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1.
Erscheinungsdatum:
25.10.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Eine
hohe
Population
an
Siebenschläfer
sind
am
126
Meter
hohen
Schölerberg
anzutreffen.
Der
Siebenschläfer
der
zur
Familie
der
Schlafmäuse
gehört,
ist
nicht
nur
eine
Bereicherung
für
die
Gegend,
sondern
sie
machen
auch
einige
Probleme.
Unteranderem
nisten
sich
die
Tiere
in
Nähe
von
Sicherungskästen
ein
und
verursachen
dort
Schäden
Überschrift:
Schlaue Siebenschläfer übernachten im Museum
Zwischenüberschrift:
Am Schölerberg gibt es eine ungewöhnlich große Population
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
126
Meter
hohe
Schölerberg
in
Osnabrück
birgt
abseits
des
Zoos
ein
tierisches
Phänomen.
Dort
gibt
es
eine
ungewöhnlich
hohe
Population
des
Siebenschläfers,
ganz
am
nordwestlichen
Rande
seines
europäischen
Lebensraumes.
Trotz
seines
Namens
ist
der
zur
Familie
der
Bilche
oder
Schlafmäuse
gehörende
Nager
mit
buschigem
Schwanz
und
großen,
schwarzen
Augen
außerhalb
seiner
Winterschlafzeit,
die
von
September
bis
Mai
dauert,
nachts
sehr
aktiv,
orientiert
sich
im
Dunkeln
mit
seinen
langen
Tasthaaren.
Geht
der
Sommer
zu
Ende,
macht
sich
der
schlaue
Osnabrücker
Siebenschläfer
auf
den
Weg
vom
Wald,
in
dem
er
seinen
Nachwuchs
aufgezogen
hat,
hinüber
zum
Museum
am
Schölerberg,
wo
er
in
Wärme
und
in
Sicherheit
vor
Fressfeinden
wie
Marder,
Hauskatzen
oder
Eulen
überwintert.
"
Ursprünglich
waren
Siebenschläfer
sehr
scheue
Tiere,
die
in
Eichen
und
Buchenwäldern
leben"
,
erklärt
Dietmar
Grote,
Direktor
des
Museums
am
Schölerberg.
"
Hier
sind
sie
nun
zum
Kulturfolger
geworden,
meiden
den
Menschen
nicht
und
suchen
aktiv
die
Möglichkeiten,
die
unser
Gebäude
zur
Überwinterung
bietet."
Das
Museumsgebäude
wurde
1986
gebaut,
1988
eröffnet
und
wird
seit
1991
von
Grote
geleitet,
der
seitdem
jeden
Winter
Besuch
von
den
Siebenschläfern
hatte.
Tendenz:
steigend.
"
Inzwischen
gibt
es
tradierte
Wege"
,
so
der
Direktor.
Die
Tiere
wüssten
genau,
an
welchen
Stellen
sie
in
das
Gebäude
hinein-
und
wieder
herauskämen.
Ihr
Nachwuchs,
der
aus
dem
Wald
mitlaufe,
erlerne
diese
Strecken,
die
mit
Duftmarken
versehen
würden,
dann
auch.
Versuche,
die
Einstiegslöcher
zu
verschließen,
schlugen
fehl,
da
sich
die
Nager
immer
wieder
neue
Einschlupfmöglichkeiten
suchen.
Die
Füße
der
Tiere
sind
mit
kleinen
Krallen
und
Saugnäpfen
versehen.
Ohne
Probleme
können
sie
Wände
und
Bäume
hinaufklettern.
Auch
Lücken
zu
den
Büroräumen
der
Mitarbeiter
werden
aufgespürt.
"
So
guckt
man
doch
hin
und
wieder
einem
Siebenschläfer
ins
Gesicht,
während
man
den
Blick
durch
den
Raum
schweifen
lässt"
,
berichtet
Grote.
Während
des
Winterschlafs
verringert
sich
die
Pulsschlagfrequenz
der
Siebenschläfer
von
300
auf
fünf
Schläge
pro
Minute.
So
werden
die
Tiere
im
Herbst
immer
träger.
Der
Schlaf
wird
von
kurzen
Aufwach-
und
Aufwärmphasen
unterbrochen.
Direkt
hinter
dem
Bücherregal
in
Grotes
Büro
befindet
sich
ein
Winterlager
der
Tiere.
"
Ich
bekomme
ihr
ganzes
Privatleben
mit.
Das
Quieken
–
das
sind
Soziallaute
–
und
das
Trappeln"
,
meint
Grote
lächelnd.
Wird
es
nach
Feierabend
ruhig
im
Gebäude,
wagen
sich
die
Nager
ins
Büro
und
suchen
nach
Krümeln
oder
Apfelresten
für
ihre
Nahrungsdepots.
Eines
dieser
Depots
legte
ein
Tier
direkt
hinter
dem
Sicherungskasten
an,
nagte
an
den
Kabeln
und
löste
so
den
Feueralarm
aus.
Überhaupt
ist
das
Thema
Alarm
ein
ganz
heißes:
Das
Museum
verfügt
über
ein
Sicherheitssystem
mit
Lichtschienen
und
Bewegungsmeldern.
Da
die
possierlichen
Siebenschläfer
gerne
das
Lichtschienennetz
für
ihre
Wege
nutzen,
lösen
sie
so
immer
mal
wieder
den
Alarm
im
Museum
aus.
An
dieser
Stelle
sei
noch
mal
daran
erinnert:
Siebenschläfer
sind
nachtaktiv.
Also
kommt
der
Alarmstart
zur
Schlafenszeit
des
Museumsteams.
Neben
diesen
Unannehmlichkeiten
gibt
es
noch
ein
anderes
Problem.
"
Wo
viele
Tiere
sind,
da
sterben
auch
Tiere"
,
sagt
Grote
und
erzählt
dann
vom
bestialischen
Gestank,
der
von
den
verwesenden
Kadavern
auf
den
Bürodecken
ausgehe.
"
Als
es
nicht
mehr
auszuhalten
war,
mussten
die
Deckenplatten
entnommen
werden,
um
die
toten
Tiere
zu
entfernen."
Auch
Fahrstuhlschächte
oder
die
Deckengitter
über
den
Museumsvitrinen
stellen
eine
Todesfalle
für
die
Siebenschläfer
dar.
Das
Museum
hat
die
Erlaubnis,
die
Tiere
in
Lebendfallen
zu
fangen
und
sie
außerhalb
der
Winterschlafzeit
an
einem
geeigneten
Ort
wieder
auszusetzen.
Der
Siebenschläfer
lebt
in
Kolonien
bevorzugt
in
Buchenwäldern
mit
Baumhöhlen
aus
Alt-
und
Totholz
oder
auf
Streuobstwiesen
nahe
Häusern
mit
Dachböden,
die
er
zum
Überwintern
nutzt.
Reine
Nadelwälder
meidet
er.
Neben
dem
Schölerberg
gibt
es
die
Bilche
auch
in
Melle.
In
Deutschland
ist
der
Siebenschläfer
als
gefährdet
eingestuft,
darf
als
geschützte
Tierart
nicht
getötet
werden.
In
Frankreich
und
Slowenien
hingegen
gilt
er
noch
heute
als
Delikatesse.