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1.
Erscheinungsdatum:
20.10.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Das
bisher
größte
gebaute
Windrad
an
Land
ist
im
Betrieb
für
die
Stadtwerke
Osnabrück.
135
Meter
hoch
und
126
Meter
Spannweite.
Überschrift:
Wenn der politische Wind sich dreht
Zwischenüberschrift:
Energiewende ganz praktisch: Das größte anzunehmende Windrad liefert Strom für Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück/
Diepenau.
Die
Energiewende
findet
auf
hohem
Niveau
statt:
135
Meter
über
einem
Acker
im
Kreis
Nienburg.
Die
Stadtwerke
Osnabrück
betreiben
hier
mit
dem
Windkonzern
Enercon
eine
Windmaschine
der
neuen
Generation.
Größere
gibt
es
an
Land
nicht.
Die
mächtige
Mühle
ist
auch
ein
Wahrzeichen
für
die
hohen
Ziele
der
Stadtwerke
–
die
allerdings
durch
die
Unberechenbarkeit
der
Politik
in
Gefahr
geraten.
Denn
niemand
kann
mit
Gewissheit
sagen,
woher
der
politische
Wind
wehen
wird.
Wusch.
Wusch.
Wusch.
Wer
hier
mit
verbundenen
Augen
ausgesetzt
würde,
müsste
annehmen,
dass
ein
Flugzeug
tief
über
seinem
Kopf
kreist.
Wir
sind
in
Diepenau,
Samtgemeinde
Uchte,
3960
Einwohner,
am
äußersten
Zipfel
des
Kreises
Nienburg
und
hart
an
der
Grenze
zu
Nordrhein-
Westfalen.
Das
Land
ist
flach,
das
nächste
Haus
nicht
ganz
einen
Kilometer
entfernt,
der
Blick
wird
kaum
von
Bäumen
verstellt.
Es
weht
eine
frische
Brise.
Mitten
im
freien
Feld
steht,
noch
ziemlich
einsam,
die
größte,
zurzeit
auf
dem
Markt
verfügbare
Windkraftanlage
für
Standorte
an
Land.
Wenn
der
Wind
ordentlich
pfeift,
kann
der
Generator
7500
Kilowattstunden
Strom
erzeugen.
Die
zwei
großen
Mühlen
auf
dem
Piesberg
würden,
stellte
man
sie
daneben,
wie
Kleinwagen
neben
einem
Laster
wirken.
Die
Piesberger
Windräder
schaffen
2000
Kilowattstunden,
also
weniger
als
ein
Drittel
der
Leistung
des
E-
126.
So
groß
wie
ein
Haus
Die
Zahl
126
steht
für
den
Flügeldurchmesser:
126
Meter.
Die
Spannweite
des
größten
Passagierflugzeugs,
des
Airbus
A380,
ist
mit
79,
80
Metern
dagegen
lächerlich
klein.
Die
Fläche,
die
die
drei
Flügel
bei
einer
Drehung
überstreichen,
ist
so
groß
wie
zwei
Fußballfelder.
Die
Gondel
ist
so
groß
wie
ein
solides
Einfamilienhaus
und
schwingt
bei
extremen
Belastungen
bis
zu
einem
halben
Meter
hin
und
her.
Zum
Aufbau
schafften
die
Enercon-
Leute
den
größten
mobilen
Kran
heran,
den
es
in
Deutschland
nur
zweimal
gibt.
100
Lastwagen
wurden
zum
Transport
des
Krans
benötigt,
allein
zwei
Wochen
dauerte
es,
diesen
Kran
aufzubauen.
Nein,
dies
ist
kein
Ort
für
Kleingeister.
Stadtwerke-
Chef
Manfred
Hülsmann
führt
die
Diepenauer
Windmaschine
gern
als
einen
Leuchtturm
in
der
Energie-
Strategie
der
Stadtwerke
vor.
Das
kommunale
Unternehmen
will
bis
2018
rechnerisch
alle
80
000
Privatkunden
in
Osnabrück
mit
grünem
Strom
versorgen.
Etwa
30
Prozent
dieser
Zielmarke
werden
bis
Ende
des
Jahres
erreicht
sein.
Es
ist
nicht
(nur)
das
ökologische
Gewissen,
das
die
Stadtwerke
dazu
bewegt,
bis
2020
insgesamt
180
Millionen
Euro
in
Umwelt-
und
Klimaprojekte
zu
investieren.
Es
gibt
viel
Geld
zu
verdienen
–
zumindest,
solange
die
Politik
am
Erneuerbare-
Energien-
Gesetz
(EEG)
festhält.
Elektro-
Busse
Die
gerade
heftig
diskutierte
Erhöhung
der
EEG-
Umlage
auf
5,
27
Cent
pro
Kilowattstunde
hat
für
Stadtwerke-
Kunden
aus
Osnabrück
zwei
Aspekte:
Auf
der
einen
Seite
müssen
sie
mehr
für
ihren
Strom
bezahlen,
auf
der
anderen
profitieren
sie
indirekt
als
Bürger
und
Aktionär
der
Stadtwerke
von
der
Einspeisevergütung
für
grünen
Strom.
2012
leisten
alle
Osnabrücker
Bürger
und
Unternehmen
einen
EEG-
Umlagebetrag
von
29
Millionen
Euro.
2013
wird
dieser
Betrag
auf
42,
5
Millionen
Euro
steigen.
Die
Stadtwerke
haben
als
Netzbetreiber
in
ihrem
Netzgebiet
(Stadt
Osnabrück
und
Büren)
2011
insgesamt
sechs
Millionen
Euro
an
Vergütung
an
alle
EEG-
Anlagenbetreiber
gezahlt.
Das
bedeutet:
Osnabrück
zahlt
deutlich
mehr
in
den
EEG-
Topf
ein,
als
es
erhält.
"
Deshalb
legen
wir
ja
einen
Schwerpunkt
in
unserer
EE-
Strategie
in
den
Bau
und
Ausbau
von
Anlagen
in
Osnabrück.
Hier
im
Stadtgebiet
sind
die
Möglichkeiten
wiederum
sehr
begrenzt
und
nahezu
ausgeschöpft"
,
sagt
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer.
Mit
allen
EE-
Anlagen
im
Stadtgebiet
haben
die
Stadtwerke
2011
rund
zwei
Millionen
Euro
Einspeisevergütung
erhalten.
Bei
der
Windkraftanlage
in
Diepenau
rechnen
die
Stadtwerke
mit
einer
Vergütung
von
600
000
Euro
jährlich.
Die
Strategie
der
Stadtwerke
läuft
darauf
hinaus,
von
Wertschöpfungsketten
komplett
zu
profitieren.
Beispiel
Verkehr:
Bis
2020
sollen
80
Prozent
des
Nahverkehrs
elektrisch
durch
Osnabrück
rollen
–
mit
möglichst
viel
Strom
aus
eigener
Produktion.
Und
ganz
nebenbei
reduzieren
die
Stadtwerke
damit
ihre
Kohlendioxid-
Emissionen.
Erklärtes
Ziel
ist
es,
den
CO
2
-
Ausstoß
bis
2050
um
mindestens
80
Prozent
zu
reduzieren.
Kritiker
halten
den
Stadtwerken
vor,
nicht
konsequent
zu
sein,
weil
sie
zum
Beispiel
zusammen
mit
22
anderen
kommunalen
Versorgungsunternehmen
am
Kohlekraftwerk
in
Hamm
beteiligt
sind.
Diese
Beteiligung
stammt
aus
dem
Jahr
2008,
lange
vor
der
ersten
Wende
innerhalb
der
deutschen
Energiewende.
Es
galt
zu
dem
Zeitpunkt
der
Beschluss
der
rot-
grünen
Bundesregierung,
aus
der
Atomkraft
auszusteigen.
Nach
dem
Regierungswechsel
2009
setzte
die
Regierung
Merkel
die
Laufzeitverlängerung
für
Atomkraftwerke
durch.
Das
war
der
Ausstieg
aus
dem
Ausstieg.
Die
Katastrophe
von
Fuku
shima
stellte
dann
alles
wieder
auf
den
Kopf.
"
Was
wir
brauchen,
ist
Planungssicherheit"
,
sagt
Stadtwerke-
Chef
Manfred
Hülsmann.
Er
müsse
der
Politik
den
Vorwurf
machen,
dass
die"
doppelte
Energiewende"
und
die
pausenlosen
Diskussionen
für
Verunsicherung
sorgen,
die
die
Investitionsbereitschaft
lähmt.
Er
würde
sich
eine
letzte,
dritte
Energiewende
wünschen,
die
verlässlich
regenerative
und
fossile
Energiequellen
zusammenführe."
Das
Gesamtkonzept
einschließlich
Netzausbau
und
Infrastruktur
muss
passen"
,
sagt
Hülsmann,
während
über
seinem
Kopf
die
Rieselflügel
der
Diepen
auer
Anlage
kreisen.
Seit
August
sind
die
Flügel
in
Bewegung
und
haben
bislang
2156,
345
Megawatt
Strom
geliefert.
Das
entspricht
dem
Strom,
den
616
durchschnittliche
Vier-
Personen-
Haushalte
im
Jahr
verbrauchen.
Auf
ein
ganzes
Jahr
gerechnet,
erwarten
die
Stadtwerke
einen
Stromertrag
aus
Diepenau,
der
für
10
700
Haushalte
genügen
würde.
Im
Spektrum
der
grünen
Energieträger
dominiert
der
Wind
eindeutig.
Die
Stadtwerke
sind
über
die
Green
Gecco
GmbH
an
mehreren
Windparks
unter
andrem
in
Schottland
und
Nordrhein-
Westfalen
beteiligt.
29
Millionen
Kilowattstunden
(oder
den
Bedarf
von
8300
Haushalten)
produzieren
die
Stadtwerke
im
Moment
selbst."
Wenn
wir
die
beiden
noch
in
diesem
Jahr
ans
Netz
gehenden
Anlagen
in
Wallenhorst
dazurechen,
liegen
wir
bei
insgesamt
knapp
37,
5
Millionen
Kilowattstunden
im
Jahr"
,
sagt
Hülsmann.
Das
Projekt
Diepenau
ist
nicht
nur
wegen
der
Größe
bemerkenswert:
Der
Windradbauer
Enercon
und
die
Stadtwerke
haben
für
Bau
und
Betrieb
eine
gemeinsame
Gesellschaft
gegründet.
49
Prozent
halten
die
Stadtwerke,
51
Prozent
Enercon.
Der
Betrieb
von
Windkraftanlagen
bildet
nur
einen"
Bruchteil"
des
Enercon-
Geschäfts."
Wir
machen
das,
weil
wir
wissen
wollen,
womit
Anlagenbetreiber
zu
tun
und
zu
kämpfen
haben"
,
erklärt
Enercon-
Projektentwickler
Hans-
Heinrich
Behrens.
Enercon-
Gründer
Aloys
Wobben
ist
für
seine
Schweigsamkeit
bekannt.
Und
so
hält
es
Behrens
auch,
als
das
Gespräch
auf
die
Kosten
der
Diepenauer
Anlage
kommt.
Er
redet
darum
herum.
Aber
wenn
man
weiß,
dass
die
Stadtwerke
rund
sechs
Millionen
in
das
Projekt
steckten,
lässt
sich
die
Gesamtinvestition
auf
12
bis
13
Millionen
Euro
taxieren.
Die
Rechnung
wird
aufgehen,
wenn
sich
der
politische
Wind
nicht
plötzlich
dreht
und
das
Einspeisegesetz
nicht
über
Nacht
geändert
wird.
Die
Energiewende,
wie
sie
die
Stadtwerke
aus
lauter
Eigennutz
vollziehen,
ist
ein
Modell,
das
international
Beachtung
findet.
Stadtwerke-
Pressesprecher
Marco
Hörmeyer
berichtet
vom
Besuch
mehrerer
Delegationen
aus
Japan,
die
sich
das
EEG,
die
dezentralen
Versorgungsstrukturen
(die
es
in
Japan
nicht
gibt)
und
das
Konzept
der
Stadtwerke
erklären
ließen.
Vielleicht
stehen
demnächst
auch
Japaner
auf
dem
Acker
im
Kreis
Nienburg.
Bildtexte:
Das
größte
Windrad,
das
es
zurzeit
auf
dem
Markt
gibt,
dreht
sich
in
Diepenau.
Es
gehört
zur
Hälfte
den
Stadtwerken
Osnabrück.
Die
Gondel
ist
so
groß
wie
ein
Einfamilienhaus.
Und
hier
liegt
Diepenau,
am
äußersten
Zipfel
des
Kreises
Nienburg.
Fotos:
Pia
Stoppe,
Stepmap
Autor:
Wilfried Hinrichs
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