den Solarstrom vom Dach selbst zu verbrauchen, statt ihn ins Netz einzuspeisen. Bei Kaffee Partner soll sich die neue Fotovoltaikanlage schon nach etwa zehn Jahren amortisiert haben, wie Jens Strebe, Geschäftsführer der hauseigenen Gesellschaft Sonnenschein 90, vorrechnet. Wenn die Rechnung aufgeht, werden die Solarzellen auf dem Dach ein Viertel des Jahresstrombedarfs decken. " Wir nutzen den Strom, wenn die Sonne scheint", fasst Strebe zusammen. Die Anlage bei Kaffee Partner hat eine Spitzenleistung von 202 kW, die 800 Module verteilen sich auf einer Fläche von knapp 4000 qm. Das Unternehmen folgt damit auch dem Trend, von den Stromanbietern unabhängiger zu werden.

Osnabrück. Ein Sechstel des privaten Stromverbrauchs in Osnabrück kommt mittlerweile aus erneuerbaren Quellen. Diese Zahl hat der städtische Fachbereich Umwelt und Klimaschutz ermittelt. Den größten Anteil an der Regenerativenergie liefern die Windrotoren, auf Platz 2 kommen die Solarzellen, die auf mittlerweile 841 Dächern der Stadt installiert sind. Durch die Änderungen beim Erneuerbare-Energien-Gesetz hat es in diesem Jahr zwar allerlei Irritationen und einen gewissen Absatzknick gegeben, der Ausbau der Fotovoltaik ist aber weitergegangen. Inzwischen zeichnet sich ein Trend zu größeren Anlagen auf Gewerbebetrieben ab. Kleine private Dachkraftwerke werden von der neuen Förderpolitik dagegen weniger begünstigt für sie haben sich die Amortisationszeiten verlängert.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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