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1.
Erscheinungsdatum:
22.10.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bessere Zeiten für die Osnabrücker Juden
Zwischenüberschrift:
Die Besomim-Büchse erinnert an die Synagoge
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Anfang
des
19.
Jahrhunderts
wurden
Juden
mit
Einführung
des
Code
Napoléon
vorübergehend
gleichgestellt.
1813
ging
dieses
Recht
mit
dem
Fall
der
Stadt
an
Hannover
wieder
verloren.
Erst
mit
dem
preußischen
Recht
wurden
emanzipatorische
Tendenzen
seit
1866
in
Osnabrück
allmählich
spürbar.
Die
Einführung
der
Reichsverfassung
von
1872
führte
zu
einem
spürbaren
Anwachsen
der
jüdischen
Gemeinde.
1871
verzeichnete
die
jüdische
Gemeinde
Osnabrück
138
Mitglieder,
20
Jahre
später
hatte
sich
die
Zahl
verdreifacht.
Mit
474
Mitgliedern
erreichte
sie
1905
ihren
Höhepunkt.
Sichtbarster
Ausdruck
für
ihre
Etablierung
war
1906
der
Bau
der
repräsentativen
Synagoge
in
der
Rolandstraße.
1919
wurde
daneben
ein
neues
mehrstöckiges
Schulgebäude
mit
Wohnungen
für
die
Gemeindeangestellten
und
einen
Hausmeister
errichtet.
Vom
Stolz
der
jüdischen
Gemeindemitglieder
zeugt
die
Stiftung
einer
Besomim-
Büchse
durch
die
beiden
Familien
Nussbaum
und
Gossels
anlässlich
der
Einweihung
der
neuen
Synagoge.
Oberhalb
des
Glockenhäuschens
verläuft
die
entsprechende
Inschrift
von
1906.
Besomim-
Büchsen
werden
eigentlich
im
häuslichen
Ritus
bei
der
jüdischen
Havdala-
Zeremonie
benutzt,
einer
Lobpreisung
bei
der
Feier
des
Sabbat-
Ausgangs
oder
am
Ende
eines
Feiertages.
Das
hebräische
Havdala
bedeutet
"
Scheidung"
und
bezeichnet
die
Trennung
des
Heiligen
vom
Profanen,
also
des
Feiertages
vom
Alltag.
Die
Zeremonie
ist
verbunden
mit
dem
Segensspruch
über
einem
vor
Wein
überfließenden
Becher
als
Symbol
überströmenden
Segens
sowie
einer
Segnung
über
dem
in
der
Besomim-
Büchse
aufbewahrten
Gewürz,
dessen
Wohlgeruch
die
Wonne
des
Sabbats
symbolisiert.
Während
die
jüdische
Bevölkerung
trotz
des
alltäglichen
Antisemitismus
im
Kaiserreich
und
in
der
Weimarer
Republik
ein
halbwegs
reguläres
Leben
führen
konnte,
wuchs
die
gesellschaftliche
Ausgrenzung
im
Nationalsozialismus
kontinuierlich.
Bevor
die
Verfolgung
im
Holocaust
mündete,
erreichte
sie
mit
der
Reichspogromnacht
vom
9.
auf
den
10.
November
1938
einen
ersten
Höhepunkt.
Anhänger
des
Nationalsozialismus
zerstörten
landesweit
die
Synagogen.
In
Osnabrück
wurde
die
Feuerwehr
daran
gehindert,
den
ausgelösten
Brand
rechtzeitig
zu
löschen.
Bereits
1945
versuchten
die
wenigen
Überlebenden
des
Holocaust,
die
nach
Osnabrück
zurückgekehrt
waren,
in
der
stehen
gebliebenen
jüdischen
Schule
die
Gemeinde
neu
zu
etablieren.
Der
Erfolg
war
zunächst
fraglich,
da
sie
sich
nach
wie
vor
antisemitischen
Tendenzen
ausgesetzt
sahen
und
größte
Schwierigkeiten
hatten,
genügend
Mitglieder
zusammenzubekommen.
An
der
Stelle
der
Synagoge
entstand
1949
eine
erste
Gedenkanlage
mit
zwei
Bronzegedenktafeln,
die
an
die
Zerstörung
von
1938
erinnerte.
1969
war
die
Gemeinde
mit
64
Mitgliedern
groß
genug,
um
in
der
Barlage
eine
neue
Synagoge
zu
bauen.
Bei
der
Grundsteinlegung
sagte
der
damalige
Gemeindevorsteher
Alfred
Rose:
"
Unsere
jüdische
Pflicht
fordert
[. . .]
ein
Zelt
dem
Ewigen
aufzuschlagen,
wo
immer
wir
auch
sein
mögen.
Wir
sind
ein
Volk
der
Ewigkeit."
Mittlerweile
ist
die
jüdische
Gemeinde
durch
den
Zuzug
aus
der
ehemaligen
Sowjetunion
auf
über
1000
Mitglieder
angewachsen,
weshalb
die
Synagoge
2010
erweitert
wurde.
An
die
alte
Synagoge
erinnert
neben
dem
Straßennamen
seit
2004
das
"
Mahnmal
Alte
Synagoge"
.
Bildtext:
Der
ganze
Stolz
der
jüdischen
Gemeinde:
Besomim-
Büchse
aus
der
alten
Synagoge.
Foto:
Kulturgeschichtliches
Museum
Autor:
Thorsten Heese
Themenlisten:
L.05.22K. Katharinenviertel allgemein