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1.
Erscheinungsdatum:
28.12.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Umweltschädliche Agrarpolitik"
Zwischenüberschrift:
Naturschutzbund verleiht Dinosaurier des Jahres an Landwirtschaftsministerin Aigner
Artikel:
Originaltext:
Berlin.
Bundeslandwirtschaftsministerin
Ilse
Aigner
(CSU)
ist
nach
Ansicht
des
Naturschutzbundes
Deutschland
(NABU)
der
"
Dinosaurier
des
Jahres"
und
damit
der
größte
politische
Umweltsünder
2012.
Ministeriumssprecher
Holger
Eichele
nannte
den
Preis
"
kompletten
Unsinn"
.
Aigner
erhalte
den
Negativpreis
"
für
ihre
rückwärtsgewandte
Klientelpolitik,
die
den
Prinzipien
einer
nachhaltigen
und
zukunftsfähigen
Politikgestaltung
widerspricht"
,
so
NABU-
Präsident
Olaf
Tschimpke.
Mit
der
aus
Zinn
gegossenen
und
2,
6
Kilogramm
schweren
Nachbildung
einer
Riesenechse
zeichnet
der
NABU
"
Persönlichkeiten
des
öffentlichen
Lebens"
aus,
die
sich
beim
Umweltschutz
negativ
hervorgetan
haben.
Tschimpke
sagte,
Aigner
halte
an
einer
umweltschädlichen
Agrarpolitik
fest,
setze
sich
nicht
genug
für
den
Tierschutz
ein,
blockiere
ein
umweltverträgliches
Jagdrecht
und
lasse
es
an
Engagement
für
eine
nachhaltigere
Fischereipolitik
fehlen.
Dem
NABU-
Präsidenten
zufolge
hat
sich
Aigner
in
einem
Kopf-
an-
Kopf-
Rennen
gegen
Bundeswirtschaftsminister
Philipp
Rösler
durchgesetzt.
Aigner
ist
seit
1993
die
erste
Frau,
die
den
NABU-
Dino
erhält.
Ministeriumssprecher
Eichele
reagierte
empört
auf
die
Vergabe.
"
Der
NABU
verdient
die
blinde
Nuss
des
Jahres"
,
sagte
er
unserer
Zeitung.
Die
Argumentation
des
NABU
grenze
an
Desinformation.
Aigner
sei
weder
Lobbyisten
zugetan,
noch
blockiere
sie
eine
nachhaltige
Landwirtschaft.
Der
Preis
aus
Zinn
sei
"
eine
Verschwendung
von
Ressourcen"
.
Aber
der
NABU
könne
gern
die
Skulptur
"
beim
Pförtner
abgeben"
.
Unterstützung
in
eigener
Sache
erhielt
Aigner
derweil
von
Bundesverkehrsminister
Peter
Ramsauer,
der
sie
für
die
ideale
Nachfolgerin
von
Horst
Seehofer
(alle
CSU)
hält.
"
Sie
hätte
hervorragende
Voraussetzungen
für
das
Amt
der
Parteivorsitzenden
und
Ministerpräsidentin"
,
sagte
Ramsauer.
Vor
der
für
September
2013
geplanten
Landtagswahl
in
Bayern
hatte
Aigner
erklärt,
nicht
mehr
für
den
Bundestag
kandidieren
zu
wollen,
sondern
in
Bayern
anzutreten.
Bildtext:
Der
"
Umwelt-
Dinosaurier
des
Jahres
2012"
,
der
Negativpreis
des
Naturschutzbundes
NABU,
geht
an
Ilse
Aigner.
Foto:
dpa
Kommentar
Die
Defizite
des
Zinn-
Dinos
Nun
hat
es
die
Agrarministerin
doch
noch
erwischt.
Bevor
Ilse
Aigner
nach
der
Bundestagswahl
im
Herbst
Berlin
den
Rücken
kehrt,
um
in
Bayern
Politik
zu
machen,
erhält
sie
den
peinlichsten
Umweltpreis
Deutschlands.
In
einigen
Punkten
legen
die
Naturschützer
vom
NABU
mit
der
Verleihung
ihres
Zinn-
Dinosauriers
zu
Recht
ihre
Finger
in
die
Wunde.
So
ist
Aigner
bei
der
Novelle
des
Tierschutzgesetzes
weit
hinter
ihrem
Plan
zurückgeblieben,
gewisse
Vorgaben
zu
verschärfen.
Es
bleibt
vorerst
beim
schmerzhaften
Schenkelbrand
für
Pferde
und
dem
betäubungslosen
Kastrieren
der
rund
20
Millionen
Ferkel,
die
jedes
Jahr
in
Deutschlands
Ställen
geboren
werden.
Mit
anderen
Vorwürfen
aber
liegt
der
NABU
daneben.
Statt
Aigner
für
alles
verantwortlich
zu
machen,
was
in
der
Landwirtschaft
schiefläuft,
wäre
weniger
mehr
gewesen.
So
berechtigt
und
wichtig
die
Hinweise
auf
Fehlentwicklungen
in
der
EU-
Agrarpolitik
oder
beim
Schutz
von
Klima,
Wasser
und
Artenvielfalt
sind:
Das
ist
gewiss
nicht
Aigners
Sache
allein.
Ein
Manko
nimmt
sich
der
Zinn-
Dino
übrigens
überhaupt
nicht
vor:
Das
Agrar-
und
Verbraucherschutzministerium
ist
viel
zu
weit
gefasst.
An
einem
Tag
befasst
sich
Aigner
mit
Fischfangquoten,
dann
mit
Facebook
und
Datenschutz,
schließlich
will
sie
PC-
Hackern
das
Handwerk
legen.
Da
kann
man
sich
schon
mal
verzetteln.
Landwirtschaft
aber
ist
viel
zu
wichtig
für
halbe
Sachen.
Autor:
Klaus Jongebloed, dapd, Reuters, dpa