User Online: 2 | Timeout: 01:13Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein Zentrum für Innovation am Westerberg
 
Der erste Sand für die Denkfabrik
Zwischenüberschrift:
Innovationszentrum Osnabrück leistet jungen Unternehmern Starthilfe
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. In der ehemaligen Kaserne am Westerberg in Osnabrück hat gestern offiziell der Bau des " Innovations-Centrums Osnabrück" (ICO) begonnen. In direkter Nachbarschaft zur Hochschule soll ein Wissenschaftspark entstehen, das Innovations-Centrum ist der erste Baustein. Es wird 10, 9 Millionen Euro kosten, fast die Hälfte trägt die Europäische Union. Auch die Stadt und der Landkreis Osnabrück beteiligen sich an der Finanzierung. In dem Zentrum in der Nähe der Hochschule werden Existenzgründern die Räume preiswert zur Verfügung gestellt. Die Jungunternehmer können die Infrastruktur mitbenutzen. Die neue Denkfabrik wird auch energetisch Maßstäbe setzen. Beheizt und klimatisiert wird es durch Geothermie. Die Wärme wird dabei aus 65 Meter Tiefe geholt.

Osnabrück. Billige Büros für kluge Köpfe: In der ehemaligen Kaserne am Westerberg hat gestern offiziell der Bau des " InnovationsCentrums Osnabrück" (ICO) begonnen.

Die Arbeit an diesem in der Region einmaligen Projekt hatte schon 2006 angefangen, wie Osnabrücks Oberbürgermeister Boris Pistorius sagte, bevor er zusammen mit Landrat Michael Lübbersmann den Spaten zur Hand nahm. 2006 teilte die britische Armee mit, bis 2009 Osnabrück zu verlassen. Schon damals wurde das Ziel für die Kaserne an der Sedanstraße definiert: Hier, in direkter Nachbarschaft zur Hochschule am Westerberg, solle ein Wissenschaftspark entstehen.

Das Innovationszentrum ist der erste Baustein. Es soll ab 2014 pfiffigen Köpfen von den Hochschulen die Gründung einer eigenen Firma erleichtern und sie damit in der Region halten. Das Innovationszentrum wird 10, 9 Millionen Euro kosten. Fast die Hälfte trägt die Europäische Union, die aus dem Topf zur Förderung regionaler Entwicklung (EFRE) 4, 1 Millionen Euro beisteuert. Die Stadt und der Landkreis beteiligen sich über ihre Finanz- und Beteiligungsgesellschaften jeweils mit einer Million Euro. Die Sparkasse Osnabrück steigt mit zwei Millionen Euro ein. Jeweils 1, 26 Millionen bringen die Stadtwerke Osnabrück und die ICO Immobilien GmbH mit.

Diese Immobiliengesellschaft baut das dreigeschossige Technologiezentrum und vermietet es an die im August gegründete Betreibergesellschaft " InnovationsCentrum Osnabrück". Diese Gesellschaft wiederum stellt Existenzgründern die Räume preisgünstig zur Verfügung. Die Miete wird nach Angaben von ICO-Prokurist Thomas Sieker gestaffelt. Den Basistarif von sechs Euro pro Quadratmeter (netto kalt) zahlen Existenzgründer, deren Firma noch keine drei Jahre alt ist. Mit dem Alter des Unternehmens steigt die Miete auf bis zu neun Euro. Die Mietverträge werden kurze Kündigungsfristen haben allerdings endet jeder Mietvertrag nach spätestens acht Jahren. " Wir wollen ja die Fluktuation, damit junge Gründer nachrücken können", sagt Thomas Sieker.

Die Jungunternehmer können die Infrastruktur (Konferenz- und Vortragsräume, Server, Empfang) mitnutzen. Vor allem aber bietet sich die Chance zum Austausch: " Meeting Points im Haus sollen den Kontakt zwischen den jungen Unternehmern erleichtern und zum Netzwerkaufbau beitragen", sagt Architekt Stefan Nixdorf. Die Standardbüros sind 23 Quadratmeter groß und hochflexibel, wie Nixdorf betont: " Sie können mit der Firma mitwachsen."

Energetisch setzt das Gebäude Maßstäbe. Beheizt und klimatisiert wird es in der Grundlast durch Geothermie. Die Wärme wird dabei aus 65 Meter Tiefe geholt. Die Vorgaben der deutschen Energiesparverordnung (EnEV) werden nach des Worten Nixdorfs um 59 Prozent unterboten.
Bildtext:
Spatenstich für Innovationszentrum Osnabrück: (von links) Architekt Stefan Nixdorf, Landtagsabgeordneter Martin Bäumer, Sparkassen-Vorstand Johannes Hartig, Stadtwerke-Chef Manfred Hülsmann, Landrat Michael Lübbersmann und an der Schiebkarre Oberbürgermeister Boris Pistorius. Die Partner investieren zusammen elf Millionen Euro.
Foto:
Klaus Lindemann

Kommentar
Nicht zum Nulltarif

Der Betrieb der Denkfabrik wird dauerhaft Geld kosten. Die Kalkulationen gehen von einem Defizit von 300 000 Euro jährlich aus, das Stadt und Landkreis ausgleichen müssen. Alle haben gestern beim ersten Spatenstich die richtungweisende Investition und zügige Konversion gelobt, aber keiner diese Folgekosten angesprochen. Warum eigentlich nicht? Das Geld ist doch gut angelegt.

Der Wissenschaftspark ist eine effektive Anschub- und Schlüsselinvestition zur Förderung der regionalen Wirtschaft. Kluge Köpfe, die im Studium pfiffige Ideen entwickeln, finden im Innovationszentrum die Möglichkeit, mit überschaubarem Risiko in die Selbstständigkeit zu starten. Das macht den Studienort Osnabrück interessant für die Besten, die schon mit ehrgeizigen Plänen ins Studium starten. Vor allem aber: Eines Tages werden diese Kleinfirmen dem ICO entwachsen sein und neue, qualifizierte Arbeitsplätze in der Region schaffen.

Daran gemessen, ist das voraussehbare jährliche Minus der Betreibergesellschaft wirklich leicht zu verkraften.
Autor:
Wilfried Hinrichs


Anfang der Liste Ende der Liste