User Online: 1 |
Timeout: 13:28Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
10.10.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Gut
Gartlage
ist
historisch
gesehen
ein
Erholungszentrum
für
Lehrer
des
Carolinum
Gymnasiums.
Aufgrund
einer
Einteilung
von
Statistikern
des
Rathauses
gehört
es
nun
zum
Stadtteil
Dodesheide
.
Nach
dem
Jesuitenverbot
1773
wurde
es
zu
einem
franziskanischen
Schankhaus,
dann
zum
Waldrestaurant
Gartlage.
Bis
es
zum
Wohnhaus
umfunktioniert
wurde,
wurde
das
Gebäude
noch
viele
Male
anderweitig
genutzt.
Überschrift:
Erholungsstätte für Caro-Pauker
Zwischenüberschrift:
Gut Gartlage im Stadtteil Dodesheide hat in 800 Jahren vielen Herren gedient
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
heutigen
Stadtteilgrenzen
nehmen
nicht
immer
Rücksicht
auf
historisch
gewachsene
Zusammenhänge.
So
fand
sich
das
Gut
Gartlage
auf
einmal
im
Stadtteil
Dodesheide
wieder
–
hart
an
der
Grenze
zum
Widukindland,
aber
keineswegs
im
Stadtteil
Gartlage,
der
seinen
Namen
auf
den
1190
erstmals
erwähnten
Adelssitz
zurückführt.
Schuld
haben
die
Statistiker
im
Rathaus,
die
das
Stadtgebiet
in
vergleichbare
Einheiten
zerlegten
und
sich
dabei
oft
von
rein
praktischen
Gesichtspunkten
leiten
ließen.
Das
erhaltene
Herrenhaus
des
Gutes
Gartlage
ist
in
dem
ansonsten
jungen
Stadtteil
Dodesheide
das
mit
Abstand
älteste
und
historisch
bedeutsamste
Gebäude.
Es
ist
der
Überrest
einer
größeren
Gutsanlage,
die
ursprünglich
dem
Fürstbischof
gehörte.
Bis
ins
17.
Jahrhundert
wechselte
das
Gut
mehrfach
den
Besitzer.
Im
Dreißigjährigen
Krieg
wurde
es
von
schwedischen
Truppen
geplündert
und
niedergebrannt.
1683
schenkte
der
Hildesheimer
Domherr
Nikolaus
Eberhard
von
Snetlage
zu
Wulften
das
Anwesen
samt
54
Hektar
Grundbesitz
dem
Gymnasium
Carolinum,
um
ihm
in
den
Konfessionswirren
der
damaligen
Zeit
den
Rücken
zu
stärken.
Den
Jesuiten
Patres,
die
das
Carolinum
seit
1625
leiteten,
diente
das
Herrenhaus
als
Erholungsstätte.
Ein
nordöstlich
des
Gutes
gelegenes
Wäldchen
trägt
bis
heute
den
Namen
Carolinger
Holz.
1773
wurde
der
Jesuitenorden
verboten.
Acht
Jahre
später
übernahmen
Franziskaner
den
Schulbetrieb
und
nutzten
ebenfalls
das
Gut
Gartlage.
Ein
zum
Gut
gehörendes
Fachwerkhaus
in
der
Nachbarschaft
des
Herrenhauses,
"
Dierkers
Colonat"
genannt,
besaß
das
Schankrecht
und
wurde
bei
Lehrern
und
Schülern
des
"
Caro"
besonders
beliebt.
Daraus
entwickelte
sich
das
Wald-
Restaurant
Gartlage,
das
bis
in
die
1930er-
Jahre
zu
den
beliebtesten
Ausflugslokalen
am
Stadtrand
gehörte.
Es
erhielt
im
Krieg
Bombentreffer
und
wurde
nicht
wieder
aufgebaut.
Anders
das
Herrenhaus
des
Gutes.
Relativ
unbeschadet
überstand
der
alte
Adelssitz
die
Zeiten
seit
seiner
Errichtung
Ende
des
16.
Jahrhunderts
auf
Fundamenten
aus
dem
14.
Jahrhundert.
Die
historische
Ansichtskarte
aus
der
Zeit
um
1910
zeigt
die
Südansicht
des
Hauses,
wie
man
sich
ihm
über
den
Gartlager
Weg
und
die
Sandbach-
Brücke
nähert.
Ursprünglich
war
das
Gut
von
Wassergräben
umgeben,
die
aus
dem
Sandbach
gespeist
wurden.
Sie
waren
zum
Zeitpunkt
dieser
Aufnahme
vor
hundert
Jahren
bereits
verfüllt.
Der
äußerlich
eher
schmucklose
Bau
wirkt
kantig
und
streng.
Sein
wehrhafter
Charakter
wird
auch
an
dem
meterdicken
Mauerwerk
aus
Piesberger
Sandstein
deutlich,
in
das
zahlreiche
Schießscharten
eingelassen
sind.
Im
Südgiebel
ist
die
Mauerwerksnische
erkennbar,
in
der
eine
Christophorus-
Figur
steht.
Sie
wird
um
das
Jahr
1520
datiert
und
dem
Meister
von
Osnabrück
zugeschrieben.
Seit
1964
ist
sie
im
Kulturgeschichtlichen
Museum
vor
weiterem
Witterungsfraß
geschützt.
Nach
dem
Krieg
kam
die
Stadt
Osnabrück
in
den
Besitz
des
Hauses.
Die
Stadt
war
Schulträgerin
des
Carolinums
geworden
und
hatte
damit
auch
das
Eigentum
am
Carolingischen
Grundbesitz
erworben.
Bis
1965
war
das
Gutshaus
samt
Nebengebäuden
an
einen
Landwirt
verpachtet.
Danach
stand
es
leer
und
verfiel
zusehends.
Stadtkämmerer
Raimund
Wimmer
und
der
städtische
Denkmalpfleger
Julius
Reiling
hielten
1969
eine
Pressekonferenz
darin
ab.
Zwischen
morschen
Eichenbalken,
zersplitterten
Fensterscheiben
und
Fledermausdreck
beklagten
sie
öffentlichkeitswirksam
das
große
Dilemma,
in
dem
die
Stadt
stecke:
Einerseits
habe
sie
kein
Geld,
andererseits
müsse
die
Bausubstanz
als
Denkmal
erhalten
bleiben.
1977
fand
sich
eine
private
Bauherrengemeinschaft
aus
Münster,
die
den
Adelssitz
für
eine
symbolische
D-
Mark
erwarb
unter
der
Auflage,
ihn
denkmalgerecht
zu
renovieren.
Wie
meistens
in
solchen
Fällen
waren
die
Schäden
größer
als
zunächst
angenommen.
Bauherr
Wolfgang
Hölker
musste
den
Bau
komplett
entkernen
lassen,
nur
die
Außenmauern
blieben
stehen.
In
zähen
Verhandlungen
mit
dem
Landeskonservator
konnte
er
Dachgauben
in
dem
Walmdach
durchsetzen,
um
so
weiteren
Wohnraum
im
zweiten
Obergeschoss
zu
gewinnen.
Im
Juni
1982
wurde
mit
einem
Umtrunk
die
zwei
Millionen
DM
teure
Wiederherrichtung
gefeiert.
Seither
sind
in
dem
400
Jahre
alten
Gemäuer
zwölf
hochwertig
ausgestattete
Apartments
in
Einzelgrößen
von
40
bis
120
Quadratmeter
vermietet.