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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Brotbacken am Fließband.
Zwischenüberschrift:
Die industrielle Revolution und das Handwerk.
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Eine Teigformpresse, erfunden vom Osnabrücker Bäcker Wilhelm Schroer, steht im Kulturgeschichtlichen Museum für die Zeit der Industrialisierung.

Die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen der industriellen Revolution waren gravierend. Mensch und Maschine wurden von der Industrialisierung in Bewegung gesetzt. Die Dampfkraft erlaubte neue Produktionsformen. Die Arbeit in den wachsenden Fabriken zog viele vom Land in die Städte.

Seit 1855 verband die Eisenbahn das Symbol des Industriezeitalters Osnabrück mit Hannover. Der Bau des ersten Bahnhofs am östlichen Stadtrand führte zur Gründung eines neuen repräsentativen Stadtviertels. Zum " Stadttor der Moderne" führten prächtige Straßen, Plätze und Neubauten.

Die Eisenbahn transportierte zügig Personen, Rohstoffe und Industrieprodukte. Die Verbreitung der Eisenbahn führte zur Vereinheitlichung der regional unterschiedlichen Ortszeiten. Für das Funktionieren des Bahnbetriebes war ein einheitlicher Zeittakt nötig.

Im Takt der neuen Zeit

In den Bahnhöfen hingen entsprechende Uhren, die den Unterschied zur örtlichen Zeit kenntlich machten. Die " Normalzeit" für die Eisenbahnfahrpläne sollte sich bald durchsetzen und den " Takt der neuen Zeit" bestimmen.

Über Aktiengesellschaften konnten große Investitionen finanziert werden. Der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein betrieb in Osnabrück das Stahlwerk und das Bergwerk am Piesberg. Das Aktiengeschäft belebte den Kapitalmarkt, machte ihn aber auch riskanter.

Die Vermarktung der industriellen Massenprodukte veränderte zugleich den Handel. Große Kaufhäuser wie Hettlage & Lampe, Wertheim oder Alsberg & Co. wurden zum Markenzeichen einer kapitalistischen Gesellschaft mit massiver Wertschöpfung. Kehrseiten des Fortschritts waren die zunehmende Umweltverschmutzung und die Ausbeutung der Arbeiter.

Die Zeit ließ auch Osnabrücker Handwerker kreativ werden. Mit fortschreitender Industrialisierung veränderte sich das traditionelle Handwerk und ging neue Wege. Um bei der Herstellung von Brot Arbeitszeit zu sparen, entwickelte der Osnabrücker Bäcker Wilhelm Schroer eine Teigformpresse. Seine Erfindung ließ er sich 1912 in Berlin patentieren. Seine Brote konnte er nun wie am Fließband backen.

Bildtext:
1912 zum Patent angemeldet: Die Teigformpresse von Wilhelm Schroer steht in der Sammlung Stadtgeschichte des Kulturgeschichtlichen Museums.

Foto:
Jörn Martens
Autor:
Thorsten Heese


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