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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Berufsschüler zeigen Flagge gegen Rechtsextremismus
Zwischenüberschrift:
Originelle Plakatideen demnächst in einer Ausstellung
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Was ist sexy schwarze Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln oder knallrote Pumps mit zwölf Zentimeter hohen Absätzen? Auf diesen Gegensatz hat eine Arbeitsgruppe der Fachoberschule Metall den Kampf gegen Rechtsextremismus reduziert. Mit originellen Plakatideen beteiligen sich Schüler an der Aktion " Berufsbildende Schulen gegen rechts".
Rechtsextremistische Gewalttaten, die sich vor allem gegen Zuwanderer richten, haben Lehrer der Berufsschulen von Stadt und Landkreis Osnabrück mit der Kampagne im Blick. Die Öffentlichkeit und vor allem Jugendliche auf die Gefahr aufmerksam zu machen und ihr entgegenzutreten so beschreibt Mitinitiatorin Monika Ress-Stadje das Ziel der konzertierten Aktion.
So eine Materie ist bei den Schülern nicht unbedingt ein Selbstläufer. " Das Thema ist an sich gut, aber schon in den Medien totgeredet", sagt Jens (22) aus der FOS-Klasse an der Brinkstraße. Andere maulen, sie hätten sich schon fünf- oder sechsmal in ihrer Schulzeit mit Nationalsozialismus und Rechtsextremismus beschäftigen müssen. Aber dass sie sich kreativ mit der Fragestellung auseinandersetzen können, kommt auch bei ihnen gut an.
Eine Arbeitsgruppe der FOS Verwaltung und Rechtspflege von der BBS Schölerberg hat erst einmal Schüler aus der 9. Klasse einer Realschule befragt, wie sie über Ausländer, die NPD und rechte Gewalt denken. " In den Antworten steckte viel Rassismus", fasst die 21-jährige Linda zusammen, und das obwohl viele Jugendliche mit Migrationshintergrund zu den befragten Klassen gehören.
Erschreckt waren die BBS-Schü lerin nen über die Gleichgültigkeit, die in manchem Antwortbogen knallhart formuliert war. Auf die Frage, wie sie reagieren würden, wenn ein Dunkelhäutiger angepöbelt werde, hatten viele angekreuzt, sie würden einfach weitergehen.
Niroshan (18) aus der Berufsfachschule Wirtschaft mit Schwerpunkt Industriedienstleistungen hat eine dunklere Hautfarbe und kennt auch das Gefühl, dafür beschimpft zu werden. Aber er weiß sich zu wehren. Auf dem Plakat, das er mit seiner Arbeitsgruppe gestaltet hat, greift er den NPD-Slogan " Deutschland den Deutschen" auf. Das klinge nicht sehr schlau, fassen die Plakatdesigner zusammen: " Wir fordern deshalb: , Mehr Bildung für Faschisten′."
Wie sich junge Leute bewegen lassen, aus der Neonaziszene auszusteigen, hat eine sechsköpfige Arbeitsgruppe aus den BBS Brinkstraße zu einem Plakatentwurf inspiriert.
Andere befassen sich mit der Verherrlichung des Nationalsozialismus. Mancher habe ja schon zu hören bekommen, Hitler sei gar nicht so schlecht gewesen, denn der habe ja auch die Autobahnen gebaut, erzählt der 21-jährige René. Mit einem Plakat zeigt seine Gruppe Flagge: " Lass dir nichts erzählen!", lautet die Botschaft.
Die Plakate sind demnächst in einer Ausstellung und im OS-Screen zu sehen, der digitalen Werbefläche in den Osnabrücker Bussen. In den BBS Pottgraben wird im November eine Ausstellung des niedersächsischen Verfassungsschutzes über Rechts- und Linksextremismus gezeigt.
Autor:
rll


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