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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schüler-Studenten lauschen dem Kürbis
Zwischenüberschrift:
Biologie-Professor erläutert Schülern die Biodiversität
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Ein wenig Universitätsluft konnten jetzt 150 Schüler der siebten Klassen in der Integrierten Gesamtschule (IGS) Osnabrück schnuppern: Von Professor Herbert Zucchi bekamen sie eine Vorlesung wie im Hörsaal.

Das Thema des 75-minütigen Vortrags lautete " Bedeutung und Schutz der biologischen Vielfalt". Vorab erzählte Professor Zucchi, dessen Name, wie er verriet, auf Deutsch Kürbis bedeutet, wie er Biologe geworden ist. " Als Kind war ich viel draußen, habe Baumhäuser gebaut, Bäche gestaut und später meine Naturbeobachtungen in ein Tagebuch geschrieben", sagte Zucchi und zeigte Auszüge aus dem Originalheft von 1960. " Es wäre komisch gewesen, wenn ich nicht Biologe geworden wäre."

Konnten die Schüler in ihrer Rolle als " Probe-Studenten" zum biografischen Teil den Stift liegen lassen, galt es jetzt aber schnell mitzuschreiben. Festzuhalten waren Erklärungen, was zur biologischen Vielfalt gehört und wie groß sie ist. Dabei präsentierte Professor Zucchi Erstaunliches: " Noch vor 20 Jahren ging man von zwei Millionen Tierarten auf der Erde aus. Heute kennen wir mindestens 20 Millionen."

Wie im richtigen (Vorlesungs-) Leben wurde es auch schon mal etwas zäh. Als der Professor den errechneten wirtschaftlichen Nutzen der biologischen Vielfalt mit 800 Milliarden Euro bezifferte, stieg die Lautstärke im IGS-Auditorium.

Präparate aus Sammlung

Zucchi gelang es aber, sein junges Publikum mit Präparaten aus der Bio-Sammlung und lebensnahen Geschichten wieder in den Bann zu ziehen. Er zeigte beispielsweise einen Zweig mit Weidenblättern. Sie enthielten eine Arznei namens Salicylsäure. Und weil er bei einer Wanderung in Nordnorwegen keine Schmerztabletten dabei hatte, um seine Ohrenschmerzen zu lindern, habe er auf den dort gefundenen Weidenblättern gekaut. " Die Ohrenschmerzen waren nach einer Stunde weg", erzählte der Biologie-Professor.

Den jungen Schüler-Studenten gefiel das zumeist. Informativ fand Jan Nitsch mann die Vorlesung, weil es auch ein Elchgeweih und andere Requisiten zu sehen gab. " Und dass so viele Tierarten in Osnabrück leben, wusste ich vorher noch nicht." Interessant beurteilte Rahel Saumer den Vortrag, aber praktische Aufgaben im Unterricht zu lösen sei doch besser, als nur zuzuhören.

Die Schüler-Vorlesung ist aus einer Kooperation zwischen der IGS und dem Museum Industriekultur am benachbarten Piesberg entstanden. Da auch Zucchi mit seiner Fakultät mit dem Museum zusammenarbeitet, entwickelten zwei seiner ehemaligen Studentinnen sie sind heute IGS-Lehrerinnen die Idee eines Vortrags für Schüler. " Wir wollten ihnen mit dem Professor mal die Seite der Wissenschaft präsentieren", erläuterte Lehrerin Elisabeth Buck diesen bislang ersten Versuch.
Autor:
Stefan Buchholz


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