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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Fundament für sauberen Strom
Zwischenüberschrift:
Im Dezember sollen die beiden neuen Windräder in Hollage ans Netz gehen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Wallenhorst. Die Fundamente sind gelegt, nun müssen die zwei neuen Windkraftanlagen am Schwarzen See in Hollage nur noch geliefert und aufgebaut werden. In der ersten Dezemberwoche soll dieser Kraftakt über die Bühne gehen, bei dem 1400 Tonnen Material bewegt werden müssen. " Wir sind froh, dass es jetzt endlich losgeht", sagten Arndt Schumacher und Martin Kock von der Wallenhorster Firma Depo, die das Projekt entwickelt hat.

20 Meter beträgt allein der Durchmesser der Fundamente, aus denen bereits die Öffnungen für die Kabel ragen. Vom Boden bis zur äußersten Spitze der Rotorblätter werden die beiden Windräder des dänischen Herstellers Vestas 172 Meter hoch sein und damit 20 Meter höher als das bestehende Windrad, das sich im Besitz eines dänischen Investors befindet. Mit einer Leistung von je 2000 Kilowatt werden beide Räder zusammen 2400 bis 3000 Haushalte mit Strom versorgt können.

Sieben Millionen Euro

Für die Stadtwerke Osnabrück eine lohnende Investition. Für sieben Millionen Euro werden sie Betreiber der beiden Windräder sein. " Ich freue mich, dass die Stadtwerke hier als Partner Verantwortung übernehmen", sagte Bürgermeister Ulrich Belde gestern. " Wir können uns auch vorstellen, dass diese Zusammenarbeit sich vertiefen wird", ergänzte er mit Blick auf die Wallenhorster Pläne, Gemeindewerke zu gründen. Noch vor Weihnachten werde dieses Thema erneut auf der Tagesordnung des Wallenhorster Rates stehen, kündigte er an.

Auch die Stadtwerke könnten sich eine weitergehende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wallenhorst gut vorstellen, sagte der Stadt werke-Vorstandsvorsitzende Manfred Hülsmann. Und wie sieht es aus mit dem Thema Bürgerbeteiligung? " Da gibt es viele Wege", blieb Hülsmann im Vagen. Er wolle erst einmal den Jahreswechsel abwarten. Doch es lohnt ein Blick nach Belm: Auf dem Wellinger Berg in Haltern möchte die Depo ebenfalls ein Windrad aufstellen und auch hier haben die Stadtwerke Interesse geäußert. Bei einer Informationsveranstaltung stellten die Stadtwerke vor, wo die Reise hingehen könnte: Eine Bürgerbeteiligung sei im Betrieb der Anlage denkbar, etwa in Form von Genossenschaften oder in einer eigenständigen Gesellschaft. Aber auch eine sogenannte Energiezinsanleihe, wie die Stadtwerke sie bei den Windrädern auf dem Piesberg anbieten, könnte umgesetzt werden.

Doch das ist Zukunftsmusik. Zunächst müssen die Hollager Anlagen aufgestellt werden ein logistischer Kraftakt: Mindestens zwei Stunden Windstille beim Festschrauben der Rotorblätter müsse herrschen, sagte Stephan Bergmann vom dänischen Hersteller Vestas. Nebel und Schnee könnten zu Verzögerungen führen, und allein schon die Anlieferung werde eine Herausforderung: Die Baustelle auf der B 68 und die Dütebrücke auf der A 1 etwa werden den Schwertransport aus dem Norden zu Umwegen zwingen.

Der Weg zum Bau war aber noch viel steiniger: Das erste Windrad der Depo dreht sich seit Ende 2004 am Schwarzen See. Im selben Jahr ließ die Gemeinde Wallenhorst das Areal ringsum als Windvorranggebiet ausweisen. Heißt: Wenn weitere Windräder in Wallenhorst entstehen sollen, dann nur hier. Dass sie auch tatsächlich entstehen, war damit aber noch lange nicht gesagt. Die Gemeinde hatte andere Pläne. 2006 kaufte sie auf dem Areal einem Landwirt Flächen für 1, 5 Millionen Euro ab allerdings nicht, um dort weitere Windkraftanlagen zu ermöglichen, sondern um ein gemeinsames Gewerbegebiet mit der Stadt Bramsche zu realisieren. Dazu kam es nie. Denn es ist strittig, ob sich in einem Windvorranggebiet überhaupt Gewerbeflächen ausweisen lassen. Aktuell will die Gemeinde nun prüfen, ob sich das Windvorranggebiet verkleinern lässt.
Bildtext:
Nicht mehr lange und statt zwei Spielzeug-Windrädern stehen hier zwei 172 Meter hohe Anlagen.
Foto:
Klaus Lindemann
Autor:
Sandra Dorn


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