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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mit Heißluft gegen den Kaugummidreck
Zwischenüberschrift:
Umweltprojekt der Domschule: Schüler säubern Klassen uns Schulhöfe- Nachahmumg erwünscht
Artikel:
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Originaltext:
Kinder kauen Kaugummi. Das ist ' Naturgesetz. Un deshalb sieht es unter den Tischen in den Klassenräumen auch nie besonders appetitlich aus. Nie? Das ist falsch, denn die Realschüler der 6 R e haben ihr Klassenzimmer seit ein paar Wochen zur " Kaugummifreien Zone" erklärt. " Domschule gegen Kaugummiplage!" heißt das Umweltprojekt, das die Pädagogische Umweltberatung an Schule mit Zusammenarbeit mit zwei Frauen in ihrem Freiwilligen Ökologischen Jahr sowie Schülern und Lehrern der Domschule gestartet hat. Ziel ist, die Kinder für die immense Verschmutzung, die jedes achtlos- also uneingewickelt- weggeworfene Kaugummi anrichtet zu sensibilisieren, sagt Dorota Kuczia von der Umweltbildung. " Wir wollen das Kaugummikauen nicht verbieten", stellt Klassenlehrerin Reingunde Büttner klar. Lassen sich die Schüler auch gar nicht. " Die steigern ja auch die Konzentration" behauptet Mirco Kleine. Seine Mitschüler Nicken heftig und zählen gute Noten bei Klassenarbeiten auf, die eigentlich nur auf das Kauen zurückzuführen sein können. Aber trotzt dieses offensichtlichen " Dopings" ziehen alle mit im Kampf gegen die unbeachtete Entsorgung auf dem Pflaster. Das habe er auch mal gemacht, gibt Leon Guse zu. Doch jetzt, da er die Massen an Flecken auf dem Schulhof sieht, loässt er es ein. " Die habe ich früher gar nicht wahrgenommen." Jetzt haften die Augen am Boden statt der Kaugummis. Denn die Schüler haben nicht nur diskutiert, sie haben auch gehandelt. Zunächst war da die Reinigung des eigenen Klassenraums. 27 klebrige Reste hatten es sich unter den Tischen bequem gemacht. Mit selbst mitgerbrachten Schabern, Scheren, Messern und Schmirgelpapier haben sie sich an die Arbeit gemacht. Das ging auch ganz gut. Schlimmer war es aber auf dem Schulhof, wo die Klassen eine exemplarischen Quadratmeter von Kaugummi befreien wollte. Dort half nichts von alledem. Ein Heißluftreiniger musste her, und selbst mit dem habe es lange gedauert, erinnert sich Reingunde Büttner. Das und die Urkunde " Kaugummifreie Zone", die an der Tür des Klassenzimmers prangt, haben in der Domschule Aufsehen erregt.Der natürlich erwünschte - Nachahmeffekt ist schon eingetreten, denn auch in anderen räumen pappt es immer weniger. Der Negativrekord steht derzeit bei 104 beseitigten Kleberesten. Wer bietet mehr ? Die pädagogische Umweltberatung an Schulen (Tel. 0541/ 969-4918) steht auch anderen Schulen für Projektideen zur Verfügung. Zur Sache: Kaugummi. Ein Kaugummi ist eine elastische Masse, auf der Man einige Stunden kauen kann, ohne das sie zerfällt. Schon in der Steinzeit kauten unserer Vorfahren bestimme Baumharze. Die Römer benutzen später das Harz des Mastixbaumes. Mitte des 19. Jahrunderts wurde die Kaugummiproduktion industrialisiert. Heute wird der größte Anteil aus petrochemischen Grundstoffen erzeugt. So besteht der Kaugummi jetzt zu 50 bis 60 Prozent aus Zucker, Die Kaumasse aus Kunststoff (vorwiegend Polysobuten), der Rest sind Füllstoffe, wie Aluminiumoxid, Kieselsäure oder Zellulose. Nicht zu vergessen sind Aromen, Säuren, Farbstoffe und Emulgatoren. Wer in Osnabrück achtlos einen Kaugummi wegwirft und dabei erwischt wird, muss seit 2003 10 Euro Bußgeld bezahlen.
Autor:
hpet


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